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Gefaehrten der Finsternis

Titel: Gefaehrten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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Amannon einen raschen Wink, der genauso schnell bestätigend nickte.
    Der Sire schwang sein Schwert und stieß einen Schrei aus. »Kavallerie zu mir! Attacke!«
    Bei diesen Worten öffnete sich das Tor zwischen den beiden Mauerringen erneut und ein Meer von berittenen Männern galoppierte
hindurch. Brandan Stolzblitz an ihrer Spitze führte die fünfhundert Tapferen der Berittenen Blitztruppen an, die wie fünfhundert fleischgewordene, orangefarbene Blitze wirkten. Dahinter sah man die grünen Uniformen der Regulären Kavallerie von Elenis und die gelbblauen der Männer aus Irgist. Amannon und Fardan der Ältere gaben das gleiche entschiedene Kommando aus. Daraufhin machten die Fußtruppen der Kavallerie den Weg frei, damit sie sich mit dem Sire vereinigen konnten. Und vom Nordtor sprengte jetzt ein weiterer Mann auf einem schwarzen Hengst heran. Er ritt ohne Sattel und wirkte sehr erschöpft. Es war Theresian.
    Kampfeswut erhellte das Gesicht des Sire. »Attacke!«, rief er noch einmal. »Raus mit ihnen aus dem Ewigen Königreich!«
    Wie eine Flutwelle kam der Sire, gefolgt von Slyman und der ganzen Kavallerie über die Feinde, hielt sie von dem niedergerissenen Tor fern und trieb sie weg von der Feste.Während die Kavallerie die Feinde in Richtung Norden hetzte, auf den Hauptteil des Heeres zu, wurde der Pfeilhagel von den Mauern immer dichter. Jetzt standen die Leitern verlassen da und die Abteilungen der Bogenschützen zielten abwechselnd. Hinter ihnen tobte der Kampf immer heftiger. Der Sire und die Kavallerie griffen die Schwarzen Truppen von einer Seite her an und Amannon hielt die Infanterie ein wenig weiter hinten.
    Ohne der Pfeile zu achten, die um ihn herum durch die Luft schwirrten, rannte Greyannah die Treppe zur Mauer hinauf und überließ es Vandriyan, zu den Männern zu eilen, die immer noch versuchten, die Barrikaden am Nordtor zu halten. Die genagelten Sohlen seiner Stiefel klapperten auf dem Stein, während er sich seinen Weg durch die Leichen der Gefallenen bahnte. Er schaute dort hinunter, wo der Angriff des Sire und Amannons seine ersten Erfolge zeitigte, und ein Ausruf kam ihm impulsiv über die Lippen, während eine Idee in seinem Kopf entstand. Er schaute sich suchend nach Venissian um, doch er konnte ihn nicht ausmachen.
Er sah nur Ayanna, die nun allein die sich auf den Mauern drängenden Bogenschützen anführte.
    »Amazone?«, rief er. »Wo ist Venissian?«
    Ayanna schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht!«
    »Dann du!« Greyannah fluchte laut. »Lass sie immer weiter Pfeile abschießen. Fegt so viel da unten weg, wie ihr könnt. Die Männer aus Syrkun zu mir, wir versuchen einen Ausfall!«
    Dann rannte er die Treppe wieder hinunter, während ihm die Wachen aus Syrkun folgten, die schon ihre Schwerter zückten. Selennian sah ihn mit großen Augen an, doch Vandriyan rang sich ein Lächeln ab.
    Greyannah wandte sich an die Männer, die immer noch versuchten, die Barrikaden um das Tor aufrechtzuerhalten. »Lasst die Barrikaden!«, schrie er. »Nein, nehmt alles weg, macht das Tor frei! Wir versuchen einen Ausfall!«
    »Ausfall?«, fragte Selennian bestürzt. »Wie meinst du das?«
    »Wir greifen die mit dem Rammbock an, bevor sie das Tor niederrennen«, erwiderte Greyannah. »Was sind wir, Soldaten oder Feiglinge? Los, Soldaten, nehmt Aufstellung! Weg mit den Barrikaden! Wir helfen jetzt unseren Leuten da draußen! Wir werden unseren Feinden zeigen, wer wir sind!«
    Vandriyan sah ihn an und lächelte breit. »Jetzt erkenne ich dich wieder«, sagte er. »Wie in alten Zeiten?«
    »Nicht ganz«, entgegnete Greyannah und hob eine Augenbraue. »Aber wir versuchen es, nicht wahr?«
    Die beiden Freunde warfen sich einen verschwörerischen Blick zu.Vandriyan schlug Greyannah auf die Schulter. »Mit dir bis in die letzte deiner Wahnsinnstaten. Das war ein Versprechen!«
    Greyannah wandte sich erneut an seine Männer, diesmal klang er weniger freundlich. »Also, warum steht diese Barrikade noch da? Wisst ihr nicht, was das Wort Ausfall bedeutet? Das bedeutet, wir gehen jetzt da raus und kämpfen! Nehmt eure Waffen und schafft die Barrikade aus dem Weg!«

    Verwirrt begannen die Soldaten, die Barrikaden wegzuräumen, während die Heerführer ihre Truppen so aufstellten, dass die Reihen nicht gleich beim ersten Zusammenstoß mit dem Feind nachgeben würden. Als auch der letzte Balken weggeschafft war, versetzte der Rammbock dem Tor einen Stoß, der es beinahe aus den Angeln gesprengt hätte.
    »Jetzt

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