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Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilka Hauck
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verbergen, dass sie keine Berührungen ertrug? Wie, dass sie bei dem kleinsten Geräusch zusammenfuhr? Wo sollten sie sich überhaupt treffen? Bei ihr, bei ihm? Nein, das ging nicht, sie würde Dr. Smith bitten, ihr eine Partnerin zuzuteilen. Niclas würde sicher auch lieber mit jemand anderem arbeiten, er wäre ihr bestimmt sogar dankbar.
    Und so lief sie nach der Stunde eilig hinter Dr. Smith hinaus auf den Flur, bevor er in dem nächsten Saal verschwand.
    „Dr. Smith, bitte entschuldigen Sie, könnte ich Sie kurz sprechen?“ Sie hatte ihn nicht drinnen fragen wollen, wo Niclas am Ende noch etwas mitbekam.
    „Ja, bitte?“ Der Lehrer blieb stehen und sah Emily fragend an.
    Sie knetete nervös ihre Finger. „Bitte, ich weiß, Sie haben die Teams bereits festgelegt aber ... könnte ich vielleicht einen anderen Partner bekommen?“ Doch noch während sie die Frage stellte, kam sie sich plötzlich wie eine Verräterin an Niclas vor. Er konnte schließlich nichts für ihre Probleme und hatte nichts getan, womit er es verdient hätte, sozusagen ausgetauscht zu werden. Dass sie sich nicht besonders gut verstanden, lag nicht nur an ihm, wenn sie ehrlich war.
    Dr. Smith hob erstaunt die Augenbrauen. „Sie wollen einen anderen Partner? Darf ich fragen, wieso? Gibt es ein Problem?“
    Emily schluckte. „Nein, nein, eigentlich nicht. Ich ... ich dachte nur.“
    Dr. Smith musterte sie aufmerksam. „Nun, wenn es Ihnen sehr wichtig ist, könnten Sie sicher mit jemandem tauschen.“
    Emily biss sich auf die Lippen, sie sah im Geiste Niclas‘ braune Augen vor sich, die sie enttäuscht und vielleicht auch verletzt ansehen würden. „Nein, das ist doch nicht notwendig. Ich war etwas voreilig. Entschuldigen Sie bitte. Ich werde die Aufgabe mit Mr. Delaney zusammen erledigen. Entschuldigung.“
    Damit drehte sie sich hastig um und ging zurück in den Klassenraum, während Dr. Smith ihr leicht irritiert hinterher sah.

 
     
     
     
     
     
    K apitel 10
     
    Die Nachmittagsstunden verbrachte Emily damit, sich die Unterlagen, die Dr. Smith ihr gegeben hatte, genau anzusehen. Es war ein Thema über die Mayakultur, das sie sehr interessierte, und sie war sicher, mit etwas Fleiß und Recherche eine sehr gute Arbeit zustande bringen zu können. Sie saß bis spät am Abend über den Unterlagen und suchte auch schon einiges im Internet dazu heraus. Als sie schließlich ins Bett ging, war sie zufrieden mit dem bisher Gefundenen und freute sich schon auf das Endergebnis.
    Am nächsten Morgen konnte sie es kaum erwarten, mit Niclas zu reden, ihm die Artikel und Berichte zu zeigen, die sie gefunden hatte, zu hören, was er dazu meinte und ob er selbst auch schon etwas recherchiert hatte.
    Er stand mit Kevin und Eddie am Fenster. Sie winkte ihm zu, als sie den Saal betrat. Er sagte etwas zu seinen Freunden und schlenderte anschließend mit gelangweiltem Gesichtsausdruck auf sie zu. Emily schluckte kurz, doch dann sagte sie munter: „Hi, guten Morgen. Ich wollte dir schnell zeigen, was ich für unsere Arbeit alles gefunden habe. Ich hab echt lange dran gesessen gestern und ein paar wirklich tolle Artikel gefunden. Hier, sieh mal.“
    Sie breitete alles auf dem Tisch aus und sah ihn erwartungsvoll an. Er beugte sich vor, schob einige Blätter auseinander und las kurz. „Ich weiß, es ist bis jetzt noch nicht so viel, aber ein paar Sachen davon können wir sehr gut verwenden, denke ich. Was meinst du?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ja, kann sein.“
    Sie sah ihn etwas verblüfft an. „Und du? Was hast du gefunden?“
    Er richtete sich auf, und Emily, die ihm nur knapp bis zur Schulter reichte, fühlte sich plötzlich noch kleiner unter seinem Blick, der so kühl und unbeteiligt war.
    „Nichts.“
    „Wie, nichts?“
    Er verzog das Gesicht. „Ja, nichts wie nichts eben. Ich bin nicht dazu gekommen. Ich hab Tracy Nachhilfe gegeben, das hast du doch mitbekommen gestern.“
    Sie senkte den Kopf und fühlte wieder diesen Schmerz in der Herzgegend, den sie oft verspürte, wenn Niclas so mit ihr redete.
    „Ach so, ja, die Nachhilfe. Das hatte ich vergessen. Nun ja, macht ja nichts, dann vielleicht heute?“
    Er zuckte wieder mit den Schultern, und nachdem er nichts erwiderte, meinte sie: „Okay, es eilt ja auch nicht so sehr. Wie findest du denn nun meine Sachen? Du kannst sie auch mit nach Hause nehmen und sie dir durchlesen, wenn du magst.“
    Er sah sie an, als ob sie ihm einen ungehörigen Antrag gemacht hätte. „Nee, lass

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