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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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vergangenen Tage halten soll. In der nächsten Zeit werde ich mich ganz meiner Arbeit widmen.
    Und dann noch eine:
    Bitte bedränge mich nicht. Bitte sage auch deinem Freund Gabriel, dass er mich in Ruhe lassen soll. Richte ihm nur von mir ein Dankeschön für den Job aus. Nochmals: Ich möchte KEINEN Kontakt zu euch haben. Jade
     
    Noch bevor ich an meinem Schreibtisch sitze, trifft bereits Mathis’ Antwort ein:
    Sollen wir uns etwa nie wieder sehen?
    Seufzend starre ich auf Mathis’ Frage. Dann drücke ich die SMS einfach weg. Was weiß denn ich?
    Bevor ich mit der Arbeit beginne, richte ich mir eine Email-Adresse ein. Bei einem Kostenlos-Anbieter. Sie lautet auf den Namen [email protected], denn ich habe vor, nur eine einzige Nachricht damit zu versenden.
     
    Hallo José , schreibe ich, es tut mir leid, dass unsere Beziehung auf diese Weise in die Brüche gehen musste. Mir geht es gut. Inzwischen strand es ja sogar in der Zeitung, dass der Einbruch bloß eine dieser idiotischen Inszenierungen von zwei Künstlern war und keinerlei Anlass besteht, mich festzunehmen oder ähnliches. Lebe wohl, Jade
     
    Zufrieden drücke ich auf ABSCHICKEN. Damit hätte ich die privaten Dinge, die mich akut bedrücken und mit Männern zu tun haben, auch erledigt. Hätte ich die Internetseite des Kostenlos-Anbieters gleich nach dem Klick geschlossen, und hätte mich nicht erst noch von einer Reklame für bequeme, aber schicke Schuhe einfangen lassen, hätte ich Josés umgehende Antwort auf meine E-Mail gar nicht mehr bemerkt. Aber ich muss mir ja diese bequemen Schuhe angucken, die überhaupt nicht schick sind.
     
    Jade , steht da, die Zeitungen sagen auch nicht immer die Wahrheit . Und: Ich kriege dich.
     
    Na, dann ist es wohl besser, wenn ich Monsieur le Commissaire nicht verrate, was ich momentan so treibe und wo ich mich befinde. Und so gesehen war es dann wohl ein Wink des Schicksals, dass ich die Verabredung mit Mathis verpennt habe.
    ***
    Die restlichen vier der zehn Hotel-Mitarbeiter, die auf meiner Teilnehmerliste stehen, suche ich gleich persönlich in ihren Büros auf und überzeuge sie von den Rhetorik-Kursen. Die Anrufe, mit denen ich es gestern zunächst versucht hatte, hätten ohnehin nicht geholfen.
    „Monsieur Chabrol meint, dass Ihre rhetorischen Fähigkeiten arg zu wünschen übrig lassen“, sage ich jedem einzelnen von ihnen geradewegs ins Gesicht. Und dass er mich darum engagiert hätte. Daraufhin hat keiner von ihnen was zu meckern und ich kann meine Terminplanung in Angriff nehmen.
    Womit ich freilich binnen einer halben Stunde durch bin.
    Mel meint, ich soll meine Planungen besser nochmals gründlich überprüfen. So ungefähr bis zum Mittag. Dazu kneift sie ein Auge zu.
    Daraufhin nutze ich die Gelegenheit, mich auf mein Zimmer zurückzuziehen und an meinem Drehbuch zu arbeiten.
    Das weiße iPhone schalte ich ab, nachdem es pausenlos vor sich hinbimmelt. Ich will gar nicht wissen, was meine Mutter und Mathis da alles texten. Ich habe klipp und klar geäußert, dass ich meine Ruhe will. Sollen die anderen tun, was sie nicht lassen können. Mit mir brauchen sie jedenfalls nicht zu rechnen. Ich kümmere mich in der nächsten Zeit, ganz wie Mel es mir empfohlen hat, ausschließlich um mich.
    Ein Drehbuchkapitel später ruft Mel mich auf dem Zimmertelefon an.
    „ Mathis war hier“, sagt sie ohne Unschweife. „Ich habe ihn abgewimmelt. Er ist gerade raus aus dem Hotel und kommt hoffentlich nicht zurück. Ich habe ihn ziemlich zur Schnecke gemacht und ihm gesagt, dass er dich in Ruhe lassen soll.“
    Der Schrecken, der im ersten Moment durch einen Körper zieht, weicht einer immensen Erleichterung. Ich stehe auf, lasse meine Schultern und meinen Kopf kreisen, denn von dem angestrengten Schreiben sind meine Nackenmuskeln ganz verspannt.
    „Danke“, sage ich schlicht. Und denke, dass sich die Beziehung zu der spindeldürren Amerikanerin zu einer Freundschaft entwickeln könnte. Ich muss zugeben, dass sie mir immer sympathischer wird.
    In der Mittagspause gehen wir wieder zu Olivier’s. Heute nehme ich allerdings einen Zwiebelkuchen, denn mein Magen knurrt und knurrt und knurrt. So ist das immer bei mir. Wenn ich ein paar Tage wenig gegessen habe, dann holt sich mein Körper anschließend, was er braucht. Und das ist nicht gerade wenig.
    Während ich den köstlichen, mit einem würzigen Käse überbackenen Zwiebelkuchen nur so in mich hineinstopfe, erzählt mir Mel von ihrer

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