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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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auf und spähten durch die gläserne Tür des Apparates. Viel war nicht zu erkennen. Aber Eggert schilderte ihnen den Vorgang. Die Maske vor seinem Mund dämpfte seine Stimme.
    „Ich heize jetzt das Silbernitrat auf 440 Grad. Dann entsteht ein Gas, das ich dann in diesen Kolben absaugen werde.“ Dabei zeigte er auf ein bauchiges Gefäß aus Glas, das am einen Ende mit dem kleinen Ofen, am anderen mit einer Apparatur zum Absaugen verbunden war. „Anschließend legen wir unser Testpapier noch einmal unters UV-Licht und blasen das Gas über die Fingerabdrücke. Mal sehen, ob wir dann weiterkommen. Entweder passiert gar nichts, weil das Gas keine erkennbare Wirkung auf die Aminosäuren zeigt, oder es bildet alles ab. Und wenn wir Glück haben, verläuft dabei nichts.“
    „Ich hoffe auf Letzteres!“ wünschte sich Schenk. „Wenn ich eine Abbildung habe, die länger konstant bleibt, dann kann ich vielleicht im Computer die verschiedenen Abdrücke bearbeiten und trennen. Sofern ich Farbunterschiede bekomme. Sonst müssen wir weiter herumexperimentieren.“
    Gespannt starrten alle weiter auf die Apparatur. Es dauerte eine ganze Weile, aber dann drehte der Chemiker einen kleinen Hahn auf, drückte den Schalter des Gerätes, an das der bauchige Glaszylinder angeschlossen war, und einen Augenblick später schloss er zwei Hähne an den Enden des Zylinders und schaltete alle Geräte aus.
    „Fertig!“ sagte er kurz. Behrmann und Schenk schauten ihn fragend an. Sie konnten im Glaskolben nichts erkennen. Eggert registrierte die skeptischen Blicke seiner Kollegen. „Ihr habt wohl im Chemieunterricht nicht gut aufgepasst, oder?“ fragte er scherzend. „Wenn ihr euch erinnert, sind die meisten Gase mit bloßem Auge nicht sichtbar. Aber ihr könnt es sehen, wenn ich es unter die UV-Lampe halte. Doch jetzt müssen wir uns sputen: Das Gas verliert schnell an Temperatur, und dann ist es für uns nutzlos.“
    Er eilte in den Nebenraum zum Mikroskop und legte ein zerknittertes Blatt Papier darunter. Er schaltete das UV-Licht ein, und dann blies er das Gas aus dem Kolben über das Papier. Für einen kurzen Moment war ein feines, bläuliches Lüftchen zu sehen, dass über den Bogen strich und dann verflog. Und es kamen einige Fingerabdrücke zum Vorschein. Sie zerliefen nicht.
    Blitzschnell gab Schenk einige Befehle in seinen PC ein, und das Bild des Mikroskops erschien auf dem angeschlossenen Bildschirm. „Es hat funktioniert!“ freute er sich. „Ich liebe diese verrückten Wissenschaftler!“
    Entgeistert sah der Chemiker Fritz Behrmann an und verdrehte die Augen.
    Behrmann lachte. „Na ja, auf den Laien wirkt das alles wie ein kleines Wunder.“
    Zufrieden mit seiner Arbeit, stand Eggert nun auf und ging zu einem Hebel an der Wand. Er schaltete die Belüftung ein, und man hörte, wie die Absaugvorrichtung ihren Ventilator in Gang setzte. „In zehn Minuten könnt ihr die Masken absetzen. Es kann zwar jetzt auch schon nichts passieren, aber wir haben so unsere Vorschriften.“
    Behrmann zog sich die Maske gleich vom Gesicht und blickte dem Fingerabdruckspezialisten über die Schulter. Der war gerade dabei, die unterschiedlichen Blautöne zu lokalisieren und mit einem Mausklick anders einzufärben. Das gelang zufriedenstellend.
    „Es muss ja nicht vollständig klappen“, erklärte er. „Für eine Abdruckbestimmung gibt es zwar theoretisch fast eintausend beschriebene Kriterien, aber etwa vierzig reichen aus. Neben den typischen Merkmalen wie Endungen, Haken und Augen ist es am besten, sogenannte Minutien zu finden. Das sind die kleinsten Details eines Abdrucks.“
    Er war jetzt in der Lage, die verschiedenfarbigen Abdrücke auf seinem Monitor zu isolieren, wählte drei aus, verschob sie jeweils in eigene Dateien und startete dann die Verbindung zum Rechner des BKA. Dann ließ er das Suchprogramm laufen.
    „Wenn es klappt, müsste mindestens der Abdruck vom Kollegen Behrmann identifiziert werden!“
    Die Fingerabdrücke aller Mitarbeiter des Erkennungsdienstes waren abgespeichert, um unnötige Arbeit durch Fehlspuren zu vermeiden. Es dauerte gar nicht lang, und zwei der Abdrücke wurden vom System erkannt. Natürlich Fritz Behrmanns und dann noch ein weiterer eines Kollegen, der früher beim ED beschäftigt war und jetzt in einem anderen Kommissariat seinen Dienst versah.
    Fritz Behrmann zeigte sich zufrieden. „Na also. Das klappt doch. Jetzt brauchen wir nur noch die Papiere aus dem Senegal.“
    „Es hat hier

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