Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
drei
Kilometer lang ist.«
    Die Ärztin starrte einen Moment
auf das blutbespritzte Pflaster, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ich ...«,
begann sie, um dann kurz innezuhalten. »Können Sie mir eine Kom-Verbindung
herstellen? Ich versuche zu meinen Vorgesetzten durchzukommen. Die Commercia
wurde evakuiert, und darin gibt es reichlich Platz. Ich bezweifle dass sie die
Erlaubnis erteilen, aber ich tue, was ich kann.« Cargin nickte.
    Er rief seinen Kom-Offizier zu
sich und sagte ihm, er solle tun, was die Ärztin ihm sage. »Was Sie auch tun
können, es ist besser als gar nichts«, sagte er zu ihr.
     
    Der Panzer dröhnte und holperte
mit Höchstgeschwindigkeit über die plattgewalzten Erhebungen nach Norden. Das
Geschütz war nach hinten gerichtet und spie Granaten in das Feuermeer hinter
sich und auf den unsichtbaren Feind, der ihm auf den Fersen war. Der
Nachthimmel stand in Flammen. Feurige Kondensstreifen von Raketen und jaulende
Granaten jagten über den Panzer hinweg in Richtung Makropole.
    Kommissar Kowle hockte im
Geschützturm des Panzers und schrie der Geschützbesatzung in dem beleuchteten
Raum unter sich Feuerbefehle zu. Die Kom-Verbindung war unterbrochen. Er konnte
das Oberkommando nicht erreichen. Er hatte noch zweiundvierzig Panzer von ursprünglich
über vierhundertfünfzig übrig, die an jenem Nachmittag durch das Sondartor
gefahren waren. Kein höherer Offizier der Vervunwehr war noch am Leben.
    Kadett Fosker war ebenfalls
tot.
    Kowle hatte jetzt das Kommando.
Mit VWMK-Kommissar Langana als Stellvertreter war es ihm gelungen, die
kläglichen Überreste der Panzerkolonne neu zu formieren und mit ihr zur
Makropole umzukehren. Natürlich war es ein Rückzug, aber Kowle wusste, dass es
eine vernünftige taktische Entscheidung war. Dort draußen im Grasland hatten
sie es mit einer ockerfarbenen Flut zu tun, einer gewaltigen Panzerfront
Zoicas, die in drei Stoßkeilen vorrückte. Nur während seiner Zeit bei der
Imperialen Armee, bei Großoffensiven wie auf Balhaut und Cociaminus, hatte er
etwas gesehen, das mit dem Ausmaß dieses Angriffs vergleichbar war.
    Und hinter den Panzern kamen
Infanterieregimenter so dicht wie Heuschrecken.
    Kowle wollte in diesem
Augenblick nicht einmal über das Ausmaß der Opposition nachdenken. Es war — unglaublich.
Es war unmöglich. Eine ockerfarbene Flut — mehr konnte er nicht sehen, die
Welle der ockerbemalten Maschinen, die seine Truppen überrollten und
zermalmten.
    Er versuchte es wieder mit dem
Kom-Gerät, aber der Feind störte alle Frequenzen. Granaten regneten auf die zurückweichenden
Vervunwehrpanzer nieder. Mindestens zwei explodierten, als Munition hochging,
sodass Panzerwracks als Feuerbälle in die Luft geschleudert wurden und
Kettenteile verspritzten wie ausgeschlagene Zähne.
    Der Fahrer rief ihn über
Interkom. »Voraus, Herr Kommissar!«
    Kowle drehte sich um. Die
Vervunmakropole war jetzt zu sehen.
    Eine große, leuchtende Blase
aus grüner Energie, die wie eine riesige Pilzwolke am Horizont flackerte. Kowle
nahm sein Fernglas und sah die schwarze, brennende Masse der Außenhabs rasch
näher kommen. Immer noch ging ein beharrlicher Geschosshagel auf sie nieder.
    »Kowle an Kolonne!«, zischte er
ins geschlossene Kolonnen-Kom-Netz. »Formieren und mir über die
Süd-Schnellstraße folgen. Wir werden durch das Sondartor in die Stadt fahren.
Dass sich niemand drückt, denn die werde ich unzulänglich finden und
aufspüren!«
    Er lächelte über seine letzten
Worte. Selbst jetzt, im Feuerhagel, fiel ihm noch ein guter, disziplinierender
Spruch ein.
     
    Unter der hohen Decke des mit
goldenen Ornamenten verzierten und hoch und sicher in den oberen Bereichen der
Hauptspindel untergebrachten Legislatursaals überschlugen sich die streitenden
Stimmen förmlich.
    Lord Heymlik Chass,
Edelpatriarch des Hauses Chass, lehnte sich auf seiner samtgepolsterten Bank
zurück und warf einen Blick auf seine Adjutanten und Kämmerer.
    Die Legislatur war voll heute
Abend. Alle neun Adelshäuser waren ebenso vertreten wie die Abgeordneten der anderen
einundzwanzig gemeinen Häuser und die Schmarotzer von über dreihundert
Gilden-Genossenschaften und Familien in ihrem extravaganten Putz. Und im
Parkett des Unterhauses brüllten Hunderte Abgeordnete aus den Habitaten und
Arbeiter-Enklaven durcheinander.
    Da er Abkömmling eines
Adelshauses war, befand sich Chass' Bank im innersten Kreis, gleich über dem
Podium des Legislators.
    Bild/Ton-Drohnen surrten und
schwebten

Weitere Kostenlose Bücher