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Gefährliche Intrigen

Gefährliche Intrigen

Titel: Gefährliche Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Freund Daniel Scrope gibt einen aus!«
    Daraufhin ging es im Club drunter und drüber. Einige Gäste jubelten, andere drängten sich um die Gruppe, um herauszufinden, was eigentlich gefeiert wurde. Logan, der wegen des schlagartig herrschenden Gedränges den Ausgang noch nicht einmal sehen konnte, ließ sich schulterzuckend wieder auf seinen Platz sinken. Dann würde er eben auf Daniels Rechnung einen trinken. Er mochte diesen Kerl zwar nicht, aber was blieb ihm schon anderes übrig? Da nun immer mehr Clubmitglieder wissen wollten, was hier eigentlich gefeiert wurde, erhob sich erneut eine Gestalt aus der Menge. Diesmal war Daniel persönlich auf den Stuhl gestiegen und prostete mit seinem Glas einigen Bekannten zu, ehe er lallend zu einer Rede ansetzte:
    »Liebe Freunde, ich möchte, dass Ihr alle Euer Glas hebt und auf meine morgige Hochzeit anstoßt. Meine wunderschöne Braut und ich können unsere Hochzeitsnacht kaum erwarten. Darum fällt auch die lästige Verlobungszeit aus.«
    Alle lachten, und Daniel hatte sich gerade so richtig warm geredet.
    »Die Verehrteste ist nicht nur schön, sondern sie füllt mir auch schön meinen Geldbeutel. Man kann also sagen, ich habe einen guten Fang gemacht.«
    Viele Mitglieder spekulierten jetzt darüber, wer denn die geheimnisvolle Braut sein möge.
    »Und ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage: Ab morgen bin ich ein waschechter Earl.«
    Lauter Jubel brach aus, und eine weitere Runde Getränke für alle wurde gefordert. Logan, der angewidert davon war, wie prahlerisch sich dieser Scrope gab, kehrte dem Schauspiel und den geschmacklosen Witzen den Rücken. Doch nur wenige Augenblicke später wurde er unsanft angerempelt; Scrope hatte seine Rede beendet und quetschte sich nun neben Logan an den Tresen.
    »Guten Abend, Torrington! Trinkt Ihr auf mein Glück?«
    Logan, dem der schlechte Atem seines Gegenübers ins Gesicht schlug, rutschte etwas zurück.
    »Scrope, meinen Glückwunsch! Wo habt Ihr denn so plötzlich eine wohlhabende Braut gefunden?«
    Daniel konnte sich vor Logan nicht zurückhalten. Schließlich hatte dieser Bastard seine Zukünftige schon in den Armen gehalten.
    »Oh, im Haus Eures Bruders! Aber ich habe gehört, Ihr selbst habt meine Braut vor Kurzem kennengelernt. Mehr kann ich im Moment dazu nicht sagen, aber sobald wir unsere Fleischeslust gestillt haben und aus den Flitterwochen zurück sind, werde ich mich natürlich mit Ihr in London blicken lassen. Dann werdet Ihr Gelegenheit haben, Eure Glückwünsche zu übermitteln.«
    Daniel steckte sich eine Zigarre in den Mundwinkel und blies Logan paffend eine Rauchwolke entgegen.
    Logans Verstand arbeitete fieberhaft. Es konnte doch unmöglich so sein, wie er befürchtete. Aber andererseits war Emma seit Langem die einzige reiche Erbin eines Earls, die er kennengelernt hatte. Ach was, dieser Scrope erlaubte sich vermutlich einen sehr schlechten Scherz mit ihm.
    Daniel genoss das bewegende Mienenspiel in Logans Gesicht und setzte noch eines drauf.
    »Meine kleine Emma! Huch, jetzt hab ich mich doch noch verplappert! Aber Torrington, ich weiß, Ihr werdet schweigen, was die Identität meiner Frau angeht, denn Ihr seid wahrlich ein Ehrenmann.«
    Ein boshaftes Lachen entstieg seiner Kehle. Logan wurde so weiß wie die Wand hinter ihm. Das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er musste hier weg! Als er sich schon zwei Schritte entfernt hatte, hielt ihn Daniel am Ärmel zurück.
    »Torrington, alter Freund und Herzensbrecher, Ihr könnt mir doch sicherlich für meine Hochzeitsnacht einige Tipps geben, oder?«
    Logan riss sich los und ließ Daniel, der sich ausschüttete vor Lachen, stehen. Es war für ihn vollkommen unbegreiflich, wie Emma diesen Taugenichts heiraten konnte. Wusste Scrope etwa von ihm und Emma? Das konnte er nicht glauben.
    Aber auf der anderen Seite würden Daniels boshafte Anspielungen nur dann einen Sinn ergeben. Oh, er war so ein Hornochse! Warum hatte er sich überhaupt mit ihr eingelassen. Und wie konnte es ihr Onkel, dieser Wilbour Davelle, nur gutheißen, dass seine einzige Nichte einen solchen Emporkömmling zum Mann erkoren hatte.
    Logan stapfte wütend durch die Straßen von London. Angetrunken wie er war, hatten seine Dämonen wieder einmal leichtes Spiel mit ihm. Vermutlich, dachte er, hatten Daniel und Emma sich herrlich über ihn amüsiert - Daniel, der schon Logans erniedrigende Abfuhr von Roxana mitbekommen hatte, und das Mädchen, dem er in dieser einen Nacht seine Seele

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