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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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– offenbar der Trieb zur Selbsterhaltung an der Front des Feindes.
    »Gibt’s hier irgendwas zu essen, Kumpel?«, fragte ich.
    »Pasteten. Meine Olle wärmt se auf. Dauert rund zehn Minuten.«
    »Das reicht mir, gut. Ich probier erst mal eine, dann sehn wir weiter.«
    Ich vertrieb mir die Zeit mit den Rennhoroskopen, bis auf der Theke ein dampfender Teller mit einer Hammelfleischpastete auftauchte, die im eigenen Saft ertrank. Die Teigtasche war so prall gefüllt, dass die Enden durchgesackt waren.
    »Soße?« Der Wirt knallte mir eine Flasche mit braunem Inhalt hin.
    Zu meiner Verblüffung schmeckte die Pastete besser, als sie eigentlich durfte – vielleicht lag es auch an der Soße. Oder den nostalgischen Gefühlen, die sich in mir breitmachten. Ich überlegte sogar, ob ich eine zweite bestellen sollte. Konnte ja sein, dass es ein langer Abend wurde. Da konnte es nicht schaden, etwas Ballast mit an Bord zu nehmen, obwohl ich mich beim Bier zurückhielt und immer nur ein halbes Pint bestellte. Schließlich wollte ich nicht laut grölend in Sam Campbells Haus einfallen und wieder mal das Lied Glasgow belongs to me zum Besten geben. Jedenfalls nicht gleich am ersten Abend.
    Stattdessen nutzte ich die Gunst der Stunde – im Pub war nach wie vor kaum Betrieb –, um den Wirt in ein Gespräch zu verwickeln. Das Thema war zwar heikel, doch ich verließ mich darauf, dass die Menschen bereitwillig über das Aufhängen von Übeltätern plaudern würden.
    »Kannteste diesen Donovan? Ich mein den Kerl, der für den Mord an dem Kleinen hängen soll?«
    Der Wirt, der gerade Gläser polierte, hielt einen Moment inne. »Wieso willste das wissen?«
    »Weil ich Donovan in früheren Zeiten mal kannte. Lief damals mit nem Kumpel von mir durch die Gegend.«
    »Dann is er also auch ein Kumpel von dir?«, fragte er mit schneidender Stimme.
    »Ach was, nie im Leben! Hab ihn nur hin und wieder gesehn.« Ich fragte mich, ob ich im Laufe des Abends den Rekord des Heiligen Petrus im Verleugnen eines Freundes brechen würde.
    Offenbar nahm der Wirt mir meine Beteuerungen sowieso nicht ab. »Wenn das ein Kumpel von dir is, war das nämlich das letzte Bier, dasse bei mir kriegst. Ich bedien keine Kumpels von diesem Scheißmörder.«
    »Kann ich gut verstehen. Der Kerl ist doch völlig neben der Spur. Sah er denn auch danach aus? Ich mein, konnteste ihm das ansehen?«
    »Biste vonne Polizei? Dachte, die Sache wär längst erledigt?«
    Klebte der Geruch der Uniform immer noch an mir?
    »Nein, aber du scheinst mir ’n gutes Auge zu ham. Früher war ich bei der Polizei. Hier in Glasgow. Vorm Krieg. Jetzt arbeite ich in London. Als Reporter.«
    »Jesses, nich schon wieder einer! Von denen hat’s hier nur so gewimmelt!«
    »Ich frag nur aus persönlichem Interesse, keine Angst. Bin hier nur auf Besuch bei meiner Mutter. War einfach neugierig. Als ich Donovan das letzte Mal gesehen hab, kam er mir nämlich ganz normal vor. Hab gehört, er hat schlimme Verbrennungen abgekriegt?«
    Nachdem sich der Wirt vergewissert hatte, dass uns niemand zuhörte, beugte er sich über die Theke. »Sah aus wie ’n Monster ausm Horrorfilm. Arme Sau. Is sicher deswegen aus der Spur geraten – was natürlich keine Entschuldigung is.«
    »Und er war hier Stammkunde?«
    »Oh ja. Saß im Schankraum vorn immer ruhig in der Ecke. Störte keinen. Zog den Hut tief runter, weil er nich wollte, dass die Leute sein Gesicht sahn. Is ja verständlich. Meine Frau kam damit nich klar, musste ihn immer selbst bedienen.«
    Jetzt war es an der Zeit, zu den heiklen Fragen überzugehen. »Quatschte er denn hier mal mit den Leuten? Hatte er Freunde?«
    Der Wirt schüttelte den Kopf. »Niemanden, den ich Freund nennen würd.«
    »Schenkste mir noch eins nach? Würd dir gern auch eins ausgeben.« Ich schob ihm mein Glas in Richtung Zapfhahn.
    »Ja, aber ich heb mir meinen Drink für später auf. Nen kleinen goldenen. Vielen Dank auch.«
    »Aber Donovan hatte hier Bekannte?«
    Er beugte sich näher zu mir heran. »Hier kommen immer irgendwelche Typen vorbei, die was verscherbeln.« Er fasste sich an die Nase.
    »Was für Zeug? Zigaretten? Nutten ...?«
    »Alles. Aber wenn man auf was Besonderes steht ...« Er lehnte sich zurück. »Hab dir schon genug erzählt. Kenn dich ja gar nich.«
    »Ist schon okay. Aber weißte, ich selbst hab da auch so ne kleine Angewohnheit – wenn de verstehst, was ich meine.« Ich legte zwei Finger an die Innenseite meines Arms. »Wenn de mir nen Tipp gibst,

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