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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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allen Versuchungen damit ein Ende.
    Emma biss sich auf die Lippen, um nicht zu betteln. »Gut, dann helfen wir eben beide beim Servieren«, sagte sie und wusste, dass es reichlich Gelegenheiten geben würde, das Eis zwischen sich und Ben zu brechen, wenn sie erst einmal angefangen hatte, Bestellungen aufzunehmen.
    Â»Wie wär’s, wenn ihr euch um die Tische im hinteren Bereich kümmert?«, schlug Louise vor.
    Emma erspähte dort zwei bekannte Gesichter. Diese beiden hatten entscheidend dazu beigetragen, dass das Bistro heute brechend voll war. Sie ging schnurstracks auf sie zu.
    Iris und Jean schwatzten vergnügt mit zwei Freundinnen, und ihr Tisch war mit Geschenkpapier, wackelig aufeinandergetürmten Geschenken und diversen Getränken vollgehäuft. Sie trugen schief sitzende Papierhüte, ein dazu passendes Grinsen im Gesicht und hatten alle sehr rosige Wangen. Jean hielt ein zerknülltes Papiertaschentuch in der Hand, mit dem sie sich die Lachtränen aus den Augen wischte, während es sie immer noch vor unterdrücktem Kichern schüttelte.
    Â»Hallo, die Damen, ich wünsche frohe Weihnachten. Mein Name ist Emma, und ich bin heute Ihre Kellnerin.«
    Â»Oho«, riefen die Frauen im Chor, »wie professionell!«
    Â»Und das hier ist meine Hilfskraft Meg«, fuhr Emma fort, ehe sie sich zu Jean herunterbeugte und hörbar flüsterte: »Sie ist meine Mutter, also seien Sie nachsichtig mit ihr.«
    Meg hüstelte höflich. »Ich möchte dich darauf hinweisen, dass ich schon warme Mahlzeiten serviert habe, als du noch gar nicht geboren warst.«
    Â»Okay, aber mir schwant, dass diese Gesellschaft hier sehr anspruchsvoll ist«, entgegnete Emma.
    Iris winkte ab. »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden. Wir benehmen uns immer ganz manierlich.«
    Â»Na, was sagen Sie zu meiner Strategie?«, fragte Emma begierig. »Der Laden ist gerammelt voll, und – wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf – die meisten Gäste sehen aus wie Bekannte von Ihnen.«
    Â»Wenn Sie damit meinen, dass er voller alter Tanten ist, ja, das haben Sie uns zu verdanken. Fast alle hier sind entsprungene Insassen wie wir.«
    Iris und Jean wohnten in einer betreuten Wohnanlage und waren sehr geschmeichelt gewesen, als Ben sie dort aufgespürt hatte, um sie um Rat zu bitten. Mit seiner Überzeugungskraft hatte er schnell ihre Unterstützung gewonnen, und als Louise Kontakt zu ihnen aufnahm, hatten sie bereits einen Rettungsplan geschmiedet. Offenbar gab es jedes Jahr Streit darüber, wer das gemeinsame Weihnachtsessen in der Einrichtung organisieren sollte. Es hatte sich ein eingeschworener Klüngel gebildet, von dem Iris und Jean regelmäßig ausgeschlossen wurden, und so waren sie auf den Einfall gekommen, dieses Jahr eine Gruppe von Aufmüpfigen ins Traveller’s Rest zu führen.
    Â»Unsere Dankbarkeit wird sich in der Rechnung niederschlagen«, versprach Meg. »Es ist wunderbar, das Bistro so gut gefüllt zu sehen. Ich hoffe nur, das bleibt auch so.«
    Â»Ach, ich glaube, Sie können nur gewinnen, solange wir diese Spezialpreise bekommen«, sagte Iris.
    Â»Ich werde dafür sorgen, dass Louise sich an ihre Zusagen hält«, versicherte Emma ihr mit gespielter Strenge.
    Â»Sie kann von Glück sagen, dass sie Sie hat«, bemerkte Jean.
    Â»Wir alle«, bestätigte Meg und drückte Emma an sich.
    Iris und Jean nickten dazu. Emma war anfangs entschlossen gewesen, ihre Krankheit den beiden gegenüber nicht zu erwähnen, aber deren neugierige Fragen hatten sie schließlich mürbe gemacht, und sie hatte gestanden. Im Grunde hatte sie gehofft, dass noch nichts von dem über ihr schwebenden Todesurteil zu bemerken war, und hatte wissen wollen, ob sie denn so offensichtlich krank aussehe. Iris und Jean hatten ihr versichert, dass das nicht der Fall sei. In ihrem Alter seien sie vielleicht nur mehr dafür sensibilisiert, die Anzeichen zu erkennen.
    Ehe die fröhliche Stimmung kippen konnte, schickte Emma ihre Mutter zu einem anderen Tisch, der bedient werden wollte, und drängte dann darauf, die Bestellung bei dem munteren Kleeblatt aufzunehmen. Je eher sie die hatte, desto schneller würde man sie in die Küche lassen. »Also, meine Damen, was darf ich Ihnen bringen?«
    Â»Wir hatten unsere Bestellung irgendwo hier aufgeschrieben«, murmelte Jean und wühlte zwischen dem zerrissenen

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