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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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gab ihm einen
kleinen Seidenbeutel.
    »Gehen Sie mit meiner Tochter.
Sorgen Sie dafür, dass sie sicher in den öffentlichen Bunker gelangt. Kein
anderer wird reichen — kein anderer liegt tief genug. Nehmen Sie das für sie
mit: einige private Familienerbstücke. Sorgen Sie dafür, dass sie die Sachen
bekommt.«
    Rudrec verstaute den Beutel unter
der gepanzerten Halsberge.
    »Es ist meine Pflicht, Euch zu
beschützen, Herr, ich ...«
    »Sie sind ein guter Mann,
Rudrec. Sie haben diesem Haus gut gedient. Dienen Sie ihm weiter, indem Sie
tun, was ich befehle.«
    Rudrec hielt inne, und zum
ersten und letzten Mal in seinem Leben begegnete sein Blick demjenigen seines
Herrn direkt.
    »Gehen Sie!«
    Während draußen im Flur
Schritte und Stimmen hallten, legte Chass, der nun allein war, seine
Zeremoniengewänder an, setzte seinen Zweispitz auf und streifte seine Seidenhandschuhe
über. Er zitterte, aber das meiste davon war Wut. Er ließ seinen Siegelring in
die Jackentasche gleiten, schob sich seinen Codeschlüsselring über dem Handschuh
auf den Finger und steckte eine kompakte Einzelschuss-Boltpistole mit
ziseliertem Griff in die Innentasche seines Gewands. Eine Handvoll Patronen
folgte der Waffe.
    Chass trat in den Flur und
hielt drei seiner Leibwächter an.
    Sie salutierten unsicher.
    »Begleiten Sie mich«, sagte er
zu ihnen.
     
    Weniger als fünf Minuten nach
dem Erlöschen des Schirms schlugen die ersten zoicanischen Granaten in die
eigentliche Makropole ein. Es war, als hätten ihre gesamte Artillerie, ihre
Tremorkanonen, ihre Mörser und ihre Raketenwerfer nur darauf gewartet.
    Eine Welle heulender Raketen
nach der anderen flog über den Wall und traf das Zentrum. Erschütterungen und Explosionen
erfassten einen Häuserblock nach dem anderen, verstopften die Verkehrsadern mit
Trümmern und entfachten Brände, die Dutzende von Habitats-Hochhäusern
erfassten. Unzählige Habber, die entweder in ihrem Heim Schutz suchten oder
durch die Straßen flohen, wurden ausgelöscht oder blieben verwundet und hilflos
zurück.
    Mörsergranaten segelten über
das Sondartor und trafen den Marschallsplatz. Bodenplatten wurden in die Höhe geschleudert
und enthaupteten oder erschlugen Soldaten auf dem Wall von hinten. Die Statuen
am Rande des Platzes wurden von den Druckwellen umgeworfen oder durch direkte
Treffer zerstört.
    In die Manufakturen am Croetor
schlugen massenhaft Granaten ein. Ganze Reihen von Maschinenhallen und Lagerhäusern
fingen Feuer, und die Flammen griffen rasch auf die Arbeiterhabs westlich davon
über. Ein ähnlicher Beschuss durch Boden-Boden-Raketen zerstörte systematisch
die Habs und Manufakturen hinter Hass-West, dann tasteten sich die Einschläge
immer weiter nach Norden in den Elitedistrikt vor. Gildenanlagen und
Besitzungen gemeiner Häuser wurden in Schutt und Asche gelegt und zerfetzt.
    Die Granaten und die
schrecklichen Schneidestrahlen, die Hass-Ost verheerten, brannten ein hundert
Meter breites Loch, wo zuvor der Schutzwall und das Ontabitor gestanden hatten,
und als sich die Strahlen auf die Innenhabs und die oberen Abschnitte des Walls
richteten, drängten die zoicanischen Panzerkolonnen und die massierte
Infanterie auf der Vannick-Schnellstraße durch die Bresche. Dreizehn Minuten
nach Erlöschen des Schirms betraten zoicanische Bodentruppen erstmals das
Gebiet der Vervun-makropole, obwohl die fünfte Kolonne des Feinds, mit der
Sergeant Varl Kontakt gehabt hatte, zu diesem Zeitpunkt bereits tief in die
Stadt eingedrungen war.
    Langstreckengranaten — manche
zwei Tonnen schwer, die von Bahnwaggons auf hastig errichteten, improvisierten
Gleisen weit südlich im Grasland abgefeuert wurden — pfiffen und jaulten, als
sie auf die Commercia und die merkantilen Distrikte fielen.
    Handelshäuser explodierten,
ihre schmucken Dächer gingen in Flammen auf, so heiß wie das Herz einer Sonne.
Druckwellen zerstörten andere, und die gewaltigen Granaten schlugen riesige Krater
in die Betonböden der Makropole. Hunderttausende Flüchtlinge waren immer noch
gerade erst dabei, die Commercia zu verlassen. Die meisten starben in den
Feuerstürmen oder wurden gleich beim Einschlag der Granaten ausgelöscht. Einige
der Krater durchmaßen fünfhundert Meter.
    Die ersten Granaten und Raketen
trafen jetzt auch die riesige Hauptspindel.
    An vielen hundert Stellen barst
die Adamantiumhaut des Stadtgebirges und bekam Löcher. Feuer wüteten
ungehindert auf neun oder mehr Ebenen. Haus Nompherenti auf Ebene O-68

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