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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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weiter auf. Als ich nach einer knappen Stunde fertig bin, ist mein Kaffee leer und mein Mund ganz trocken.
    „Wasser?“, fragt Mel und zaubert aus ihrer Schreibtischschublade eine kleine Flasche hervor, die ich gern trinke. „Oh, Mann, Mädchen“, Mel pustet einen Luftschwall nach dem anderen aus, „jetzt kann ich dich verstehen.“ Sie kommt um meinen Schreibtisch herum und nimmt mich in ihre dünnen Arme, die aber genauso trösten wie alle Arme.
    „Was hast du jetzt vor?“, fragt sie mich nach einer Weile. Sie löst sich von mir und setzt sich mit dem Hintern auf meinen Schreibtisch.
    Ich schüttele den Kopf. „Keine Ahnung. Ich bin einfach nur müde.“
    Mel nickt. „Weißt du was? Du hast heute die Arbeit von zwei Wochen erledigt. Du machst jetzt Feierabend und schläfst dich ordentlich aus. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, rufst du mich an.“ Sie nimmt mir mein iPhone aus der Hand und speichert ihre Nummer ein. „Einfach auf Mel drücken und schon bin ich für dich da. Und jetzt ab mit dir ins Bett.“
    ***
    Ich schaffe es gerade noch, mich auf das an der Wand stehende Einzelbett in meinem Zimmer zu werfen. Und zwar in voller Montur. Ausziehen ist nicht drin. Und dann schlafe ich den Schlaf der Gerechten, tief und traumlos.
    Am nächsten Tag werde ich von einem himmlischen Duft von dampfendem Café, frischen Croissants und Rührei mit Speck geweckt.
    „Bonjour, Jade“, ruft Mel fröhlich. Die wasserblauen Augen in ihrem weißen Gesicht leuchten mit den orangenen Haaren um die Wette. „Hoch mit dir.“
    Sie stellt das Tablett mit dem Frühstück auf dem Nachttisch ab, reißt das Fenster sperrangelweit auf und schüttelt mein Kissen auf.
    „Bonjour, Mel. Wie spät ist es?“
    „Gleich neun, aber mach dir keine Gedanken, du hast gleitende Arbeitszeiten.“ Sie drückt mir die große Tasse mit dem Café in die Hand. „Gut siehst du aus. Erholt.“
    „Ich habe die Verabredung mit Mathis verpennt“, seufze ich , trinke einen großen Schluck Café und beiße von dem Croissant ab. Tut das gut. Dabei stelle ich fest, dass ich vollkommen unaufgeregt bin, was ich Mel auch gleich mitteile. Ich möchte auf gar keinen Fall den Eindruck erwecken, ich sei ein Jammerlappen, der seine Probleme nicht in den Griff kriegt.
    „Mach’ dir über Mathis mal keine Gedanken. Du musst dich jetzt nur um dich selbst kümmern. Andere Aufgaben hast du nicht.“
    „Na ja“, lächele ich, „die Arbeit ...“
    „Ach die“, winkt Mel ab. „Du besuchst gleich die restlichen vier Mitarbeiter und vereinbarst mit ihnen Termine. Danach kannst du mich zu einem meiner Termine begleiten. Und dann gibst du mir eine Privatstunde in Rhetorik. Ich bin immer sehr nervös, wenn ich vor großen Menschenmengen reden muss. Könntest du mir das eventuell austreiben?“
    „Ich kann es ja mal versuchen“, lache ich und mache mich über das Rührei her.
    „Okay, Jade, ich mache mich an die Arbeit. Bis später.“
    „Bis nachher, Mel. Und danke für deine Hilfe.“
    Mels orangener Schopf verschwindet hinter der Zimmertür, die sie sanft ins Schloss drückt.
    Ich verputze das komplette Frühstück und mache mich in dem winzigen Duschbad frisch für den Tag. Ich ärgere mich ziemlich, dass ich vorgestern nur den großen Shopper gepackt und nicht alle meine Klamotten in einem Koffer mit nach Paris gebracht habe. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Vermutlich spukte mir im Hinterkopf herum, dass ich am Wochenende nach Monthomé fahren würde. Heute muss ich mir entweder was zum Anziehen kaufen oder waschen. Egal. Für’s erste müssen wieder die Jeans, die nachtblauen Stiefeletten und das rosa Mäntelchen herhalten. Ein Set frische Unterwäsche und ein weißes T-Shirt habe ich zum Glück noch.
    Nachdem ich mir die Haarspitzen gelockt habe, fühle ich mich bereit, Mathis eine SMS zu schicken. Die drei SMS, die er mir geschickt hat, und in denen er fragt, wo ich bleibe, wo ich jetzt endlich bleibe und dass er sich jetzt verarscht fühlt und sauer ist, nehme ich mit einem Lächeln zur Kenntnis.
     
    Hallo Mathis , schreibe ich, ich habe unsere Verabredung schlichtweg verpennt. In der Nacht davor habe ich nicht geschlafen und war nach der Arbeit hundemüde. Darum konnte ich nicht absagen. Es tut mir leid, wenn du vergeblich gewartet hast.
    Ich schicke die SMS ab und beginne die nächste:
    Vielleicht war es aber auch besser, dass wir uns nicht getroffen haben. Ich bin durcheinander und weiß nicht, was ich von den Geschehnissen der

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