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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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blickte ihr nur in die Au- gen, als diese vom Licht der Laterne, die von der Haushälte- rin an einem Haken neben der Tür aufgehängt worden war, beschienen wurden.
    Aquamarin.
    Natürlich. Er schaute in diese großen, misstrauisch, aber auch unschuldig blickenden Augen, die ihn an die geheimen Buchten erinnerten, wo er als Jüngling geschwommen war. Dort war er oft auf einem flachen Felsblock beim Geräusch des rauschenden Wasserfalls eingeschlafen. Auf diese Weise konnte er von Zeit zu Zeit dem Druck des öffentlichen Le- bens und dem hoffnungslosen Streben, jemals die Ansprüche seines Vaters zu erfüllen, entfliehen.
    Während er in ihre kristallklaren Augen blickte, wandelte sich bei dem Gedanken an seinen Geburtstag zum ersten Mal seine Stimmung.
    Es bedeutete, dass er sie Wiedersehen würde.
    „Ja, Sie müssen kommen“, sagte er mit einem entschlos- senen Lächeln. „Ich lasse Ihnen eine Kutsche schicken. Sie werden mein Ehrengast sein.“
    „Wie bitte?“
    Rafael überlegte, wie er ihr dezent beibringen konnte, dass er ihr helfen wollte. Doch dann entschloss er sich, dass sie noch zu unerfahren war, um irgendwelche zarten Anspielun- gen zu verstehen. Es würde das Beste sein, sie langsam an seine Absicht heranzuführen. Er schenkte ihr ein herzliches Lächeln. „Ich würde Sie sehr gern besser kennen lernen, Signorina Daniela“, erklärte er. „Tanzen Sie?“
    „Nein!“

„Nein?“ wiederholte er. Sie war also nicht bei seinem Wunsch, sie zum Tanz aufzufordern, in Ohnmacht gesunken. Verdammt, das fing ja gut an!
    Nachdenklich schürzte er die Lippen und blickte Daniela eine Weile an. Am liebsten hätte er ihr zart über die Wange gestrichen, hielt es aber in diesem Moment für nicht ratsam. „Mögen Sie Musik?“
    „Manchmal.“
    „Und wie steht es mit Lustgärten? Mögen Sie die?“
    Mit gerunzelter Stirn musterte sie ihn misstrauisch, bevor sie den Kopf schüttelte. „Ich habe noch nie einen gesehen.“
    Er beugte sich zu ihr herab und senkte die Stimme zu einem verführerischen Flüstern. „Und wie steht es mit Sü- ßigkeiten?“ Er holte die flache Metalldose aus seiner Tasche und nahm zwei Pfefferminzbonbons heraus, die er auf seine Handfläche legte. „Ich habe eine Schwäche für Süßes.“ Er hob die Hand, damit sie ein Bonbon nahm. „Das ist meine einzige Schwäche.“
    „Wirklich?“ fragte sie skeptisch, während sie von seiner Hand in sein Gesicht sah und anscheinend nicht wusste, was sie tun sollte.
    Rafael lachte. „Nehmen Sie sich eines. Sie sind nicht vergif- tet.“ Er beobachtete, wie sie nach einem gestreiften Pfeffer- minzbonbon griff und es sich vorsichtig in den Mund steckte. „Signorina Daniela“, sagte er, „wenn Sie zu meinem Geburts- tagsfest kommen, werden wir uns an Schokoladentrüffeln, Champagnerreis und leckeren rosafarbenen Wackelpuddin- gen, die man Venusbrüste nennt, ergötzen. Unser Koch macht sie alla perfezione.“
    „Danke“, erwiderte sie. „Aber ich könnte niemals ...“
    „Sie sollten nicht mit vollem Mund sprechen“, tadelte er sie. „Und wenn ich darauf bestehe?“
    Ihre Verwirrung wurde noch größer. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Während sie am Bonbon lutschte, schaute sie Rafael ernst an.
    Zu seiner Erheiterung gehorchte sie ihm und sprach nicht mehr, bis sie die Süßigkeit aufgegessen hatte.
    Mein Gott, er begehrte sie tatsächlich. Die Aufregung der bevorstehenden Jagd ließ seinen Körper erbeben.
    „Ihre Einladung ist sehr freundlich. Ich weiß, dass Sie wahrscheinlich Mitleid mit mir haben, weil ich in einem so heruntergekommenen Haus lebe.“ Daniela warf einen Blick über die Schulter auf die Villa hinter ihr. „Aber ich bedau-

ere, Prinz Rafael, dass ich nicht auf Ihrem Fest erscheinen kann.“ Sie zögerte. „Wenn Sie mir wirklich einen Gefallen tun wollen, lassen Sie den kleinen Gianni nicht die Nacht im Gefängnis verbringen.“
    Den Kopf zur Seite geneigt, warf Rafael ihr sein verführeri- sches Lächeln zu, mit dem er bereits zahlreiche Frauen hatte schwach werden lassen. „Wenn ich das für Sie tue, kommen Sie dann auf den Ball?“
    „Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, wie ich das tun soll ...“
    „Das ist also ausgemacht.“ Diesmal strahlte er sie an. „Ich schicke Ihnen eine Kutsche, die Sie morgen Abend um sechs Uhr abholen wird. Eine Dame, mit der ich befreun- det bin, wird Ihnen ein Ballkleid leihen, und ich hoffe, eine Kette mit Feueropalen auf zutreiben, die ausgezeichnet zu Ih- rer

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