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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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sie.“
    „Dann werde ich Ihnen ein paar Dinge über meine Daniela erzählen. Sie ist zu scheu, um es Ihnen selbst zu sagen.“
    „Großvater!“ Vor Scham wäre sie am liebsten davongelau- fen.
    Die Augen des Prinzen funkelten schalkhaft, als er sie betrachtete.
    Wenn er doch nur nicht so schön wäre! Dann hätte sie sich vielleicht auch nicht so geschämt.
    „Daniela hat sich um mich gekümmert, seit sie neun Jahre alt war. Damals hatten sie die Nonnen aus der vierten Schule, in die wir sie geschickt hatten, hinausgeworfen.“
    „Es war erst die dritte, Großvater. Aber ich bin mir sicher, dass Seine Hoheit nicht daran interessiert ist.“
    „Doch, durchaus“, entgegnete Rafael, den ihre Verlegenheit belustigte.
    „Daniela erhielt eine Erziehung, die eher zu einem Jun- gen gepasst hätte. Deshalb langweilt man sich auch nicht in ihrer Gegenwart. Während andere Damen sticken und dergleichen gelernt haben, brachte man ihr bei, wie man Schießpulver mischt. Ich war ihr Lehrer“, fügte er stolz hinzu.
    „Nachdem sich Großvater vom Armeedienst zurückgezo- gen hatte, fing er an, die Feuerwerkskörper für die Feste der Umgebung herzustellen“, erklärte sie hastig, ehe der Prinz irgendeinen Verdacht schöpfen konnte.
    „Meine Daniela konnte stehend auf ihrem Pony reiten, als sie kaum zehn Jahre alt war“, prahlte der Großvater stolz.
    „Unglaublich“, erwiderte der Prinz locker.
    Daniela blickte zu Boden und spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg.
    „Es ist dir doch nicht peinlich, meine Liebe?“ fragte Groß-

vater und zog die buschigen weißen Augenbrauen hoch. „Vielleicht habe ich zu viel erzählt.“
    „Das würde ich schon sagen“, antwortete sie und warf ihm einen tadelnden Blick zu.
    Er strahlte sie unschuldig an.
    Da fiel ihr auf, dass der Prinz sie mit einer seltsam nach- denklichen Miene betrachtete. Den Ellbogen hatte er auf der Stuhllehne abgestützt. Die Sinnlichkeit, die sich in seinen Augen zeigte, ließ ihr beinahe das Herz stillstehen. Von neuem errötete sie und blickte woanders hin.
    „Nun“, sagte Rafael unvermittelt. „Ich sollte mich nun wirklich auf den Weg machen. Mein Vater erwartet mich.“
    Erleichtert atmete Daniela auf, als sich Seine Königli- che Hoheit erhob und sich Hände schüttelnd vom Herzog verabschiedete.
    Auch sie stand auf und ging mit weichen Knien zur Tür, wo sie darauf wartete, den Ehrengast wie eine gute Gastgeberin hinauszugeleiten.
    Sie wünschte sich, dass er endlich von hier verschwand!
    Rafael dachte an Verführung.
    Er war sich nicht sicher, was er von der Enkelin des alten Chiaramonte halten sollte. Auch verstand er nicht, warum die junge Dame so entschlossen schien, ihn mit Missachtung zu strafen. Dennoch fühlte er sich durch ihre abweisende
    | Haltung ihm gegenüber besonders heftig zu ihr hingezogen. Vom ersten Augenblick an, als das widerspenstige Mädchen ihr Kinn erhoben und ihn herablassend betrachtet hatte, war sein Interesse an ihr geweckt. Natürlich wurde die jungfräu- liche Enkelin eines Herzogs gewöhnlich keine Geliebte. Aber Regeln waren dazu da, gebrochen zu werden.
    Morgen war sein Geburtstag, und sie war ein Geschenk, das er sich gern selbst überreichen würde. Und warum, zum Teufel, nicht? Offenbar befand sie sich in einer schwierigen finanziellen Situation. Vielleicht vermochte er sie mit ein paar sanften Worten und seiner Überredungsgabe zu einem
    Arrangement zu veranlassen, das ihnen beiden von Nutzen sein würde.
    Die eigentliche Herausforderung bestand darin, dass die junge Dame kaum seinen Blick erwiderte und noch weniger gewillt zu sein schien, auch nur einige Worte mit ihm zu wechseln. Er hatte das Gefühl, dass ihm sein Ruf vorausgeeilt war, und seltsamerweise traf ihn ihre stille Verurteilung. Das

war wirklich ungewöhnlich für ihn, denn die Tiraden des Premierministers gegen seine Charakterschwächen ließen ihn ungerührt.
    Er folgte Daniela in die Eingangshalle und überlegte sich dabei, wie er dieses unberührte Mädchen vom Lande von ihrem tugendhaften Pfad abbringen konnte.
    Gewiss, es würde nicht einfach werden. Und gerade das gefiel ihm. Daniela – das hatte er bereits bei ihrem Wort- wechsel vor der Villa erkannt – war eine jener seltenen klu- gen und gelassenen Frauen, denen die Macht gegeben war, einen Mann mit einem einzigen Blick zu einem Narren wer- den zu lassen. Sie schien einen starken Willen zu besitzen und wirkte frisch und unverbraucht. Außerdem hatte sie kas- tanienbraunes

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