Für immer, Emily (German Edition)

Und wenn es ihm helfen würde, besser mit all dem fertig zu werden ... ja, also ich würde es tun.“ Er zuckte etwas verlegen mit den Schultern.
    „Ach, Niclas, das ... ich weiß nicht, ich möchte dir das nicht zumuten, aber Connor ... was soll ich nur machen? Ich möchte doch nicht, dass er ein verbitterter, gebrochener Mensch wird. Wenn du das wirklich für meinen Bruder tun würdest, das wäre großartig. Vielleicht kannst du ja zu ihm durchdringen. Weil du vielleicht der Einzige bist, der weiß, wie er sich fühlt.“
    Niclas nickte. Dass er es in erster Linie für Emily tat, spielte keine Rolle, wenn sie glücklich war, wenn es ihrem Bruder besser ging, war er auch glücklich damit.
    „Danke. Ach, Nic, danke. Das werde ich dir nie vergessen.“ Emily schlang ihre Arme um seinen Nacken und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter.
    Er streichelte ihren Rücken. „Schon okay. Ich werd mal sehen, dass ich ihn an den Feiertagen irgendwann zu fassen bekomme. Was er dann daraus macht, ist allerdings seine Sache. Zwingen können wir ihn nicht, mir zuzuhören, und vor allem nicht, damit abzuschließen.“
    „Nein, natürlich nicht. Aber es wäre immerhin eine Chance.“
    Niclas nickte, während er Emily in seinen Armen hielt. Sie schmiegte ihre Wange an seine und er atmete tief ihren Duft ein. Wie zart ihre Haut war, so weich und warm. Ihre Haare kitzelten in seinem Gesicht und er lächelte. Es war fast wie in seinem Traum, nur noch viel schöner.
    Später dann, als er sie nach Hause brachte, fiel ihm etwas auf, und er hatte eine Idee.
     
    Am darauf folgenden Samstag wollte Mara unbedingt mit Emily shoppen gehen, und schleppte sie danach zufrieden mit zu sich nach Hause, um all ihre Errungenschaften auszuprobieren. Emily beobachtete sie schmunzelnd. „Damit bist du jetzt glücklich, was? Okay, ich gehe dann mal, du bist ja beschäftigt.“
    Mara legte eine der Blusen weg und drehte sich zu Emily um. „Oh bitte, bleib doch noch ein wenig hier, wir könnten noch ein bisschen Zeit zusammen verbringen. Du weißt schon, Haare machen, schminken und so was. Was man mit Jungs halt nicht machen kann.“ Ihre Augen blitzten übermütig.
    Emily sah sie irritiert an. „Ähm, jetzt?“
    „Ja, warum denn nicht? Oh, komm schon, geh doch erstmal duschen, dann werde ich dir die Haare machen und dich ein wenig schminken. Ich mache so was total gerne, das weißt du doch.“ Sie lächelte unschuldig.
    Emily musterte sie argwöhnisch.
    Mara lachte und schob ihre Cousine in Richtung Badezimmer. „Guck nicht so, ich tu dir nichts. Du darfst auch meinen superflauschigen Bademantel anziehen. Also, geh schön duschen, dann macht Tante Mara dich hübsch.“
    Emily tippte sich vielsagend an die Stirn, tat ihr aber den Gefallen und verschwand im Badezimmer. Als sie zurückkam, lag Mara auf dem Bett und blätterte in einer Modezeitschrift. Sie sah hoch, als Emily den Raum betrat. „Super, da bist du ja. Nun kann‘s losgehen.“
    „Möchtest du denn nicht auch duschen gehen? Dein Schönheitsabend ist ja wohl für uns beide gedacht, oder? Du machst mir die Haare, ich mach dir die Haare und so weiter.“ Emily sah Mara abwartend an.
    Doch die schüttelte den Kopf. „Ach nein, heute bist nur du dran. Komm, setz dich.“ Sie zeigte auf den Stuhl vor dem Spiegel.
    Emily setzte sich. „So, nur ich. Sag mal, was wird hier gespielt?“
    Doch ihre Cousine grinste nur. „Nichts. Ich hab einfach Lust, dich hübsch zu machen.“
    „So, so. Ich muss dann aber Nic anrufen, er wird sicher auf mich warten.“
    „Ja, tu das.“ Mara drehte an ihren Haaren herum und lächelte.
    Emily wählte Niclas‘ Nummer.
    Er nahm sofort ab. „Em, hi.“
    „Hi. Hör mal, ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich noch bei Mara bin. Sie hat heute so einen Beautywahn und will mich unbedingt frisieren und schminken, keine Ahnung, warum.“ Emily warf einen Blick auf ihre Cousine, die ihr fröhlich lächelnd die Haare kämmte.
    „So? Hm, macht ja nichts. Dann sehen wir uns später?“
    „Ja, sicher. Was machst du gerade?“ Sie bemerkte sein Zögern.
    „Ich? Nichts. Ich warte auf dich. Sonst nichts.“
    Emily runzelte leicht die Stirn. Niclas klang genauso merkwürdig wie Mara. „Na ja, okay, dann bis später. Bye.“ Sie legte auf. „Du und Nic, irgendwas ist komisch mit euch heute.“ Mara zuckte nur mit den Schultern und lächelte weiterhin.
    „Wo ist eigentlich Thomas? Triffst du dich heute nicht mit ihm?“ Emily wippte mit den Zehen und sah ihre Cousine