Fuer immer und alle Zeit
schwarze Stelle meiner Seele zu rühren, die ich mir nicht ansehen wollte, und deshalb verwarf ich diesen Gedanken wieder.«
»Und wie kam es, dass du mit dieser Suche anfingst? Mit der Suche nach dem Bösen, deinem Interesse an Hexenzirkeln und so weiter?«, wollte Taylor wissen.
»Eine meiner Cousinen von den Taggerts verbrühte mich mit einer Tasse Tee. Komisch, nicht wahr? Ich habe die ganze Welt bereist auf der Suche nach ... ich weiß nicht genau, was ich suchte, aber ich weiß, dass ich es nicht gefunden habe. Und dann war ich wieder einmal zu Besuch in Colorado und mit einigen meiner Verwandten auf dem Tennisplatz. Sie lachten und unterhielten sich, aber ich saß nur da und schaute ihnen zu - ich war dort, aber nicht wirklich dabei. Wir hatten alle kalte Getränke, bis auf meine Cousine Lisa, die immer nur heißen Tee trank. Und als sie aufstand, um ihre Brüder bei einem Spiel anzufeuern, schüttete sie mir ihren Tee über die Brust, die linke Seite. Es war gar nicht weiter schlimm, aber Lisa machte ein großes Theater daraus; sie verlangte, dass ich mein Hemd ausziehe, um nachzusehen, ob ich verletzt war.«
Adam atmete tief. »Der Tee hatte mir deshalb nicht richtig wehgetan, weil ich an dieser Stelle dickes Narbengewebe hatte.«
»Von der >eiternden Wunde<«, bemerkte Taylor leise.
»Genau. Es war eine Narbe, die ich schon hatte, so lange ich mich erinnern konnte, und ich hatte mir nie große Gedanken darum gemacht. Meine Cousine Sarah meinte, ich sei vielleicht auf einem Felsen gestürzt oder so. Da ich mich an einen beträchtlichen Teil meines Lebens ohnehin nicht erinnern konnte, schien mir die Narbe nicht weiter von Bedeutung. Sie war hart, und manchmal, wenn ich den Arm über den Kopf bewegte, zog es ein bisschen, aber ich habe mich nie wirklich darum gekümmert.«
»Bis zu jenem Tag«, sagte Taylor.
»Richtig«, pflichtete Adam ihm bei. »An jenem Tag sagte eine meiner Cousinen - sie war ein Jahr jünger als ich und wusste nichts von meiner Entführung -, ich sollte diese hässliche Narbe doch von einem Schönheitschirurgen behandeln lassen. Darauf sagte ihr Bruder, der sechs Jahre älter ist als ich: Vielleicht sollte er mal nachsehen lassen, was darunter ist.<«
»Das Brandzeichen«, sagte Darci. »Es war durch das Narbengewebe verdeckt gewesen.«
»Ja. Als mein Cousin das sagte, trug ihm seine Mutter sofort auf, ihr einen Pullover aus dem Haus zu holen, obwohl es an diesem Tag brütend heiß war.«
»Hast du deinen Cousin gefragt, was er damit meinte?«
»Nein. Die Miene seiner Mutter sagte mir, dass sie nicht über die Entführung und so weiter reden wollte. Sie hat mir immer irgendwie Leid getan, weil sie wirklich alles versuchte, mich zu einem Teil ihrer Familie zu machen, aber es gelang ihr nicht. Ich weiß, dass sie sich die Schuld gab dafür, dass ...«
»Dass du immer traurig warst?«, fragte Darci.
»Ja. Dass ich traurig war und immer das Gefühl hatte, nicht dazuzugehören.«
»Und was hast du dann gemacht?«, fragte Taylor.
»Am nächsten Tag flog ich nach New York und suchte einen plastischen Chirurgen auf. Ich sagte ihm, dass ich das Narbengewebe sorgfältig entfernt haben wollte, weil etwas darunter sei, das mich interessierte. Es war nicht nur ein Brandzeichen. Die Haut« - er klang, als spräche er nicht von sich, sondern von einer anderen Person - »war zuerst tief eingeschnitten worden, und an dem Brandeisen war ein schwar-zer Farbstoff. Als das Narbengewebe entfernt wurde, konnte man die schwarze Zeichnung deutlich sehen.«
»Und da hast du gemerkt, dass an dieser Sache mehr dran war, als man dir erzählt hatte«, sagte Taylor. Er lehnte sich zurück und musterte Adam nachdenklich.
»Ja. Zuerst suchte ich auf dem >normalen< Weg nach Informationen. Ich ging zu Privatdetektiven, und ich bekam sogar Einsicht in die Akten des FBI, aber da war nichts zu finden. Als ich schließlich alle diese Möglichkeiten ausgeschöpft hatte, ging ich zu einer Hellseherin. Aber sie sagte mir lediglich, meine Eltern seien tot und ihr Tod würde mit bösen Machenschaften in Zusammenhang stehen. Es ärgerte mich sehr, dass ich mir solch dummes Zeug anhören musste. Denn was mich interessierte, waren definitive Antworten -wer, wie und vor allen Dingen warum.
Warum wurden meine Eltern getötet, noch ehe ein Lösegeld gezahlt werden konnte? Sobald mein Vater wusste, dass ich vermisst war, begann er, Aktien zu verkaufen. Aber es wurde nichts gezahlt. Was geschah mit ihrem Flugzeug?
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