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Fuer immer und alle Zeit

Titel: Fuer immer und alle Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wie geht es deinen Rippen? Und ... was ist mit deinem Arm, Dad?«
    »Nichts«, antwortete Taylor und lächelte erfreut, weil sie ihn »Dad« genannt hatte.
    Komm zu mir, oder ich werde sie töten.
    Die Worte wurden mit jeder Silbe klarer - und jetzt wusste Darci, wer in ihrem Kopf zu ihr sprach. Das ist eine Sache zwischen uns beiden, findest du nicht?, antwortete sie in Gedanken; dann schaute sie forschend zu Adam, ob er ihre Gedanken gehört hatte. Doch er starrte noch immer auf seine Schwester und dachte über das nach, was sie ihnen gesagt hatte.
    Ein Lachen schallte durch Darcis Kopf, so stark, dass ihre Schläfen hämmerten und sie blinzeln musste. Allerdings, sagte die Stimme. Zwischen uns beiden. Und niemand sonst! Und wieder das Lachen. Also, wenn du sie nicht alle verlieren willst, dann komm zu mir!
    »Entschuldigt mich«, sagte Darci, »ich muss ...« Sie ging ins Badezimmer, setzte sich auf den Deckel der Toilette und schloss die Augen. Durch die Tür hindurch hörte sie Boadiceas flache Stimme. Anscheinend erzählte sie den beiden Männern etwas über ihr Leben in Gefangenschaft.
    Darci saß still da und lauschte und wartete darauf, dass diese Person ihr sagte, was sie tun sollte. Sie wollte zu der Stimme in ihrem Kopf jedoch nichts mehr sagen, weil sie befürchtete, dass Adam es hören würde.
    Darci hatte in dieser Sache keine Übung, doch sie schloss die Augen und versuchte, so gut sie konnte, zu lauschen.
    Ja, das ist eine Sache zwischen uns beiden, sagte die Stimme. Zwischen uns zwei Hexen.
    Nein, dachte Darci. Nein, nein, nein! Ich bin keine Hexe. Meine Kraft ist gut!
    Obwohl sie ihre Gedanken nicht projizierte, wie sie es mit Adam zu tun gelernt hatte, war es, als könnte die Stimme hören, was sie dachte. Diese Person - diese Frau, denn es kam ihr mehr und mehr wie eine weibliche Stimme vor - konnte jeden von Darcis Gedanken hören.
    Wenn du folgsam bist, wirst du sie retten. Soll ich dir zeigen, was ich gemacht habe?
    »Nein!«, sagte Darci laut.
    »Darci, Liebes, ist alles in Ordnung?«, rief Adam aus dem Zimmer.
    »Ja«, antwortete sie. »Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich mich ein Weilchen in die Wanne lege?«
    »Aber nein«, meinte Adam gelassen. »Lass dir ruhig viel Zeit.«
    Darci drehte beide Wasserhähne bis zum Anschlag auf, damit die anderen die Geräusche, die sie machte, nicht hören konnten. Ich will nichts mit dir zu tun haben , dachte sie. Nichts.
    Aber ohne es zu wollen, hatte sie plötzlich eine Vision. Es war, als würde in ihrem Kopf ein Video ablaufen. Sie sah diese Frau von hinten, hoch gewachsen und schlank mit einer kunstvollen Kopfbedeckung und einem roten Kleid, offenbar aus Samt. Vor ihr stand ein großer Altar aus Stein, und darauf lag ein Kind, das von drei Männern mit Kapuzen festgehalten wurde.
    Nein, nein, nein , dachte Darci und verdeckte das Gesicht mit den Händen. Sie hätte dieses Gesicht überall und in jedem Alter erkannt. Das Kind auf dem Altar war Adam im Alter von drei Jahren.
    »Darci?«, Es war wieder Adams Stimme, und er klopfte leise an die Tür.
    »Kann man sich hier nicht mal ungestört ausheulen!?«, fuhr sie ihn an.
    »Ist ja gut«, sagte er leise, »aber wenn du mich brauchst, ich bin hier.«
    Darcis Gedanken waren bei der Vision in ihrem Kopf. Mach, dass es weggeht , dachte sie. Bitte, Gott, mach, dass es aufhört. Bei einem Gruselfilm konnte man einfach die Augen zumachen, wenn man die grausamen Stellen nicht sehen wollte. Aber jetzt konnte sie nichts abblocken, denn alles spielte sich in ihrem Kopf ab. Nein, bitte nicht! Sie ging zu dem kleinen Fenster des Badezimmers und schaute hinaus, doch auch was sie draußen sah, konnte die Bilder vor ihrem inneren Auge nicht stoppen.
    Die Frau nahm ein Messer zur Hand und brachte dem Kind tiefe Schnitte bei. Dann nahm sie ein glühend rotes Brandeisen aus dem Feuer, hielt es hoch und ... »Oh Gott!«, jammerte Darci und sank auf die Knie, das Gesicht in den Händen verborgen. Als das Eisen die zarte Haut des Kindes berührte, musste sich Darci ein Handtuch in den Mund stopfen, um nicht laut zu schreien. Es war, als wäre sie dabei. Sie konnte alles sehen. Sie konnte die Schreie des Kindes hören. Oh Gott. Sie roch das verbrannte Fleisch.
    Dann verschwand das Bild des Raumes mit dem Altar plötzlich und an seine Stelle trat ein Mann. Sein Gesicht war voller Falten und fahl vor Kummer und Erschöpfung. Darci wusste sofort, dass sie Adams Vater sah. Sie beobachtete ihn, wie er aus einem kleinen Flugzeug

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