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Gefährliche Nebenwirkung (German Edition)

Gefährliche Nebenwirkung (German Edition)

Titel: Gefährliche Nebenwirkung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Audrey Braun
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Ladenfassade klicke, kribbelt es ganz seltsam in meinen Fingern. Ich schreibe die Datenauf eine Haftnotiz vom Tresen und schiebe den Zettel in meine Tasche.
    »Das wars?«, fragt Willow.
    Im letzten Moment fällt mein Blick auf die DVDs hinter dem Tresen. »Sie haben nicht zufällig
In Begleitung von Harolds Tochter
da, oder?«
    »Den Film?« Willow macht ein verwirrtes Gesicht.
    »Genau. Ist eine lange Geschichte.«
    »Also wenn sie so ähnlich ist wie die, die Sie mir schon erzählt haben, haben Sie sich wirklich mal ein paar Lacher verdient.« Sie tritt hinter den Tresen und fährt mit den Fingern an den Rücken der DVD-Hüllen entlang. Dann zieht sie eine heraus. »Ich liebe diesen Film. Er ist ein Klassiker«, sagt sie. »Gäste stehlen ihn sogar.«
    »Ich verspreche, dass ich ihn zurückbringe.«
    »Mein Hippie-Instinkt sagt mir, dass Sie eine ziemlich ehrliche Haut sind.«
    »Vielen Dank«, erwidere ich, aber während ich zurück in mein Zimmer laufe, muss ich daran denken, wie oft ich mir in all den Jahren selbst in die Tasche gelogen habe.

25
    Ich hole den Klebezettel aus meiner Tasche. Es hat keinen Sinn, mir erst zu überlegen, was ich sagen werde. Nach all diesen Jahren ist es einfach nicht möglich, für etwas derartig Groteskes die richtigen Worte zu wählen.
    Ich starre hinaus aufs Meer und frage mich, was ich eigentlich wirklich von meinem Leben erwartet hatte. Ich höre es klingeln, bevor ich eine Antwort finde.
    »Reilly’s Bücherladen«, meldet sich eine Frau.
    »Oh. Hi.«
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Also, ich war letzte Woche bei Ihnen und Seth hat mir von einem Buch erzählt, aber ich habe vergessen, es mir aufzuschreiben. Ist er zufällig da? Könnte ich mit ihm sprechen?«
    »Selbstverständlich. Einen Moment bitte.«
    Mein Fuß hämmert nervös auf den Balkonboden. Möwen kreisen über dem Wasser. Unten am Strand hauen Kinder mit Plastikeimern aufeinander ein und lachen. Die Zeit scheint unglaublich langsam zu verrinnen.
    »Hier ist Seth. Was kann ich für Sie tun?«
    Seine Stimme fühlt sich an wie ein Rettungsring in meiner Brust. Mein Herz stürzt sich sofort darauf.
    »Siehst du«, sage ich. »Und ich habe immer gedacht, ich würde niemals, könnte niemals ein Fan von Vonnegut werden.«

26
    »Wo bist du? «
    »Irgendwo in Washington State«, sagt Oliver. »Ich fühle mich völlig verarscht.«
    »Oh, Oliver.«
    »Ich denke die ganze Zeit, jeden Moment lachen sich alle kaputt darüber, wie dämlich ich gewesen bin.«
    Seine Stimme kommt abgehackt. Jedes Mal, wenn ich sie wieder höre, durchflutet mich Erleichterung.
    »Genauso fühle ich mich auch. Als würde sich jeden Moment der Kameramann zwischen den Palmen zeigen.«
    »Wann kommst du zu mir?«, will er wissen.
    »Hab bitte einfach Geduld. Ich sage es dir, sobald ich etwas Genaueres weiß.«
    »Warum kann ich deine Nummer nicht haben? Wie soll ich dich denn anrufen?«
    »Erstens kann ich immer nur für ein paar Minuten reden. Ich habe auf diesem Telefon nur ein bestimmtes Zeitkontingent und ich weiß noch nicht, wann ich mir mehr kaufen kann. Außerdem bin ich mir sicher, dass dein Vater die Nummerdurch unser Konto zurückverfolgen kann. Hast du nicht die Werbung gesehen, in der Eltern kontrollieren können, mit wem ihre Kinder telefonieren? Die Nummern erscheinen in Sekunden.«
    »Aber wen soll ich denn anrufen, wenn ich irgendetwas brauche?«
    Gute Frage. Er hat ja niemanden, außer mir. »Wenn du einfach ruhig im Zug sitzen bleibst und dir was zu essen kaufst, wenn du Hunger hast, wirst du nichts und auch niemanden brauchen, bis du ankommst.«
    »Wo soll ich denn hingehen, wenn ich da bin? Nicht mal das hast du mir gesagt.«
    »Ich lass es dich bald wissen. Ich verspreche es.«
    Oliver stößt einen tiefen Seufzer aus. So sehr ich auch Angst um ihn habe, tröstet mich doch die Tatsache, dass Jonathon nicht die geringste Ahnung hat, wo er ist, und mit jeder Minute, die vergeht, entfernt er sich weiter und weiter.
    »Mom. Bist du dir wirklich ganz sicher? Ich meine, Dad hat gemeint, du hättest eine Menge Probleme, kopfmäßig. Und jetzt sitze ich in einem Zug und fahre sonst wohin, weil du es mir gesagt hast. Ich meine, das ist doch ziemlich weit weg und …«
    »Mit meinem Kopf ist wirklich absolut alles in Ordnung, Oliver.« Ich spüre, wie Panik in mir aufsteigt. Er entgleitet mir. Er könnte an der nächsten Station aussteigen und zurückfahren. Ich muss ihn überzeugen. Er braucht einen Beweis.
    »Er ruft ungefähr alle

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