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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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ich weiß nicht, wie er empfindet. Oder wieso er hier ist. Bitte, lieber Gott, mach, dass er sich nicht von mir trennt. Bitte.
    Ich höre, wie er sich umdreht und die Tür schließt.
    Stille.
    »Marc?«
    »Du solltest dringend aus den nassen Sachen heraus«, höre ich ihn sagen, kann aber seine Stimme nicht genau lokalisieren.
    Dann vernehme ich Schritte, gefolgt von einem leisen Rascheln und einem Lufthauch, als etwas neben mir auf die Matratze fällt. Als ich die Hand danach ausstrecke, ertaste ich meinen Morgenrock.
    »Zieh ihn an.«
    »Marc, es tut mir so leid …«
    »Sofort, Sophia!«, unterbricht er mich. »Du holst dir noch den Tod.«
    Gehorsam streife ich meine nassen Sachen ab und schlüpfe in den weichen Frotteemantel.
    »Bist du hergekommen, um mit mir Schluss zu machen?«
    »Nein. Wenn ich das vorgehabt hätte, wäre die Augenbinde ja nicht notwendig gewesen.«
    Ein Hoffnungsschimmer glimmt in mir auf.
    »Als du vorhin angerufen hast … ich hatte solche Angst, dass dir etwas zugestoßen ist. Deshalb musste ich dich sehen, mich davon überzeugen, dass es dir gut geht.«
    »Aber es ist tatsächlich etwas Schlimmes passiert. Marc, es tut mir so leid, so unendlich leid.«
    »Das muss es nicht. Ich habe die Videoaufnahmen gesehen. Von euch im Garten. Ich habe gesehen, wie es dazu kam. Er hat dich geküsst, und dann hast du dich von ihm gelöst.«
    »Du hast mir so gefehlt.« Mir kommen die Tränen. »Deshalb habe ich den Kuss nicht schon viel früher beendet. Ich schäme mich so. In Grund und Boden.«
    »Das brauchst du nicht.« Seine Stimme ist samtweich.
    »Bitte, verzeih mir.«
    »Ich habe doch gesagt, da gibt es nichts zu verzeihen. Leo ist derjenige, der mich um Verzeihung bitten sollte.«
    »Bitte, hasse Leo nicht deswegen. Er hat nur herumgeblödelt.«
    »Mit meiner zukünftigen Frau.«
    »Ich weiß, aber auch ihm hat es in Wahrheit nichts bedeutet.«
    »Hätte er sich nicht so um dich gekümmert, als dieser Eindringling um das Haus deines Vaters herumgeschlichen ist, hätte ich ihm inzwischen längst die Seele aus dem Leib geprügelt«, knurrt Marc.
    »Marc …«
    Ich spüre, dass er näher kommt. Meine Nackenhärchen richten sich auf, als die Matratze unter seinem Gewicht nachgibt. Als Nächstes schiebt er seine Hand unter mein regenfeuchtes Haar. Ich stoße ein leises Stöhnen aus.
    »Aber solange du in Sicherheit bist, ist das absolut unwichtig. Und dass es dir gut geht, sehe ich. Ich sollte jetzt gehen, schließlich will ich unsere Vereinbarung nicht brechen.«
    Mühsam ringe ich um Beherrschung, versuche verzweifelt, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sein einzigartiger Duft nach Seife und Holz steigt mir in die Nase, und ich spüre die Wärme seines Körpers hinter mir.
    »Ja.« Meine Stimme ist zittrig. Ich will nicht, dass er geht, weil ich mich mit jeder Faser meines Körpers nach ihm sehne.
    Er beugt sich vor, sodass ich beinahe spüre, wie seine Lippen meinen Hals berühren. »Bleib stark, Sophia. Schon bald werden wir wieder zusammen sein.«
    Ich höre ihn scharf den Atem einsaugen, was mir verrät, dass auch er Mühe hat, die Beherrschung nicht zu verlieren.
    »Sie strapazieren meine Selbstbeherrschung bis an die Grenzen, ist Ihnen das eigentlich klar, Miss Rose?«
    Wieder dringt das leise Geräusch seiner Ledersohlen an meine Ohren.
    »Eigentlich will ich gar nicht, dass du dich beherrschst«, sage ich, wohl wissend, dass meine Stimme atemlos klingt. »Weiß Gott nicht.«
    »Ich breche meine Versprechen niemals. Egal, wem gegenüber.«
    Ich muss lachen, was die Anspannung ein wenig lockert. »Ich weiß. Du bist ein hochanständiger Mann, auch wenn du es abstreitest. Danke. Ich danke dir, dass du mir verzeihst.«
    »Wie gesagt, da gibt es nichts zu verzeihen.«
    »Marc?«
    »Ja?«
    »Ich würde mich niemals für Leo entscheiden, das weißt du, oder?«
    »Meistens.« Ich höre ein Lächeln in seiner Stimme. »Versuch bitte, keine Gewohnheit daraus zu machen, Hollywoodstars zu verführen, solange ich nicht bei dir bin.«
    »Ich habe Leo nicht verführt.«
    »Nicht absichtlich. Genauso wenig, wie du mich absichtlich verführt hast. Trotzdem ist genau das passiert.«
    »Ich habe dich verführt?«
    »Mehr oder weniger.«
    Obwohl ich weiß, dass Marc mich aufzieht, kann ich mich nicht beherrschen und spiele mit.
    »Seltsam, ich dachte immer, das zwischen uns hätte auf Gegenseitigkeit beruht.«
    »Auf Gegenseitigkeit? Ich habe am Anfang sofort das Weite gesucht, schon vergessen?«
    »Nein,

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