Gefährliche Intrigen
aufzunehmen. Das feuchte Gras klebte an ihren wogenden Körpern, als sie beide den Gipfel der Lust erreichten. Hinterher stützte sich Logan auf seinen Ellenbogen ab und bedeckte ihr Gesicht mit einem Regen aus tausend kleinen Küssen. Emma lachte:
»Logan, hör schon auf, das kitzelt.«
Er rollte sich neben sie und sah sie schweigend an.
»Logan, was ich dir eigentlich vorhin sagen wollte …«
Doch auch diesmal unterbrach er ihren Versuch, ihm ihre Liebe zu gestehen.
»Ja, ich weiß, was du sagen willst, mir geht es genauso.«
Emma strahlte.
»Dir geht es genauso?«
»Ja, das zwischen uns ist etwas Besonderes! Wenn ich mit dir schlafe, dann ist das unbeschreiblich, und sobald ich dich verlassen habe, sehne ich mich bereits wieder nach deiner Zärtlichkeit und deinem Körper.«
Einen Moment lang wollte Emma am liebsten weinen. Sie fühlte wahre Liebe in ihrer Seele und ihrem Herzen, aber Logan sprach nur von ihrer körperlichen Vereinigung. Doch dann beugte sich der Mann ihres Herzens zu ihr hinunter und küsste sie - diesmal ganz langsam und voller Hingabe. Damit brach er ihren Schutzwall aus Zweifeln und Angst auf. Emma ergab sich ihm. Sie wollte ganz einfach nur noch diese schönen, unbeschreiblichen Momente ihres Lebens genießen! Irgendwann wird er mich lieben!
In dieser neu gewonnenen Harmonie verbrachten Emma und Logan einen wunderschönen Sommer in Ancenice. Emma staunte über Logans Euphorie, wenn er ihr seine Weinberge zeigte oder mit ihr zusammen die Reben inspizierte. An den lauen Abenden saßen sie gemeinsam mit Oliver und Liz, Claude und Florence auf der Terrasse, tranken Wein und lachten viel. So hatten sie viel Zeit, sich in dieser ungezwungenen Atmosphäre richtig kennenzulernen. Und auch in den Nächten waren sie sich nahe. Oft schliefen sie erschöpft und glücklich ein, nachdem sie sich leidenschaftlich geliebt hatten. Auch tagsüber nahm Logan sich, wann immer ihm danach war, die Freiheit seine Elfe in den Arm zu nehmen oder zu küssen. Emma war mehr als zufrieden. Ihre Schwangerschaft schritt voran, sie war mit dem Mann ihrer Träume verheiratet und sie beide verbrachten eine wunderbare Zeit zusammen. Das Einzige, was ihr zum großen Glück noch fehlte, war ein Liebesbekenntnis von Logan.
Doch so schön es hier in Frankreich auch war, der Tag der Rückreise kam näher und näher. Es war bereits Ende Oktober, und in etwa acht Wochen würde Emma ihr Kind zur Welt bringen. Daher bestand Logan darauf, nach England zurückzukehren. Er wollte zur Geburt auf seinem Landsitz an der Küste sein. Außerdem hatte er nach wie vor die Absicht, die Sache mit Wilbour Davelle zu klären.
Doch je näher die Rückreise nach England rückte, umso stärker kam auch die Angst zurück - die Angst davor, was sie in London erwarten würde. Stundenlang hatten sie sich den Kopf zerbrochen, wer außer ihrem Onkel einen Hass gegen Emma oder deren Familie hegen könnte. Doch zu einer schlüssigen Antwort waren sie beide nicht gekommen. Darum war Emma etwas mulmig bei dem Gedanken, mit ihrem Onkel zusammenzutreffen. Doch Logan beschwichtigte sie und schaffte es, ihre Ängste zu zerstreuen.
»Dir wird nie wieder etwas zustoßen, das schwöre ich dir! Ich bin dein Mann, und ich werde dich immer beschützen!«, beteuerte er Emma am Abend ihrer Abreise aus Frankreich.
»Mylady, bitte! Ich kann so unmöglich das Kostüm abstecken.«
Emma schüttelte ihre Tagträume ab und kehrte in die Realität zurück. Die Gehilfin von Maestro Guliano hatte sich etliche Stecknadeln zwischen die Lippen geklemmt und tippte ungeduldig wartend mit dem Fuß auf. Der Maskenball des Königs war legendär und das Ereignis des Jahres. Seine Majestät höchstpersönlich begab sich bei diesem Fest kostümiert unter die Herren seines Adels, um sich unerkannt ein Bild von der Stimmung unter seinem Gefolge zu machen. Darum wollte an diesem Tag jeder zeigen, was er hatte. Man wusste ja nie, ob man gerade dem englischen Herrscher gegenüberstand. Auch die Damen hofften immer, einer der maskierten Herren, die von ihnen einen Tanz erbaten, würde womöglich der mächtigste Mann Englands sein. Darum würde alles, was Rang und Namen hatte, dieses Ereignis um keinen Preis verpassen wollen.
Emma richtete sich gerade auf und straffte die Schultern, damit das Mädchen ihre Arbeit tun konnte. Um Logan zu überraschen, hatte sie sich ein ganz besonderes Kostüm ausgedacht. Seit über einer Woche schon arbeiteten Näherinnen von Guliano an dieser
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