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Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall

Titel: Fuer immer mein - Mechthild Kaysers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schlosser
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könnte. Zumindest waren spätere Gegenüberstellungen mit lebenden Personen damit angreifbar.
    Doch schon nach dem sechsten Bild hob die Zeugin die Hand. „Das ist er. Ganz sicher! Den Gesichtsausdruck vergesse ich nie. Solche Leute sind mir unheimlich!“
    Auf dem Bildschirm waren Portrait und Ganzaufnahme eines übel dreinschauenden Mannes abgebildet. „Sind Sie sicher, dass er es ist, oder sieht er nur genauso bedrohlich aus wie der Mann, den Sie beobachtet hatten?“
    Die Frau überlegte einen Moment. „Ich weiß, was Sie meinen. Ja, ich bin ganz sicher. Das war er!“
    Mechthild wandte sich an ihren Kollegen. „Gut. Schieben Sie mir die Daten rüber auf meinen PC. Und haben Sie vielen Dank!“
    Dann griff sie ihrer Zeugin leicht unter den Arm und zog sie vom Stuhl hoch. „Das war’s. Kommen Sie!“
    Als sie schweigend im Treppenhaus des Polizeihauses standen, machten beide keine Anstalten, sich weiter zu bewegen. Mechthild ergriff erneut die Initiative. „Sie brauchen keine Angst zu haben. Es kommt niemand um die Ecke und durchsucht Ihre Taschen nach Ihrem Ausweis. Ich halte mein Wort! Sie können jetzt gehen.“
    „Ich ... ich will es korrekt machen“, sagte die Frau plötzlich mit entschlossener Stimme. Dann zog sie einen Zettel aus ihrer Jackentasche.
    Mechthild besah sich das von einem benutzten Briefumschlag abgerissene Stück Papier. „Lisa Kersting“ stand darauf. Unter ihrem Namen waren Adresse und Telephonnummer geschrieben. „Danke, Frau Kersting. Das ist wirklich mutig. Und ehrlich gesagt: Sie haben mir eine Menge Ärger erspart. Jemand von meinen Leute wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen und ein schriftliches Protokoll aufnehmen. Das kann ein bisschen dauern. Wir müssen uns jetzt erst mal diesen Kerl schnappen. Nochmals danke!“
    „Es ist besser so!“ sagte Lisa Kersting, gab Mechthild zum Abschied die Hand und rannte dann die Treppen zum Ausgang hinunter.
    Mechthild blieb noch einige Minuten auf dem Treppenabsatz stehen. Deine Entscheidung war richtig, ängstliche Lisa, sagte sie sich. Und vielleicht kann ich dich sogar aus den Akten raushalten. Oder zumindest deine entscheidende Rolle so herunterspielen, dass der Anwalt des Verdächtigen nicht gleich die ganze Rockerbande auf dich hetzt.
    Im Besprechungszimmer saß Roder mit allen Ermittlern schon am Tisch. Ayse las in einem Bericht. Erwartungsvoll blickten alle Mechthild an. „Wir haben ihn!“ sagte sie nicht ohne Stolz. Dann ging sie an einen der PCs und gab ihr Kennwort ein. Die E-Mail des ED mit den Daten des Verdächtigen war schon eingetroffen. Alle blickten gespannt auf das abgebildete Photo, während Mechthild dem Computer den Befehl gab, die dazugehörigen Informationen auszudrucken.
    Als der Drucker endlich fertig war, nahm Mechthild die Blätter heraus, blieb stehen und las allen laut vor: „Bernhard Schatz, genannt Benni. Wartet mal, ich muss mal eben rechnen! Er ist 31 Jahre alt. 1,78 Meter groß. Kräftige Statur. Er wohnt in der Woltmershauser Straße und hat ein ansehnliches Vorstrafenregister: Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Zuhälterei. Zweimal Haftstrafen. Alles in Zusammenhang mit seiner Rockerbande, den Black Hawks. Zurzeit läuft noch eine Bewährung. Und übrigens: Von Beruf ist er Schlachter.“
    „Das passt doch!“ meinte Heller. „Anatomische Kenntnisse hat man als Schlachter doch auch. Und der Umgang mit Blut und Fleisch schreckt den doch nicht!“
    „Könnte sein. Aber sicher bin ich nicht“, stellte Mechthild fest. „Auch ein Rocker kann noch eine andere Seite haben. Wir müssen ihn uns vornehmen.“
    Das Telephon klingelte. Roder griff zum Hörer, meldete sich und hörte einen Moment kommentarlos zu. Dann legte er ohne ein weiteres Wort auf. „Das gesuchte Fahrzeug steht vor dem Haus in der Woltmershauser Straße. Wir können also davon ausgehen, dass Schatz zu Hause ist. Die Kollegen des Reviers fahren ab und zu vorbei und benachrichtigen uns, wenn es weg sein sollte.“
    „Sehr gut, Roder!“ Mechthild war sehr zufrieden mit ihrem Stellvertreter. Er hatte wieder große Umsicht bewiesen. Als er die Überprüfungen der Schutzpolizei gestoppt hatte, vergaß er nicht, gleichzeitig das gesuchte Fahrzeug zur Fahndung ohne Zugriff auszuschreiben. „Roder und ich gehen jetzt rüber zum Staatsanwalt. Wir brauchen einen richterlichen Beschluss für die Durchsuchung von Schatz’ Wohnung, und vor allem für den Transporter. Und dann nehmen wir ihn in die Zange!“
    „Einen

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