Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung

Titel: Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCPHEE
Vom Netzwerk:
gestern Abend auf einer Gesellschaft in seinem Haus am Bloomsbury Square bekannt, dass er und Miss Madeline Langley verlobt sind.“
    Wie angewurzelt blieb Guy stehen. „Er will sie heiraten?“
    „So sieht es aus.“
    „Aber warum? Die Kleine ist gänzlich unscheinbar. Sie hat nicht einmal die entfernteste Ähnlichkeit mit …“ Guy unterbrach sich. „Entschuldige, Lucien, ich wollte nicht …“
    „Wahrscheinlich glaubte er trotz meiner Warnung, ich sehe tatenlos zu, wenn er sich das nächste Opfer krallt. Aber ich hätte nie gedacht, dass er sogar zu einer Heirat bereit ist, um Madeline Langley in seine Fänge zu bekommen.“
    „Vielleicht hat Miss Langley ihre Meinung über Farquharson geändert“, gab Guy zu bedenken. „Du weißt, es gibt nichts Launenhafteres als weibliche Geschöpfe.“
    Lucien schüttelte den Kopf. „Du hast sie gesehen. Madeline Langley gehört nicht zu dieser Sorte Frauen.“
    „Dass sie unscheinbar aussieht und sich prüde gibt, heißt nicht, dass sie gegen jede Versuchung gefeit ist. Die Langleys sind nicht wohlhabend, und im Unterschied zu ihrer jüngeren Schwester tut Miss Langley sich schwer, einen Gatten zu finden. Vielleicht zieht sie Farquharson einem Leben als alte Jungfer vor.“
    „Unmöglich.“ Erneut schüttelte Lucien den Kopf und setzte sich wieder in Bewegung.
    „Lass die Sache auf sich beruhen“, riet sein Bruder ihm eindringlich und folgte ihm. „Du hast versucht, das Mädchen vor Farquharson zu schützen. Wenn die Kleine so töricht ist, seine Frau zu werden, gibt es nichts mehr, was du tun kannst. Dein Gewissen ist rein.“
    „Mein Gewissen ist alles andere als rein“, widersprach Lucien. „Durch mein Dazwischentreten ist Miss Langley erst in diese Situation geraten. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre – ich kann nicht zulassen, dass sie Farquharson heiratet.“
    „Oh, und wie willst du das verhindern?“ Guy seufzte. „Lucien, was bedeutet dir Miss Langley? Nichts. Glaub mir, sie ist diesen ganzen Aufwand nicht wert.“
    „Was immer sie wert sein mag, ich werde sie nicht Farquharson überlassen. Du weißt, was er ihr antun wird.“
    Wieder blieb Guy stehen. Er hielt Lucien am Ärmel fest. „Sieh den Tatsachen ins Auge, Bruderherz. Außer du würdest Miss Langley selbst heiraten, gibt es keine einzige verdammte Möglichkeit, das zu verhindern.“
    Geistesabwesend beobachtete Lucien die verlöschende Glut im Kamin und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas. Je länger er darüber nachdachte, desto sinnvoller erschien ihm Guys Vorschlag. Er konnte nicht tatenlos zusehen, wie eine weitere Frau den Tod fand, und auch wenn sein Bruder der Auffassung war, die junge Dame habe ihre Meinung geändert, glaubte er nicht eine Sekunde, dass Miss Langley den Baron wirklich heiraten wollte. Aber selbst wenn dies der Fall gewesen wäre – Lucien erinnerte sich nur allzu gut, welch bestialischer Untaten Farquharson fähig war, und er hatte sich geschworen, dass der Schurke nie wieder Gelegenheit dazu erhalten sollte.
    Er schloss die Augen, um der blinden Wut, die in ihm aufstieg, Herr zu werden. Als er sie wieder öffnete, wusste er genau, was er zu tun hatte. Das leichte Schuldgefühl bei dem Gedanken daran, dass er Miss Langley für seine Rache benutzte, verdrängte er. Sie würde von dem Arrangement ebenso sehr profitieren wie er selbst, der er auf diese Weise endlich den ersehnten Vergeltungsschlag gegen Farquharson führen konnte.
    „Mrs. Barrington will uns das Rezept für eine bleichende Lotion geben. Sie wird Wunder wirken bei deinen Sommersprossen, mein Liebes, du wirst sehen“, verkündete Mrs. Langley.
    Madeline nickte mechanisch. Wie bei jeder anderen gesellschaftlichen Zusammenkunft saß sie neben ihrer Mutter und Angelina, doch seit ihrer Verlobung fühlte sie sich, als sei sie ihr eigener Geist. Sie bewegte sich wie eine Marionette, ihre Gefühle waren völlig vereist, und ihr schien es beinahe, als habe die wahre Madeline sich irgendwo in ihrem tiefsten Innern zusammengerollt und nichts von ihrer Person übrig gelassen als eine empfindungslose äußere Hülle.
    Es war die einzige Möglichkeit, ihre Situation zu ertragen – Lord Farquharsons tägliche Besuche, seine Berührungen, die Tänze mit ihm, die Liebesbekenntnisse, die er ihr ins Ohr flüsterte, und nun auch diesen Abend bei Almack’s, der für ihre Mutter die Krönung ihres gesellschaftlichen Aufstiegs darstellte.
    Mit einem Begleiter im Schlepptau tauchte Colonel Barclay vor

Weitere Kostenlose Bücher