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Gassen der Nacht

Gassen der Nacht

Titel: Gassen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Einfach die Starre abschütteln und zuschlagen.
    Ich grinste das Monstrum kalt an. »Nein«, flüsterte ich, »die Zeiten sind vorbei.«
    Dann blieb ich vor Myxin stehen.
    Der kleine Magier und Karas Partner war ebenfalls hervorragend getroffen. Sogar das leichte Grün seiner Haut schimmerte durch. Wie immer trug er seinen dunklen Mantel, der ihm bis über die Knie reichte. Ich strich über sein Gesicht. Das Holz fühlte sich weich an, als bestünde es nur aus einer dünnen Schicht, die einen anderen Stoff verborgen hielt.
    Karas Gesicht zeigte eine wunderbare Weichheit, aber in den dunklen Augen las ich eine gewisse Entschlossenheit. Beinahe hatte ich den Eindruck, daß sie lebendig war.
    Mein Blick streifte ihr Schwert und ich dachte daran, was ich dem Kollegen Ralston gesagt hatte. Den Werwolf mit einem Schwert zu töten, das aus Atlantis selbst stammte, das wäre möglicherweise die Lösung aller Probleme gewesen.
    Davor aber stand der Spiegel. Stand er in einem unmittelbaren Zusammenhang mit diesen Figuren aus längst vergangener Zeit? Ich konnte mir vorstellen, daß dies so war, denn wer wußte schon, welche Rätsel dieser alte Kontinent noch verbarg?
    Okay, ich hatte die Figuren gesehen, ich wußte, daß sie hier oben standen, und ich selbst hatte hier nichts mehr zu suchen. Wichtig war einzig und allein der Werwolf.
    Ein Opfer hatte er schon gerissen. Trotz seiner vielen Kreuze in der Wohnung war es Walt Temple nicht gelungen, sich vor dem Grauen zu schützen.
    Diese Bestie mußte verdammt mächtig sein. Aber auch hinterhältig und raffiniert.
    Ich trat den Rückweg an. Die Luke hatte ich nicht wieder geschlossen. Ich drückte mich hindurch und schritt die Stiege so behutsam wie möglich nach unten.
    Auf halber Strecke blieb ich stehen.
    Aus dem Laden unter mir drangen schreckliche Geräusche. Ich hörte einen wilden Schrei, dann ein Fauchen, auch hämmernde und pochende Schritte, und wenige Augenblicke später knallte eine Tür zu. Wie festgewachsen stand ich auf der Stiege. Zahlreiche Gedanken wirbelten durch meinen Kopf. Sie formierten sich sehr bald zu einem einzigen Resultat.
    Semerias war aus dem Spiegel geflohen.
    Jetzt war er da!
    Mit einem gewaltigen Sprung hatte ich den Rest der Stufen hinter mich gebracht.
    Ich hetzte durch den Laden, warf einige Gegenstände um, kümmerte mich nicht darum und folgte dem tanzenden Lichtstrahl, den meine Leuchte abgab.
    Mit der rechten Schulter streifte ich noch die Kante des Weichholzschranks, dann hatte ich es geschafft.
    Ich stand vor dem Spiegel.
    Ich leuchtete ihn an.
    Und ich zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen, denn der Spiegel sah nicht mehr so aus wie noch vor einer halben Stunde. Es gab keine Fläche mehr, in der ich mich hätte sehen können. Der geschnitzte Rahmen war vorhanden, aber er umrundete eine dunkle, fast schwarze Spiegelfläche, die nichts mit dem eigentlichen Begriff gemeinsam hatte. Vor Wut trat ich dagegen.
    Sie war hart wie Eisen. Und noch immer bewegte sich das Ding um keinen Millimeter zurück.
    Ich versuchte es mit dem Kreuz. Wenn der Werwolf schon entkommen war, dann wollte ich ihm zumindest den Rückzug versperren. Es tat sich nichts, das dunkle Glas hielt allen Angriffen stand. Nachdem meine erste Wut verraucht war und ich wieder klar denken konnte, fiel mir etwas ein, als ich den Spiegel betrachtete. Das schwarz gewordene Glas hatte bei mir eine Assoziation ausgelöst, denn dieses schwarze Glas hatte ich schon einmal beim Anblick der Schattenburg gesehen.
    Es war nur eine Annahme und auch nicht nachzuweisen, dennoch konnte ich mir vorstellen, daß der Spiegel hier aus dem gleichen Material bestand wie die Schattenburg.
    War das logisch - unlogisch?
    Nein, es hatte keinen Sinn, wenn ich in diesem Fall über Logik und Unlogik nachdachte. Damit konnte ich die Gesetze der Magie nicht begreifen. Ich mußte sie einfach hinnehmen und darauf reagieren. Und hier im Laden war für mich nicht mehr der richtige Ort. Zwar hatte ich Semerias nicht gesehen, doch ich ging einfach davon aus, daß er sich befreit hatte.
    Die Gassen der Angst, dachte ich. Verdammt noch mal, jetzt würde er durch die engen Schluchten schleichen und sich die nächsten Opfer suchen. Der Vollmond schien, Monstren wie dieser Werwolf wurden dann von der Gier nach Blut überschwemmt.
    Bis zur Tür war es nicht mehr weit. Hier erhielt ich den nächsten Beweis. Sie war aufgerissen worden und nicht mehr zurück ins Schloß gefallen. Das Zeichen einer Flucht!
    Ich ballte die

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