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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Musterungsoffizier dafür seine Geburtsurkunde vorlegen musste, um zu beweisen, dass er mindestens fünfzehn war. Damals war er aber erst dreizehn gewesen. Dann hatte er bei einem guten Mietstall vorgesprochen, weil er gehofft hatte, Jockey zu werden. Aber die Jockeys, die dort arbeite- ten, waren erwachsene Männer, die ihm höchstens bis zum Kinn reichten. Er war also zu groß für einen Jockey. Dann hatte er überlegt, ob er ein ordentliches Handwerk erlernen solle, aber dafür hätte er zum Magistrat gehen und sich für sieben Jahre an einen Lehrherren binden müssen. Dafür war er wiederum viel zu ungeduldig.
    Ohne Nahrung, Geld und mit beschränkten Aussichten hatte er schließlich in einem Wirtshaus Zuflucht vor dem Regen gesucht, wo ihm der freundliche Wirt von einer Zie- gelei in der Nähe erzählt hatte, wo sich ein kräftiger Junge Essen, Unterkunft und ein paar Shilling als Ziegelträger verdienen konnte. Blade war den Anweisungen des alten Mannes gefolgt und hatte die Ziegelei auch gefunden, aber seine Beschäftigung auf dem großen, belebten Hof hatte nur einen Tag gedauert.
    Sobald er beobachtet hatte, wie die Aufseher an diesem

Ort die Jungen antrieben, waren ihm die ersten Zweifel ge- kommen. Aber da ihm keine andere Wahl blieb, hatte er sich gemeldet, um zu lernen, wie man Ziegel herstellte. Weil er groß und stark war, hatte der Aufseher ihm nur zu gerne ei- ne Chance gegeben.
    Seine Arbeit sei einfach gewesen, erklärte er Jacinda und Miss Carlisle. Sie habe hauptsächlich darin bestanden, die neuen, noch feuchten Ziegel vorsichtig aus der Hand des Meisters entgegenzunehmen und sie ein paar Meter weiter zum Trocknen auf eine große Wiese zu tragen. Hin– und her- tragen, wie Ameisen in einer Linie. Es war eine langweilige und für einen Jungen im Wachstum schwierige Aufgabe. Es war den Knaben zwar nicht erlaubt, während der Arbeit miteinander zu reden, aber einer war Blade sofort aufgefal- len, ein dünner, lockiger Waisenjunge in der grünen Uni- form eines Arbeitshauses. Der ungeschickte Junge konnte nicht einen Ziegel tragen, ohne ihn fallen zu lassen. Jeder feuchte Ziegel, den der Meister ihm in die Hand drückte, lag bald darauf als grauer Matsch am Boden.
    Die Mädchen lachten und hörten dann gebannt zu, als Blade beschrieb, wie schwer es ihm gefallen war, den Mund zu halten, als der dickbäuchige Aufseher den mageren Jun- gen wegen seines Ungeschicks beschimpft und drangsaliert hatte.
    „Als ich dann mitbekommen habe, dass er den Jungen ge- schlagen hat, ist etwas in mir ... kaputtgegangen“, fuhr Rackford fort.
    Die Mädchen wurden ernst, als sie Rackfords grimmiges Gesicht bemerkten. Er schüttelte den Kopf und erzählte, wie er seinen matschigen Ziegelstein nach dem Aufseher ge- worfen hatte.
    „Er traf ihn am Rücken, hat ihn umgeworfen und einen hässlichen Fleck auf seinem Hemd hinterlassen.“
    Wütend war der Mann herumgefahren und hatte sich in voller Größe vor Blade aufgebaut, aber das hatte den nicht von seiner Mission abgehalten. „Lass ihn in Ruhe!“ hatte er gerufen.
    „Ich war so wütend, dass ich rotsah.“
    Er berichtete weiter, wie der Inhaber der Ziegelei ange- laufen gekommen war, um die Streithähne zu trennen. Der Waisenknabe und er waren ins Büro gebracht worden, wo

man ihnen die Leviten gelesen und sie dann entlassen hatte.
    „Und so habe ich Nate Hawkins kennen gelernt“, verkün- dete Rackford.
    Jacindas Augen wurden groß, als sie den Namen hörte, denn sie hatte Nate in der Nacht in der Bainbridge Street getroffen.
    „Nate hat mir bittere Vorwürfe gemacht, dass er meinet- wegen entlassen worden ist.“ Rackford lächelte. „Aber wir haben uns sofort gut verstanden, denn er war Waise und hatte niemanden. Lieber wäre er gestorben, als wieder zu- rück ins Arbeitshaus zu gehen. Schließlich hat der alte Wirtshausbesitzer, Sam Burroughs, uns beide als Laufbur- schen angestellt, damit wir ihm im Haus helfen. Unterge- bracht hat er uns auf dem Dachboden eines Nebengebäudes, in dem die Ziegen und Hühner schliefen, aber wir waren glücklich, denn wir hatten einen freundlichen Dienstherrn, und es gab immer genug zu essen.“
    Dann beschrieb Rackford, wie eines Abends drei schwarz gekleidete Männer in Sam Burroughs Wirtshaus gekommen waren.
    Billy hatte gerade einen Arm voll sauberer Bierhumpen aus dem Hinterzimmer getragen, als er die Männer erblickt hatte. Er hatte sie auf der Stelle als Diener seines Vaters er- kannt. Sie hatten Sam gefragt, ob

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