Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)
begrüßte den Piloten, der herausgeklettert kam. Der Luftzug, der drehenden Propeller fuhr ihm durch die dunklen Haare. Er drehte sich um und winkte den Geschwistern, damit sie ebenfalls herüberkamen. Sie folgten seiner Aufforderung. „Das ist Herr Acker.“ Heinrich musste seine Stimme anheben, um gegen das Geräusch des laufenden Motors anzukommen. „Er wird euch nach Holland bringen. Wie es von dort aus weitergeht, das wisst ihr ja.“ Sie nickten ihm zu. „Ich kenne den Weg.“ Silke versuchte mit einer Hand ihre Haare unter Kontrolle zu bekommen, die der Kraft des Windes ausgeliefert waren. „Wir müssen los.“ Der Pilot machte einen knappen Diener vor seinen Fluggästen und deutete dann auf die Maschine. Richard überlegte kurz, was sein Freund ihm wohl erzählt hatte, wer sie wären, dass er sie so begrüßte: Der Earl von der Rheinisch Sandbank nebst Schwester. Der Anflug von Humor erstarb, als er Heinrich sagen hörte: „Es ist besser, wenn ihr jetzt wegkommt.“ „Wusste ich doch, dass es sich lohnt, wenn ich dir folge, von Wiesbach!“ Heinrich erstarrte, als er Siegfrieds Stimme in seinem Rücken vernahm. Er nahm die vor Angst geweiteten Augen von Silke wahr und las ihr die Worte „Er hat eine Waffe“ mehr von den Lippen ab, als dass er sie hörte. „Steigt ein, er kann uns nicht alle drei gleichzeitig erschießen“, schrie er den Geschwistern zu, die starr vor Schreck verharrten. „Ihr rührt euch nicht von der Stelle!“, brüllte Siegfried und zielte auf die Gruppe. Er war Heinrich gefolgt, als dieser bei Einbruch der Dämmerung losgefahren war. Es hatte ihn an die Grenze seiner Fahrkünste gebracht, den kompletten Weg ohne Licht zu fahren, um dann die Nacht im Schutze der Bäume zu verbringen und abzuwarten. Jetzt machte sich ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht breit. Er war stolz auf sich, dass er auf seinen Bauch gehört hatte. „Und du auch nicht.“ Lautlos war Samuel hinter ihn getreten und legte ihm die Klinge seines Messers an die Kehle. „Eine Bewegung und dein Körper muss ohne Kopf klarkommen.“ Das Metall drückte sich ein Stück in das Fleisch. Heinrich drehte sich um und sah seinen Zugführer hasserfüllt an. Er ballte die Fäuste, nickte Samuel knapp zu und holte aus. Seine Wut auf Siegfried, sein Schmerz über den Abschied und seine Zweifel, wie es jetzt weitergehen würde, entluden sich in dem Schlag. Er unterdrückte einen Schmerzenslaut und schüttelte die Hand kräftig aus, nachdem er sie in dem Gesicht versenkt hatte. „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut, von Wiesbach!“ Samuel blickte erstaunt auf den leblosen Körper in seinem Arm und dann zu Heinrich. „Für irgendwas muss dieses verdammte Training, das ich bei ihm durchmachen musste, ja gut sein.“ Fast entschuldigend hob dieser die Schultern hoch, bevor er sich wieder zu Silke und Richard zurückdrehte. „Es ist wirklich besser, wenn ihr jetzt losfliegt.“ „Du hast recht.“ Silke machte einen Schritt auf ihn zu. „Danke für alles.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, nickte Samuel noch mal zu, der immer noch den bewusstlosen Siegfried im Arm hielt, und ließ sich dann von Herrn Acker in die Maschine helfen. Derweil rührte sich Richard nicht vom Fleck. Er schien sich an dem Koffer festzuhalten. „Was passiert denn jetzt?“ Verstört sah er von seinem Bruder auf den leblosen Körper in seinen Armen und dann zu Heinrich. „Verdammt, kleiner Bruder, mach, dass du in den Flieger kommst!“ Samuel beugte sich über Siegfried und begann ihn zu knebeln. „Dein Bruder hat recht. Du solltest wirklich einsteigen.“ „Aber...“ „Mach dir keine Sorgen. Wir kommen schon zurecht. Es ist jetzt nur wichtig, dass du, dass ihr hier wegkommt.“ „Aber ...“ „Kein Aber mehr. Hör auf Herrn von Wiesbach.“ Samuel richtete sich auf und sah ihn grimmig an. „Ich komme schon klar. Und jetzt steig endlich ein!“ Heinrich kam einen Schritt dichter an ihn heran. „Steig ein.“ Er legte ihm die Hand auf den Arm. „Es wird alles gut. Ich verspreche dir, dass ich nachkomme, sobald ich kann.“
Es geht weiter
Wie jeden Morgen, so weckte Richard auch an diesem Tag das Klingeln der ersten Straßenbahn, die um 5.30 Uhr aus dem Depot fuhr, das sich unmittelbar in der Nähe des Hauses befand, in dem er mit seiner Schwester jetzt seit knapp 4 Wochen wohnte. Er drehte sich im Bett auf die Seite und genoss noch einen Moment die Schläfrigkeit in seinem Körper. Es war angenehm warm unter der
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