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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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Haar, wobei der Rotschimmer deutlich her- vortrat, und nach seiner Erfahrung waren rothaarige Frauen stets unbezähmbar.
    Dummerweise sehnte er sich nach genau so einer Mischung.
    Zu seiner Belustigung war sie nicht gerade beeindruckt von ihm. Doch es war offensichtlich, dass sie eine finanzielle Unterstützung seinerseits gut gebrauchen könnte. Das An- wesen war dem Verfall nahe. Außer der Haushälterin schien es keine weiteren Bediensteten zu geben. Der alte Mann war sehr gebrechlich, und die Kleider der hübschen jungen Dame waren ärmlich und abgetragen. Dabei besaß sie eine Haut, die so zart wie Blütenblätter zu sein schien und die von Seide hätte umhüllt sein müssen. Das wäre auch das Richtige für die Erbin eines so edlen Namens gewesen. Rafael wollte die- sen Leuten helfen – von seinen Plänen, Daniela in sein Bett zu bekommen, einmal abgesehen.
    Es gab die Möglichkeit, sie mit einem seiner gut si- tuierten Freunde zu verheiraten, doch das würde erst in- frage kommen, wenn er das besessen hatte, wonach es ihm verlangte.
    Signorina Daniela ging schweigend und steif neben ihm zur Eingangstür der Villa. Ihre schmalen, von der Arbeit ge- röteten Hände hielt sie bescheiden über der Taille gefaltet. Was für ein Verbrechen, dass diese kleinen Hände so ausse- hen müssen, dachte er. Er wollte ihr eine ganze Truppe von Bediensteten schicken, damit sie niemals mehr einen Finger rühren musste.
    Schießpulver also, dachte er belustigt. Es schien ihrem Temperament zu entsprechen.
    Ihn interessierten auch ihre akrobatischen Übungen auf

dem Pferd, und ihm kam der Gedanke, ob sich ihre Beweg- lichkeit auch in anderen Bereichen offenbaren würde. Er ver- suchte zu erraten, woran sie wohl dachte, doch sie hielt den Blick nach unten gerichtet, so dass er den Ausdruck ihrer Augen nicht erkannte.
    Er wusste nicht, warum er sie begehrte. Vielleicht war es nur eine vorübergehende Laune. Das schlichte Verlan- gen eines erfahrenen Herzensbrechers. Chloe war zehn Mal schöner, begabter und geistreicher – eine Kurtisane auf der Höhe ihrer Kunst. Doch ein Wink von ihm, und Chloe kam herbeigelaufen. Nein, sie reizte ihn nicht mehr.
    Sie muss noch sehr jung sein, überlegte Rafael und musterte Daniela aufmerksam. Sie sah fast noch wie ein Kind aus – mit ihrem runden Gesicht und dem gertenschlanken Körper. Sie reichte ihm kaum bis zur Schulter, eine Größe, die ihm gut gefiel.
    Je länger er sie ansah, desto mehr fühlte er sich zu ihr hingezogen. Ihre Wangenknochen waren stark ausgeprägt, ihr feiner Mund erinnerte an eine Rosenknospe, und ihr ent- schlossenes Kinn ließ sie so ernst erscheinen, dass er sie am liebsten zum Lachen gebracht hätte. Ihre Nase war klein und keck, und Rafael wünschte sich, dass sie ihn zumindest einmal ansehen würde, damit er ihre Augenfarbe erkennen konnte.
    Da sie ziemlich weit entfernt von ihm saß, war er nur in der Lage gewesen zu bemerken, dass ihre großen Augen sehr ausdrucksstark waren. Sie zeugten von einem starken Wil- len, aber auch von einer Unschuld, die seltsamerweise sein Herz bewegte.
    Es müsste himmlisch sein zu spüren, wie ein solch unge- zähmtes und unberührtes Wesen sich ihm hingeben würde. Oh ja, er wollte versuchen, sie zu zähmen. Es wird bestimmt nicht einfach werden, dachte er, als sie gemeinsam in die sternenfunkelnde Nacht hinaustraten. Sie war die Haus- herrin, und die einzige Bedienstete folgte ihren Befehlen. Wie jung Daniela doch noch für eine solche Aufgabe war! Es stimmte ihn traurig, doch er bewunderte sie noch mehr dafür.
    „Danke, dass Sie so freundlich zu meinem Großvater waren“, sagte Daniela Chiaramonte leise.
    Rafael wandte sich zu ihr und sah sie an. Sie war ein jun- ges Mädchen, das ungeschützt auf diesem Landgut wohnte, und nun war auch noch ein Verbrecher in der Nähe auf der

Flucht. Gott allein wusste, ob die Familie genug zu essen hatte, denn Daniela schien ihm allzu dünn zu sein.
    Plötzlich fasste er einen Entschluss. Er würde sie verfüh- ren – komme, was da wolle. Als seine Geliebte würde sie zu- mindest genug zu essen bekommen und unter seinem Schutz stehen.
    „Ich habe morgen Geburtstag“, erklärte er und schlug leicht mit der Reitgerte gegen sein Knie.
    Verwirrt sah sie ihn an. „Oh! Alles Gute, Königliche Hoheit.“
    „Nein, nein“, erwiderte er ungeduldig. „Meine Freunde geben zu meinen Ehren einen Ball. Ich möchte, dass Sie kommen.“
    Sie sah auf. „Ich?“
    Rafael antwortete nicht, sondern

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