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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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irdische Neandertaler, aber seine geistigen Fähigkeiten entsprachen denen eines hochentwickelten Menschen. Auf dem Gebiet der Archäologie genoß er einen hohen Ruf.
    »Nun, ich wurde auf einer Welt geboren«, brummte Emmer, »die noch umfangreiche Überbleibsel dieses angenommenen Vorfahren aufweist. Als Kind spielte ich in den Ruinen ihres Lagers.«
    »Lager, sagten Sie?«
    EMMER lächelte und zeigte dabei Zähne von beachtlicher Größe.
    »Sie haben noch nie Bilder gesehen? Sehr eindrucksvoll, trotzdem wohl nur Gebäude, die für einen vorübergehenden Aufenthalt gedacht waren. Riesige einstöckige Bauten aus einem Material, das wir nicht analysieren können. Vermutlich war meine Welt eine der ersten, auf der die Expedition Halt machte. Hier bauten sie noch sorgfältiger als später. Die Türen der Gebäude lassen auf die Größe dieser Wesen schließen. Die Türen sind zehn Meter hoch.«
    »Das ist allerdings erstaunlich«, raschelte Taphetta. Es war schwierig zu sagen, wie sehr er beeindruckt war. »Und fanden Sie sonst noch etwas in den Ruinen?«
    »Nichts«, sagte Emmer. »Die Bauten waren alles, was sie zurückließen. Kein Schriftstück, kein Werkzeug, kein Bild. Wir haben kein einziges Skelett entdecken können. Ihre Route umfaßte, soviel wir wissen, bald dreißigtausend Lichtjahre, und es ist zu vermuten, daß während dieser ganzen Zeit kein einziger von ihnen starb.«
    »Ein Überlichtgeschwindigkeitsantrieb und eine sehr hohe Lebensdauer«, überlegte Taphetta laut. »Aber warum hinterließen sie nichts? Man sollte doch meinen, daß sie ihren Nachkommen, also Ihnen, hätten behilflich sein müssen.«
    »Wer kann das sagen? Ihre Gedankengänge waren bestimmt von den unsrigen sehr verschieden. Vielleicht wollten sie, daß wir uns auf eigene Füße stellten. Wir wissen nur, daß sie nach einer ganz bestimmten Art von Planeten Ausschau hielten – ungefähr von der Art der Erde, denn sie besuchten nur Planeten dieses Typs, obwohl sie sich auf keinem endgültig niederließen. Vielleicht entsprach keiner davon ihren besonderen Anforderungen. Wir wissen nicht, was mit ihrem Heimatplaneten geschehen ist. Irgend etwas muß sie auf diese Suche gezwungen haben. Und als sie dann feststellten, daß die gesuchte Art von Planeten nirgends mehr zu finden war, änderten sie möglicherweise ihr Keimplasma und ließen uns zurück in der Hoffnung, daß einige von uns durchkommen würden. Nun, die meisten von uns überlebten.«
    »Diese besondere Art von Planeten klingt nicht sehr glaubhaft«, murmelte Taphetta.
    »Nicht, wenn man sich mit dieser Frage näher beschäftigt«, sagte Emmer. »Ein Beispiel. Fünfzig menschliche Rassen entwickelten unabhängig voneinander die Raumfahrt, und diese fünfzig Rassen teilten sich gleichmäßig auf zwischen niedriger und höher entwickelten Gattungsarien der Gesamtmenschheit. Es ist allgemein bekannt, daß einzelne Mitglieder meiner Rasse oft genauso intelligent sind wie Haldens oder Merediths Rasse. Aber im gesamten gesehen besitzen wir nicht die gleiche Denkkapazität wie diese Rassen. Trotzdem sind wir genauso alt und zivilisatorisch hochentwickelt wie sie. Der Unterschied? Er muß irgendwie den Planeten zugeschrieben werden, auf denen wir leben, und es läßt sich schwer sagen, was es ist.«
    »Was geschah mit den Rassen, die die Raumfahrt noch nicht kannten?« fragte Taphetta.
    »Wir halfen ihnen«, sagte Emmer.
    Und das hatten sie auch getan, gleichgültig, wer oder was sie waren. Es war ein beklemmender Gedanke für Nicht-Menschen, daß diese Rasse so zusammenhielt. Die Menschen waren nicht wirklich kriegerisch, aber ihre Gesamtzahl war so ungeheuerlich, und sie hielten sich von den anderen intelligenten Rassen immer etwas abgesondert. Wieder spielte hier der legendäre Stammvater hinein. Wer sonst hatte einen so geheimnisvollen Ursprung und – wie man stillschweigend annahm – eine solche Bestimmung?
    TAPHETTA fragte weiter: »Was erwarten Sie sich von der Entdeckung Ihres Vorfahren?«
    Es war Halden, der antwortete: »Nun, da ist zuerst die Genugtuung, zu wissen, woher wir kamen.«
    »Natürlich«, raschelte Taphetta. »Aber diese Expedition hat sicherlich eine Menge Geld gekostet. Ich kann nicht glauben, daß die Institute, die diese Expedition finanzieren, sich nur die Befriedigung intellektueller Neugierde davon erhoffen.«
    »Entdeckungen aller Art«, polterte Emmer. »Wie haben unsere Vorfahren gelebt? Wenn ein Lebewesen in seiner Größe schrumpft, dann verändert

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