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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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Notrufsprecher aus. Kurze Zeit später übermittelte er den beiden Kriminalbeamten die Daten für die Anfahrt nach Dötlingen.
    „Und vergesst nicht, euch bei den Kollegen in Niedersachsen anzumelden. Unter Kanal 244 könnt ihr die Leitstelle erreichen!“
    „Alles klar und danke!“ bestätigte Ludovic. „Wir schalten dann jetzt um.“
    Er wählte natürlich nicht den Kanal der niedersächsischen Kollegen, obwohl es zwingend vorgeschrieben war, sich in einem fremden Zuständigkeitsbereich anzumelden. Das war schon aus Gründen der Eigensicherung wichtig. Für den Fall, dass man dringend Unterstützung brauchte. Aber Ludovic verspürte keine Lust, den Kollegen aus Niedersachsen erst einmal zu erklären, warum sie auf ihrem Hoheitsgebiet zu ermitteln hatten.
    Sie fuhren stadtauswärts. Kurz vor Brinkum, gleich hinter der Bremer Landesgrenze, nahmen sie die Auffahrt auf die A 1 in Richtung Osnabrück. Nach Auskunft ihrer Leitstelle sollten sie in Höhe der Ortschaft Wildeshausen die Autobahn verlassen und auf die Landstraße 72 abbiegen. Schon nach kurzem Weg ging es dann links ab Richtung Dötlingen.
    Am Ortseingang angekommen, mussten sie sich wieder neu orientieren. Richtung Goldberge, Ölmühle, hatte der Busfahrer gesagt. Sie fuhren langsam in den Ortskern und hielten Ausschau nach weiteren Hinweisschildern. Dötlingen war zwar nur ein kleiner Ort und hatte höchstens ein paar tausend Einwohner. Stein fielen aber die vielen Hinweisschilder zu Ateliers und Galerien auf, die am Straßenrand standen.
    „Tja“, sagte Ludovic. „Dötlingen hat eben eine lange Tradition als Künstlerort.“
    „Woher weißt du das denn?“
    „Als ich noch in der Grundschule war, haben wir hierhin eine Klassenfahrt gemacht. In Dötlingen gab es damals ein Schullandheim. Aber frag mich jetzt nicht, wo das war!“
    Sie fuhren langsam an einer Kirche vorbei und hatten offensichtlich den Stadtkern erreicht. Endlich entdeckten sie ein gelbes Hinweisschild, auf dem die Richtung nach Goldberge angezeigt war. Und gleich darunter war ein Schild mit der Aufschrift „Gasthof Zur Linde, 1 km“ angebracht.
    Nach wenigen Minuten erreichten sie den Landgasthof. Das Gebäude hatte seine besten Zeiten hinter sich. Es war ein alter Backsteinbau mit kleinen Fenstern vor der Schankstube. Auf den Fensterbänken standen Blumentöpfe mit Geranien, die dringend gegossen werden mussten. Die Gardinen waren gelblich vom Zigarettenrauch eingefärbt. Keine Leuchtreklame, kein einladendes Entree. Eben ein echter Landgasthof, den man entweder kannte oder eben nicht. Nach hinten raus gab es einen Anbau, der zwar erheblich jünger war als das Gasthaus, aber auch mindestens fünfzig Jahre auf dem Buckel hatte.
    Es war noch nicht ganz Mittag, und die Schankstube war völlig leer.
    „Hallo, ist jemand zu Hause?“ rief Stein mit lauter Stimme in den Raum.
    Nach einer Weile ging hinter der Theke eine Tür auf, und ein etwa sechzigjähriger Mann trat zu ihnen. Er trug unter seinem hervorstehenden Bauch eine verwaschene Jeans, die nur deshalb nicht herunterrutschte, weil er sie an zwei breiten, roten Hosenträgern aufgehängt hatte. Sein Gesicht wies deutliche Spuren jahrelangen Bier- und Schnapskonsums auf.
    „Sie wünschen?“ fragte er völlig teilnahmslos und mit dem auf dem Land weitverbreiteten Misstrauen gegenüber den schon an ihrer Kleidung erkennbaren Stadtleuten. Vielleicht war dem erfahrenen Wirt aber auch gleich klargeworden, dass die beiden Gäste nicht gekommen waren, um eine beachtliche Zeche zu hinterlassen.
    „Sind Sie der Chef hier?“ fragte Stein.
    „Ja, dachten Sie, hier gibt’s einen Oberkellner, oder was?“
    Am besten trinkt der erst mal einen, damit sich seine Stimmung aufhellt, dachte Ludovic. Er hielt dem Wirt seinen Dienstausweis unter die Nase.
    „Kann ja jeder haben!“ gab der Wirt zurück. „Aber gut: Was wollen Sie?“
    Stein und Ludovic schilderten ihm ihr Anliegen und gaben sich Mühe, ihm das Gefühl zu geben, dass es ganz besonders auf ihn und sein Erinnerungsvermögen ankam.
    Der Wirt zog eine Schublade des Kühlschranks auf und holte eine Flasche Doppelkorn hervor. „Möchten Sie auch einen?“ bot er den beiden Kriminalbeamten an, die allerdings mit dem Hinweis, im Dienst zu sein, dankend ablehnten.
    Nachdem er sich den ersten Korn genehmigt hatte, machte er nicht viele Umstände, um zu seiner Antwort zu kommen. Auf dem Land redete man eben nicht viel. Und besonders nicht mit Fremden – und erst recht nicht mit

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