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Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE ANDERSON
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verzichten.“
    Ihre Blicke versanken ineinander, und Lissa wünschte plötzlich, sie hätte lieber den Mund gehalten, als auf seine Herausforderung zu reagieren. Denn egal, wie lange das Geplänkel zwischen ihnen hin- und hergehen würde, der Ausgang stand bereits jetzt fest. Sie würde die Verliererin sein!
    Rasch wechselte sie das Thema. „Leider ist die Musik hier viel zu laut. Bei Events dieser Güteklasse ein absolutes No-Go . Die Gäste können sich nur sehr mühsam unterhalten.“
    „Wenn sie das überhaupt wollen …“, gab James zu bedenken, der langsam Geschmack an ihrem verbalen Schlagabtausch zu finden begann. „Und wenn, dann müssen sie einander eben näherkommen, um sich verstehen zu können. Was auch keine schlechte Sache ist, oder?“
    Erst jetzt fiel Lissa auf, dass er seinen eigenen Ratschlag offenbar längst befolgte. Sein Gesicht war ihrem so nah, dass sie seinen Atem auf der Haut spüren konnte.
    „Kommt ganz darauf an, was man sich von der Veranstaltung verspricht. Wie das Motto der Party lautet“, erwiderte sie spröde und rückte unauffällig ein Stück von ihm ab.
    „Heißt es nicht, die besten Partys seien die, die man nicht allein verlässt?“, forderte er sie grinsend heraus. „Auf jeden Fall gibt man den anderen Gästen etwas zum Reden. Jedermann liebt ein wenig Klatsch und Tratsch, ist es nicht so?“
    James reckte den Hals und schaute um sich, als wolle er seine Vermutung überprüfen. Und Lissa, die ihn nicht aus den Augen ließ, fragte sich, ob er mit ihr flirtete oder sich nur über sie lustig machte.
    „Was ist mit dem Licht?“, fragte er sie in diesem Moment. „Ist es nicht ein wenig zu hell?“
    „Dies ist eine Kunstgalerie, James, und keine Bar“, erinnerte sie ihn.
    „Das stimmt … aber auch hier könnte die Beleuchtung ruhig etwas subtiler sein … intimer, finde ich. Intimität tut Partys gut.“
    „Warum?“
    „Damit die Menschen entspannter sind, einander schneller kennenlernen, sich leichter näherkommen … eine gute Zeit zusammen verbringen.“
    Lissa wusste, dass sie ihre unsinnige Diskussion spätestens jetzt abbrechen sollte, konnte aber leider nicht an sich halten. „Ist es wirklich eine Party, die ich für dich planen soll oder eine Orgie?“, fragte sie bissig.
    Die Wirkung ihrer Worte war völlig anders, als sie es beabsichtigt hatte.
    James grinste breiter als zuvor und rückte noch dichter an sie heran. „Eine Orgie? Was für ein verlockender Gedanke. Mit jeder Menge Nymphen zu meiner freien Verfügung?“
    Lissa versteifte sich. „Ich weiß nicht, ob ich überhaupt die Richtige für diesen Job bin. Was du suchst, ist keine Event-Managerin, sondern eine Partnervermittlung.“
    „Ganz sicher nicht. Ich habe noch nie Probleme gehabt, selber Verabredungen zu treffen. Aber, wenn wir schon beim Thema sind … mich wundert es, das du hier alleine bist. Wo ist deine gewohnte Entourage von Bewunderern?“
    „Was für eine Entourage?“
    Plötzlich war jeder Funken Heiterkeit aus den goldbraunen Augen verschwunden. „Wie soll ich dein Gefolge sonst bezeichnen? Schon mal darüber nachgedacht, Qualität statt Quantität an die erste Stelle zu setzen, Prinzessin?“
    Jetzt gefror sie zur Statue. Was wollte James damit andeuten? Lissa hatte gelernt vorsichtig zu sein, was Männer betraf. Es gab mehr als genug Typen da draußen, die darauf aus waren, sie zu küssen und ihr einen Sack voll Lügen zu verkaufen. Und da ihr egal war, was der Rest der Welt von ihr dachte, ging sie mit ihnen aus, wann immer sie Lust dazu hatte, ließ aber keinen von ihnen an sich heran.
    Das Einzige, was ihr wehtat, war, dass auch die Menschen, die ihr sehr nahe standen und sie besser kennen müssten, das Schlimmste von ihr dachten. Deshalb schmerzte sie auch die rüde Abschiebung ihres Bruders so sehr. Sie mochte ein sogenanntes Partygirl sein, aber sie war kein leichtes Mädchen.
    Hielt James sie wirklich dafür?
    Das Schweigen zwischen ihren dehnte sich ins Unerträgliche aus, und Lissa fühlte sich zu verletzt, um es von ihrer Seite aus zu beenden. Irgendwann riss James seinen Blick von ihr los, schaute wieder in den Raum und räusperte sich umständlich.
    „Okay. Was kannst du mir sonst noch sagen? Was würdest du anders organisieren?“
    Lissa versuchte, sich auf seine Frage zu konzentrieren. „Es gibt nicht genügend Sitzplätze“, stellte sie fest. „Und die Musik ist nicht nur zu laut, sondern auch viel zu einseitig.“
    James hob fragend die Brauen.
    „Ich

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