Galaxy of Fear 1 - Lebendig begraben
komische Gefühl einfach nicht los, Zak. Was ich auch tue, es kommt mir vor, als würde mich jemand beobachten.“ Sie erzählte ihm von der codierten Datei über D'vouran und über den Alarm, den sie ausgelöst hatte. „Schätze, das Imperium weiß mehr über diesen Planeten, als allgemein bekannt ist.“
Zak hatte schon fast geschlafen. „Tash, ich bin genauso wütend auf das Imperium wie du. Aber was können die schon über diesen Planeten wissen? Glaubst du nicht, daß du diese Jedi-Sache ein bißchen übertreibst? Du bist ja geradezu versessen auf den Gedanken, das hier irgendwas faul ist. Dabei finde ich den Planeten einfach großartig!“
„Findest du es genauso großartig, wenn jemand seinen Blaster auf dich richtet?“
„Ja“, gab er schläfrig zurück.
Doch nur, weil du es nicht besser weißt, wollte sie antworten. Tat sie aber nicht. „Wenn ich bloß deine Zuversicht hätte“, seufzte sie statt dessen.
„Ach, komm, beruhig dich doch.“ Er gähnte. „Jetzt entschuldige mich. Ich will morgen Schwebeboard fahren und brauche meinen Schlaf.“
Tash blieb noch eine Weile wach. Schließlich fielen aber auch ihr die Augen zu.
Mitten in der Nacht weckte sie ein Geräusch. Zuerst glaubte sie, Zak würde schnarchen, doch ihr Bruder schlief sanft wie ein Lamm. Das Licht reichte gerade, um zu erkennen, wie sich seine Brust ruhig hob und senkte.
Aufmerksam lauschte sie in die Dunkelheit.
Schlürf-schlürf.
Sie spitzte die Ohren.
Schlürf-schlürf.
„Zak?“ flüsterte sie. „Hörst du das?“
Keine Antwort. Ihr Bruder schlief tief und fest.
Tash lag da und fragte sich, was sie tun sollte. Das Geräusch begann von neuem, brach wieder ab, begann von neuem und so weiter. Was mochte das sein?
Schließlich konnte sie es nicht mehr aushalten. Sie stand auf und tastete sich im Dunkeln zur Tür. Das Geräusch kam aus dem Inneren des Hauses.
Behutsam öffnete sie die Tür und schlich auf Zehenspitzen in den Flur hinaus.
Schlürf-schlürf. Schlürf-schlürf.
Das Wohnzimmer. Dorther kam das Geräusch. Tash arbeitete sich leise, dicht an die Wand gedruckt, weiter vor. Ihr Puls raste, doch irgend etwas trieb sie weiter voran. Nicht unbedingt Neugier. Eher das schreckliche Gefühl, daß Ungewißheit schlimmer war, als die Ursache des Geräusches herauszufinden. Ihr Herz klopfte.
Schlürf.
Das Geräusch verstummte. Sie hörte etwas durch die Dunkelheit im Wohnzimmer schleichen. Tash sammelte allen Mut und spähte vorsichtig um die Ecke.
Das Zimmer war leer.
„Kann ich dir behilflich sein?“
Tash erstickte den Schrei, der sich aus ihrer Kehle lösen wollte.
Direkt hinter ihr stand Chood. Selbst in der Dunkelheit konnte sie sein Lächeln erkennen.
„Ähm... ich dachte, ich hätte etwas gehört“, flüsterte sie.
„Sicherlich ein streunendes Tier“, vermutete der Enzeen. „Wir wohnen sehr nah am Wald. Bestimmt war es nichts weiter. Soll ich vielleicht nachsehen?“
Sie zögerte. War es wieder ihre Einbildung, oder starrte Chood sie in der Dunkelheit an? Im Schatten wirkte sein Lächeln eher wie ein bösartiges Grinsen. „Machen Sie sich keine Mühe“, erwiderte sie.
„Das bereitet mir keine Mühe. Ich wollte sowieso gerade hinausgehen.“
Tash konnte sich die Frage nicht verkneifen. „So spät?“
Sie glaubte, sein Grinsen wurde noch breiter.
„Ich fürchte, ja. Eine Besorgung, die nicht warten kann.“
„Okay. Also... danke.“
Chood verneigte sich. „Zu dienen ist unser Begehr. Gute Nacht.“
„Gute Nacht“, antwortete sie, während sie an ihm vorbeistolperte und den Flur entlangging. Sie spürte seine Blicke in ihrem Rücken. Dann hörte sie die Tür, als er das Haus verließ.
„Bleib ganz ruhig“, ermahnte sie sich. „Du würdest jemanden, der mitten in der Nacht durch dein Haus schleicht, auch seltsam anstarren.“ Wilde Tiere. Die Erklärung war nicht von der Hand zu weisen.
Du mit deinen dauernden komischen Gefühlen, Tash Arranda. Langsam scheinen sie außer Kontrolle zu geraten, dachte sie. Vielleicht hat Zak recht. Vielleicht bist du geradezu versessen auf den Gedanken, das hier irgendwas faul ist. Wenn du nicht aufpaßt, endest du noch so wie Bebo.
Als sie die Tür zu ihrem Schlafzimmer erreichte, beschloß Tash, keine voreiligen Schlüsse mehr zu ziehen. Womöglich hatte sie sich zu sehr in diese fixe Idee mit der Macht verbohrt. Tash schob die Tür auf.
Und sah, wie sich jemand über Zaks Bett beugte...
* 8 *
Eine Hand legte sich über Tashs Mund und
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