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Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben

Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben

Titel: Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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und so.«
    »Seit wann machst du Hausaufgaben?«
    »Na ja. Wegen dem Abi und der neuen Schule und so«, sagte ich ausweichend. »Lass uns morgen treffen, okay?«
    »Okay.« Er seufzte. »Hast ja recht. Muss auch noch was machen. Also dann, bis morgen.«
    Das mit den Hausaufgaben stimmte natürlich nicht. Obwohl ich natürlich nicht nie Hausaufgaben mache. Ich suche mir eine pro Tag aus. Heute würde ich zum Beispiel Deutsch erledigen, das hatte ich länger nicht. Doch als ich mir die Aufgabe ansah, ein Gedicht von Günter Grass zu interpretieren, schloss ich mein Heft wieder. Ich hatte hier eine ganz andere Sache zu überdenken. Und zwar die Sache mit Enzo. Ich war verwirrt. Vor allem, weil ich mir gerade eben vorgenommen hatte, überhaupt nicht mehr an ihn zu denken. Verflixt noch mal. Natascha, hatte er gesagt. Mit dieser Stimme. Ernst und tief und… bedeutsam. Für einen Moment flammte es wieder auf in meinem Magen, das Kochend-heiße-Suppe-Syndrom. Ich schüttelte mich.
    »Hör bloß auf, Scheiße zu bauen, Sander«, sagte ich laut zu mir. »Dein wichtigstes Ziel ist es, ihn loszuwerden.« Erst dann könnte ich wieder in Ruhe meinen Interessen nachgehen. Mir zu drohen, mich bei meinem Vater zu verpfeifen. Das war ja wohl die Höhe! Wenn Enzo das tat, hatte ich ein echtes Problem: Denn mein Vater wäre imstande, mich nie mehr aus dem Haus zu lassen.
    Am besten wäre, wenn ich ganz schnell rauskriegen würde, wo mein Bruder steckte. Dann wäre das Kapitel Enzo endlich beendet. Aber solange er da war, würde ich einfach dermaßen undercover arbeiten, dass ich selbst kaum mitbekäme, dass ich noch an dem Fall Laura arbeitete.
    Am nächsten Morgen stand ich extrafrüh auf, um meinen Vater noch zu erwischen, der um sechs Uhr morgens einen schwarzen Kaffee trank, bevor er in die Firma fuhr. »Guten Morgen, Paps.«
    »Hey, Püppchen, was machst du denn so früh schon hier?«, sagte er und gab mir einen Kuss. Er sah auch um diese Uhrzeit total fit und ausgeruht aus, vermutlich, weil er um fünf aufgestanden war und schon eine halbe Stunde auf dem Laufband gejoggt war.
    »Paps, was macht einer, der im Im- und Export tätig ist?«
    »Krumme Geschäfte«, sagte er lächelnd. »Wieso?«
    »Ach, nur so.«
    »Nee, im Ernst. Um was für Exportartikel handelt es sich denn?«
    »Chinesischer Nippes. Lampions, Fächer, Glückskatzen und so.«
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Nichts«, sagte er und stellte seine Tasse neben die Spüle.
    »Meinst du immer noch, er macht krumme Geschäfte?«
    »Kann ich dir wirklich nicht sagen. Bist du eigentlich noch zufrieden mit deinem Handy?«, fragte er plötzlich.
    »Klar«, sagte ich. »Mein iPhone ist super.«
    »Hast du es hier? Ich möchte mal kurz was nachsehen, weil ich mit meinem Schwierigkeiten habe.« Ich reichte ihm mein Handy, das ich auch morgens um sechs schon griffbereit hatte. Während er darauf was checkte, fragte ich noch mal: »Und was meinst du eigentlich mit krummen Geschäften?«
    »Alles Mögliche könnte das sein«, sagte er ausweichend, während er auf dem Display rumdrückte. »Aber warum ist das so wichtig, dass du dafür so früh aufstehst?«
    »Ach, es geht nur um eine Hausaufgabe«, sagte ich. »Da wollte ich ein bisschen recherchieren.«
    »Könntest du mir bitte noch einen Orangensaft pressen? Ich glaube, ich brauch eine paar Vitamine heute.«
    »Klar, Paps.« Die Zitruspresse stand immer griffbereit auf der Arbeitsplatte und war so einfach zu bedienen, dass selbst ich es raffte. Als der Saft fertig war, stürzte mein Vater ihn hinunter und sagte: »Danke, Püppchen. Jetzt muss ich los. Also dann, bis später.« Er gab mir mein Handy wieder, küsste mich auf die Wange mit seinem Orangen-Kaffee-Atem und dem Duft nach Rasierwasser.
    »Bis später, Paps«, sagte ich und reichte ihm seinen schwarzen Aktenkoffer, der schon auf der Küchentheke gelegen hatte.
    Auf dem Weg zur Schule schaffte ich es, Enzo zu ignorieren, indem ich mich mit meinem iPhone verkabelte und mir eine ziemlich laute Dröhnung Seeed verpasste. Da kam man doch gleich auf Touren. So gedopt kam ich in der Schule an. Nora erwartete mich schon mit dem Freundebuch.
    »Super, dass du das schon fertig hast«, freute ich mich und schlug es gespannt auf. »Oh«, sagte ich und versuchte, mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    »Ich habe da dieses Grafikprogramm, damit habe ich das gemacht. Sieht geil aus, nicht?«
    »Ja«, sagte ich und schaute auf den

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