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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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Befehl auszuführen.
    Algernon fühlte sich schon etwas sicherer, nachdem sein verlässlicher Diener losgezogen war. Bald habe ich die Sa- che wieder in der Hand, beruhigte er sich. Zumindest we- gen der Büttel von der Bow Street, die ihn routinemäßig befragt hatten, brauchte er sich keine Gedanken zu ma- chen. Sie hatten wissen wollen, ob er und sein Bruder gut miteinander ausgekommen seien. Nein, nah hätten sie ei- nander nicht gestanden, aber ihr Verhältnis sei immer herzlich gewesen. Eben die Bande des Blutes.
    Algernon hatte die Fragen selbstbewusst beantwortet, da er sich auf seinen Rang verließ und darauf, dass nie- mand gesehen hatte, wie er aus der Hintertür von Jasons Wohnung geschlüpft war, um sich dann in der üblen Ge- gend zu verdrücken. Sollte die Polizei doch suchen, solan- ge sie wollte – der Mord an seinem Bruder würde nie auf- geklärt werden. Schließlich hatten die Behörden auch nicht die Wahrheit über Richards und Fannys Tod heraus- gefunden. Eigentlich bin ich inzwischen ganz schön gut darin, überlegte er, während er einen Schluck Sahnewhis- ky nahm. Am Ende käme man zu dem Schluss, Major Ja- son Sherbrooke sei einfach ein Opfer der schrecklichen Gegend geworden, die er sich zum Wohnen ausgesucht hat- te.
    In diesem Augenblick hörte er, wie die Haustür ging und Crispin endlich von seinen abendlichen Zechgelagen he- reingestolpert kam. Die Hunde trotteten dem hübschen

Fünfundzwanzigjährigen schwanzwedelnd entgegen. Stirn- runzelnd sah Algernon zur Tür.
    „Brav, brav! Braver Hund!“ flüsterte der Junge weinse- lig.
    Gott sei Dank, dachte Algernon. Wenn Crispin guter Laune war, hieß das, dass er am Spieltisch gewonnen oder zumindest nicht allzu schlimm verloren hatte.
    „Crispin!“ rief er streng.
    „Ah, Vater! Ich hatte Glück!“ Er trat ein. Das Kerzen- licht schimmerte auf seinen blonden Locken. Mit einem spitzbübischen Grinsen ließ er eine Hand voll Goldmünzen auf Algernons Schreibtisch fallen.
    Algernon musste ein Lächeln unterdrücken. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich von den Spielhöllen fern halten, oder etwa nicht?“
    Sein nach Rauch und Alkohol riechender Sohn zwinker- te ihm herzhaft zu, da er gleich erkannt hatte, dass die vä- terliche Missbilligung nur gespielt war. „Du hast mir gera- ten, ich solle nicht verlieren. Also hab ich gewonnen. Gute Nacht, Vater.“
    Algernon schüttelte den Kopf und seufzte. „Gute Nacht, mein Sohn.“
    Was ihn nicht losließ, das war, wie sehr Crispin ihn an seinen älteren Bruder Richard erinnerte. Es lag am Zwin- kern und an seinem selbstsicheren, gar ein wenig selbstge- fälligen Grinsen. Crispin machte sich keine Sorgen um sich selbst, aber Algernon schon. Algernon machte sich um al- les Sorgen. Er machte sich Sorgen wegen Miranda und Lord Winterley. Er sorgte sich wegen seiner albernen Töch- ter und seiner geistig meist abwesenden Frau. Er sorgte sich um sein Haus, seinen Titel, das neueste Gesetz, die Korngesetze, die Börse, Napoleon und das Wetter, und es hatte ihn unsäglich irritiert, dass Richard als Oberhaupt der Familie sich nie wegen irgendetwas gesorgt hatte.
    Algernon blies die Kerze aus und saß dann im Dunklen, während sich die Hunde wieder im Eck niederließen.

6. KAPITEL
    Als es am nächsten Morgen dämmerte, herrschte im Innen- hof der Olde Red Cow bereits rege Betriebsamkeit. Die Wände hallten vom Geschrei der Reisenden wider, die über Weihnachten ihre Verwandten besuchten. Die glänzende schwarze Kutsche wartete im Hof, hoch beladen mit Kör- ben, Päckchen und Paketen. Rot-goldene Lettern verrieten, dass diese Postkutsche zur „Star Line“ gehörte. Ungedul- dig schnaubend scharrten die vier Pferde mit den Hufen. Der Kutscher begrüßte die Passagiere, während der Postil- lion, das Posthorn in der Hand, oben auf dem Dach seinen Posten bezog und aufpasste, dass sich niemand am Gepäck vergriff.
    Vielleicht lag es daran, dass sie zu wenig geschlafen hat- te, aber Miranda wurde schwindelig, als sie sich draußen vor dem Gasthof von Damien verabschiedete und in die Kutsche stieg, während er Zeus aus den Stallungen holen ging. Miranda, die gern in die Welt hinausblickte, war nicht zu schüchtern, um einen Fensterplatz für sich zu ergattern. Sie schaute zu, wie Damien seinen großen Schimmel aus der Scheune führte, und bewunderte die Eleganz, mit der er sich in den Sattel schwang. Ein letztes Mal prüften die Stallburschen das Zaumzeug, der Kutscher läutete die Glo- cke, und

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