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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Bild-Kom-Gerät, und
der Mast ragt aus der Öffnung. Sie haben scharfe Augen, General.«
    »Deshalb bin ich auch der
General, Soldat Brochuss!«, schnaubte Dercius mit reichlich guter Laune. »Also,
was haben wir nun? Eine sehr viel größere Heluka als üblich, sechzig Reitvögel
in der Koppel ...«
    »Und seit wann brauchen
Thlak-Treiber eine interkontinentale Kom-Einheit?«, beendete der Adjutant den
Satz.
    »Ich glaube, der Imperator ist
uns wohlgesinnt. Major Saulus soll die Panzer in Sichel-Formation um den Gletscher
gruppieren. Bringen Sie die Höllenhunde nach vorn, und halten Sie die Truppen
für das Aufräumen zurück. Wir werden sie verschlingen.«
    Brochuss nickte, sprang vom
Kettenkasten des Leman Russ herunter, lief los und schrie dabei Befehle.
    Dercius goss den Rest seines
Kaffeins über die Seite des Turms. Er befleckte den schmelzenden Schnee neben
den Panzerketten.
     
    Kurz vor Sonnenuntergang war
die erste Sonne nur noch ein frostiger rosa Halbkreis am Rande des Horizonts
und die zweite ein heißer, aprikosenfarbener Fleck in den spärlichen Wolken am
sich verdunkelnden Himmel, und auch die Heluka war nur noch ein dunkler Fleck.
    Die Kheddite hatten sich heftig
gewehrt ... So heftig, wie es in Pelze gehüllte Eissoldaten konnten, deren
Zeltlager von Panzergranaten zerfetzt und von Höllenhunden verbrannt worden
war. Die meisten der Toten waren mit den Trümmern zu dicken Brocken
zusammengeschmolzen worden, zu verdrehten, geschwärzten Formen, um die sich das
jäh verflüssigte Eis schnell wieder verfestigt hatte.
    Gut zwanzig von ihnen hatten es
zu ihren Anahigs geschafft und einen Gegenangriff an der Nordflanke inszeniert.
Einige seiner Infanteristen waren von den mörderischen Schnäbeln zerrissen oder
unter den massigen dreizehigen Füßen zermalmt worden.
    Dercius hatte die Truppen
zurückgezogen und die Panzer mit ihren erbarmungslosen Räumschaufeln
vorgeschickt.
    Der Sonnenuntergang war schön
auf Khedd. Dercius wendete seinen Panzer auf dem Gletscherhang, bis er dem
Ozean zugewandt war. Im Dämmerlicht der hereinbrechenden Nacht war er rötlich,
und der biologische Schein der Mikro-Lebewesen und Krill, die hier in den
Wintermeeren wuchsen und gediehen, ließen ihn beinahe lebendig wirken. Ab und
zu fielen die letzten Sonnenstrahlen auf das träge Funkeln eines Mahish, wenn
er auftauchte, um die Wasseroberfläche abzuweiden. Dercius hielt in den
wogenden rötlichen Wellen nach jäh auftauchenden zwanzig Meter langen Schwanz- und
Rückenflossen Ausschau und lauschte dem sonoren Niederfrequenz-Quietschen von
Tiefseestimmen.
    In seinem Kom-Gerät im
beleuchteten Turm unter ihm herrschte ein heilloses Durcheinander von Stimmen,
aber er schrak zusammen, als er ein Signal durchkommen hörte: eine leise,
unspektakuläre Nachricht, die im schlichten Gefechtsjargon der Jantiner
abgefasst war.
    »Wer kennt sich damit aus ...
Wer sendet?«, murmelte er, indem er sich in den Turm sinken ließ und am
Frequenzwähler drehte.
    Zuerst lächelte er. Slaydos
versprochene Verstärkungen kamen.
    Das Fünfte und Sechste Hyrkan.
Und die Nachricht stammte vom hyrkanischen Kommissar, vom kleinen Ibram Gaunt.
    Nebelscheinwerfer erhellten die
Gletscherkuppe, als die Panzerkolonne der Hyrkaner in Sicht kam. Ihre Ketten
wirbelten gewaltige Mengen Schneestaub auf, während sie sich der Kolonne der
Jantiner näherten.
    Es tut gut, Ibram wiederzusehen , dachte Dercius. Wie lange
ist das jetzt her — dreizehn, vierzehn Jahre? Er ist erwachsen geworden, seit
ich ihn zuletzt gesehen habe, erwachsen wie sein Vater. Hat bei den Hyrkanern
gedient und es bis zum Kommissar gebracht.
    Dercius hatte aus der Ferne
Ibrams Karriere verfolgt. Er war nicht nur Offizier geworden, was sein Vater
für ihn angestrebt hatte, sondern nicht weniger als Kommissar. Kommissar Gaunt.
    Schön, schön, schön. Es tut
gut, den Jungen wiederzusehen.
    Trotz allein.
     
    Gaunts Halbkettenfahrzeug hielt
im Schnee neben dem Leman Russ des Generals. Dercius stieg bereits herunter, um
ihn zu begrüßen. Er setzte seine Mütze auf und korrigierte den Sitz seines
Regiments-Kettenschwerts in der Schmuckscheide. Den Mann, der aus dem
Halbkettenfahrzeug stieg, um ihn zu begrüßen, erkannte er kaum wieder.
    Gaunt war gewachsen. Groß,
stark, schmalgesichtig, die Augen stet und durchdringend wie Ziellaser.
    Der schwarze Uniformmantel und
die Mütze eines imperialen Kommissars standen ihm gut.
    »Ibram ...«, sagte Dercius mit
einem zögernden Lächeln.
    »Wie

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