Gebannt: Band 3 (German Edition)
bitten war eine todsichere Methode, ihm einen Hinweis zu geben. Griffin ebenfalls, er sah tatsächlich so aus, als würde er den Moment genießen, als wir an ihm und Josephine vorübergingen.
» Wir sehen uns bald, Violet«, versprach Josephine, als wir vorbeigingen.
» Da bin ich mir sicher«, sagte ich und wünschte, ich müsste nicht so armselig vor ihr dastehen.
» Hey, Kaitlin!«, rie f Griffin und stellte sich au f einen der Sitze. » Wir f uns mal die Taschen zu.«
Schwere Taschen flogen jetzt durch die Gegend, sie waren die perfekte Ablenkung und hielten neugierige Blicke ab.
Lincoln und ich gingen weiter, wahrten zum Schein meine angebliche Schwäche, bis wir von Bord gegangen waren. Draußen angekommen gingen wir schnurstracks zum Terminal und blieben erst stehen, als wir von anderen Leuten umgeben waren. Ich drehte mich um. Spence war direkt hinter uns und ließ sofort die Unsichtbarkeitsblendung fallen.
Er war allein.
» Wo ist sie?«, fragte ich. Plötzlich wurde mir elend bei dem Gedanken, wir könnten ertappt worden sein.
Spence zuckte entschuldigend mit den Schultern. » Sie war bei mir, bis wir das Terminal erreichten, aber sobald Leute um uns herum waren, verschwand sie einfach in der Menge.«
Ich stützte die Hände in die Hüften und atmete aus. Was hatte ich erwartet?
» Was soll’s. Lasst uns gehen.«
Kapitel Neununddreissig
» Und der Engel sagte: Ich habe gelernt, dass jeder Mensch nicht von der Liebe zu sich selbst, sondern von der Liebe zu anderen lebt.«
Leo Tolstoi
Es gab so viel zu tun, aber keiner von uns wusste, wo anfangen. Irgendwie landeten wir alle wieder im Hades. Als Lincoln, Spence und ich in Dappers Wohnung ankamen, waren alle anderen schon da.
Die Gespräche plätscherten vor sich hin, während wir die letzten paar Tage rekapitulierten. Griffin erzählte uns, wie er es geschafft hatte, so viele Grigori vom Festland anzuwerben, um unsere Sache zu unterstützen, und Lincoln füllte die Lücken, indem er erklärte, wie er erneut zu Irin gegangen war, um ihnen und den Einzelgängern sicheren Zutritt zur Insel zu verschaffen. Ich fragte mich, ob sich Irin wieder von ihm genährt hatte, aber als würde er meine Gedanken lesen, versichert mir Lincoln, dass der Hüter einfach eingewilligt hätte, weil er noch immer au f Wolke sieben geschwebt wäre, von was immer Phoenix ihm als Bezahlung geschickt hatte.
Von dort war Lincoln in jener Nacht, als ich mit Phoenix fortging, gerade zurückgekommen. Ich konnte jetzt das Bedauern in seinen Augen sehen und wie sehr es ihn schmerzte, dass es Phoenix gelungen war, mich mitzunehmen, weil er selbst zu spät zu mir gelangt war.
Wilde Theorien wurden darüber aufgestellt, was Lilith vorhatte, jetzt wo sie wieder da war, worau f sie ihre zerstörerische Energie richten würde. Das Einzige, worin sich alle einig waren, war, dass es nicht lange dauern würde, bis sie wieder au f der Bildfläche erscheinen würde.
Ich ging zur Minibar, wo Onyx Getränke ausschenkte wie ein Profi.
» Du hast mich einmal gefragt, ob ich bereit für die großen Entscheidungen wäre«, sagte ich und schnappte mir eine Cola.
» Und?«
» Ja, bin ich. Und du?«
Er kippte sich einen großen Schluck Whisky hinter die Binde und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, der mit seinen früheren Feinden gefüllt war. » Ich glaube, das habe ich schon.«
Ich nickte. » Du bist herzlich eingeladen, bei uns zu bleiben«, sagte ich und gab ihm mein Wort darauf. » Danke, dass du mir geholfen hast.«
Er zuckte mit den Schultern. » Ich bin nicht gut, Violet.«
» Das weiß ich, Onyx, aber du bist auch nicht böse.«
Er nickte kurz. » Du hast au f dieser Insel eine ganze Menge Leute gerettet, mich selbst eingeschlossen.«
Mir kamen die Tränen und ich schüttelte den Kopf. » Es war meine Schuld. Ich habe Phoenix geholfen, Lilith zurückzuholen.«
Er wartete, bis ich mich wieder gefasst hatte.
» Wenn du den Deal nicht ausgehandelt hättest, wäre es trotzdem geschehen, nur anders. Du hast das Beste daraus gemacht. Ich bin überrascht, dass du das alles geschafft hast.«
So hatte ich es wirklich noch nicht betrachtet.
Dapper kam zu uns an die Bar. » Ich brauche dich morgen zum Arbeiten, Onyx. Trish sagte, ein paar Leute von der Belegschaft hätten sich krankgemeldet.«
Ich merkte, dass Onyx versucht war zu sagen, dass er ihn mal gernhaben könne, aber dann überraschte er uns beide, indem er Dapper einfach ein volles Glas reichte. » Geht in
Weitere Kostenlose Bücher