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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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liebsten gar nicht wissen.
    Schließlich sagte er etwas. »Ich kann mir vorstellen, dass Malachi wenig entzückt war, als du ohne den Mondstein aufgekreuzt bist.«
    Seufzend lehnte sie den Kopf an die Fahrstuhlwand zurück. »Nein, er war wahrlich nicht entzückt. Ich musste neu verhandeln.«
    »Und?« Ein einzelnes Wort, das wie Säure brannte.
    Sie zwang sich, ihm zu antworten. »Ich hatte zugestimmt, sieben Jahre lang Malachis Hure zu sein, im Austausch gegen Sanders Freiheit. Und die ist alles, was für mich zählt.«
    Macs Stimme bebte tief und zornig. »Hat Malachi dich schon gehabt?«
    »Nein. Noch nicht. Nicht bevor Sander in Sicherheit ist.«
    »Aber du hast einen Vertrag unterschrieben. Mit Blut.«
    Die schwere heiße Luft machte ihr das Atmen schwer, und nun war sie heilfroh, dass sie Macs Gesicht nicht sehen konnte. »Ja, habe ich. Und solange Malachi seinen Teil des Vertrags einhält, stehe ich zu meinem Wort. Ich werde seine Hure.«
    »Wirst du nicht. Von jetzt ab, Artemis, ist dein Vertrag mit Malachi ungültig. Du stehst unter meinem Schutz. Du und …« Er verstummte abrupt und räusperte sich. »Du brauchst Malachis Hilfe nicht, denn du hast mich. Ich bringe dich nach Ptolomaea und zurück, und ich befreie deinen Sohn. Versprochen.«
    »Ach ja? Das kann unmöglich dein Ernst sein, Mac! Du bist ein Geschöpf der Lebensmagie. Was weißt du schon über die Hölle und den Tod?«
    »Nicht viel, Süße, das gebe ich zu. Aber ich lerne schnell.«
    »Vergiss es. Deine Lebensmagie ist in der Hölle praktisch nutzlos.«
    »Aber ich wette, meine Todesmagie funktioniert bestens.«
    »Deine …«, begann sie und brach gleich wieder ab. »Ach ja, deine Todesmagie. Danach wollte ich vorhin schon fragen. Wie hast du das gemacht? Es dürfte gar nicht möglich sein. Du bist reine Lebensmagie.«
    »Nicht rein, Artemis. Nicht mehr.«
    »Wie bitte?«
    »Hier. Es ist leichter, wenn ich es dir zeige.«
    Seine Hand tastete in der Dunkelheit nach ihrer. Nachdem er seine Finger mit ihren verwoben hatte, spürte sie einen Funken dunkler, hässlicher Energie, der von seinem Körper in ihren wanderte.
    Er kam aus seiner Seele.
    Verwirrt zog Artemis ihre Hand zurück. »Aber … woher kommt die?«
    »Aus der Schlacht, in der wir Tain retten wollten. Der Kerl war total wahnsinnig, von Todesmagie in den Irrsinn getrieben. Damit sein Verstand sich wieder durchsetzen konnte, haben seine Brüder jeder einen Teil von Tains Dunkelheit in sich aufgenommen. Irgendwie habe ich bei der Gelegenheit auch was mit abgekriegt. Wie, kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Bis vor ein paar Tagen habe ich nicht einmal begriffen, was mit mir los ist«, erklärte er. »Und jetzt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, als könnte das, was geschehen ist, doch noch sein Gutes haben. Sonst hätte ich dir nicht folgen können.«
    »Ach Mac!« Sie hob seine Hand an ihre Wange und drückte sie fest dagegen. Wie lebendig er sich anfühlte! Sie war viel zu sehr von seinem Licht fasziniert gewesen, als dass sie jemals vermutet hätte, seine Seele könnte dunkle Geheimnisse bergen. Nun allerdings, da sie es wusste, ergab einiges plötzlich Sinn. Die Rastlosigkeit, die sie in ihm gespürt hatte, die Verletzlichkeit,die unendlich tiefe Wut: All das waren Symptome der Todesmagie.
    »Denkst du wirklich, dass du mir auf den Grund der Hölle helfen kannst?«, flüsterte sie.
    »Ich denke vor allem, dass du nicht allein hinkommst. Deine Todesmagie mag stark sein, aber was ist mit deiner Lebensessenz? Die ist endlich, und jeder Dämon in der Hölle wird es auf sie abgesehen haben. Solange ich bei dir bin, kannst du auf unendlichen Nachschub zurückgreifen. Du brauchst Malachis Schutz nicht. Und was mögliche Probleme betrifft … Na ja, ich gewöhne mich gerade erst an diesen todesmagischen Kram, aber mit ein paar Tipps von dir komme ich umso schneller klar.«
    »Du willst, dass ich dir Todeszauber beibringe?«, fragte sie fassungslos. »Ich weiß nicht, Mac …«
    »Tausend Dank für das große Vertrauen, das du in meine Fähigkeiten setzt.«
    »Damit hat das doch gar nichts zu tun. Mac, das hier ist nicht dein Kampf. Selbst wenn du Todesmagie abbekommen hast, wird sie nicht ansatzweise reichen, um dich zu schützen. Du kannst nicht sterben, aber du könntest sehr wohl in ewiger Gefangenschaft enden. Nein.« Sie ließ ihn los und wich zur Seite, um den Kontakt abzubrechen. »Nein, ich warte hier, bis Malachi mich gefunden hat. Er wird den Vertrag einhalten, und du

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