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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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spürte er, wie die fremde Präsenz sich von
seinem Körper löste. Entsetzt schnappte er nach Luft, als Wasser in seinen Mund
eindrang. Die Welt wurde schwarz um ihn herum, als er Elamurs Fähigkeit in der
Dunkelheit zu sehen verlor. Hätte er gekonnt, hätte er gekeucht und geschrien.
Doch das war nicht möglich. Wassermaßen drückten auf seine Brust. Seine Lunge
begann wieder zu brennen.
    „Oh Elamur
beeil dich!“, dachte er und Panik stieg in ihm auf. Lediglich einem Reflex
folgend stieß er das Wasser mit Händen und Füßen beiseite. Er musste hier raus,
für den Fall, dass der fremde Elf zulange brauchte. Er musste dahin wo er den
Himmel sehen konnte. Seine Hände tasteten in der Dunkelheit nach Tür und Knauf,
drehten ihn. Mit einigen Schwimmzügen war er wieder im Flur. Doch wohin? Woher
war er gekommen? Er wusste es nicht. Wahllos wandte er sich nach rechts. Seine
Finger berührten die nasse glitschige Wand und tasteten sich vorwärts. Er
musste… etwas durchfuhr ihn, wie ein Blitz einen Baum.
     
    Svenja stolperte auf die Farne
zu, benutzte den Durchgang, den dieses Gewächs bildete. Doch sie nahm es kaum
wahr. Immer und immer wieder rief sie James Namen. Es war ihr egal ob Mariks
Männer sie würden hören können. Doch weder der Elb noch ihre Verfolger
antworteten oder machten sich in irgendeiner anderen Art und Weise bemerkbar.
Sie hielt inne. Der Farn kitzelte sie am Bein, ein warmes Prickeln überzog ihre
Haut. Sie schauderte ein weiteres Mal. Sie wollte den Farn an ihrem Bein
beiseiteschieben, doch ihre Hand tastete ins Leere. Ihr Blick wanderte zum
Boden. Da war kein Farn mehr! Sie stand auf einem Ameisenhaufen! Die Tierchen
unter ihr wuselten hektisch hin und her. Mit einem Schrei des Entsetzens
wirbelte Svenja herum. Nichts was sie vorher gesehen hatte war noch da. Keine
Farne, kein Weg. Alles sah anders aus. Sie rannte zurück in die Richtung, aus
der sie gekommen war, wandte sich immer und immer wieder um, in der Hoffnung
etwas Bekanntes zu sehen. Doch der Wald tat ihr diesen Gefallen nicht. Sie
rannte auf einen Baum zu, um den sich weiße Blüten rangten, doch kurz bevor sie
ihn erreichte überzog ein Kribbeln ihre Haut und der Baum war verschwunden.
    „Was ist das
für ein Zauber?“, wimmerte sie und dann schrie sie so laut sie konnte: „James!“
Ein Knacken im Unterholz. Sie wirbelte herum. „James?“, flüsterte sie zaghaft,
doch sie bekam keine Antwort. Langsam wich sie zurück. James würde antworten
wenn er es wäre. Da! Wieder ein Knacken. Es kam ganz aus der Nähe, aber sie
konnte nicht sagen von wo! Sie tat einige Schritte zurück. Die Blätter bewegten
sich, obwohl es vollkommen windstill war. Sie wollte nicht wissen, was da im
Blattwerk auf sie lauerte. Sie drehte sich um und rannte los. Irgendwohin egal
wohin. Erleichterung durchströmte sie, als sie ein sanftes Prickeln wahrnahm.
Und tatsächlich, als sie sich umdrehte musste sie feststellen, dass sie wieder
in einem vollkommen veränderten Abschnitt des Waldes stand. Sie schluckte die
aufkommende Panik hinunter. Nun, immerhin würde sie das was sie vorher
verfolgte nicht mehr finden können. Sie atmete tief ein um sich zu beruhigen,
als ihr Atem stockte. War da eben rechts von ihr nicht schon wieder ein Knacken
gewesen? Ja! Definitiv. Sie wich zurück und zog ihr Schwert. Ein Schemen
bewegte sich auf sie zu. Sie konnte nicht erkennen was es war. Eines war jedoch
sicher, das waren weder Mariks Männer noch James. Schützend hielt sie das
Schwert vor sich, während sie immer weiter zurückwich. Da kam etwas näher. War
es ein Tier, ein Panther?
    „Oh Göttin
steh mir bei“, murmelte sie entsetzt, als das Tier zeitgleich mit einem
Prickeln auf der Haut verschwand. Ebenso wie der Waldabschnitt in dem sie eben
gewesen war. Doch sie steckte das Schwert nicht weg. Instinktiv wusste sie,
dass das Tier ihr folgen würde, dass es ihr folgen konnte! Mit zitternden
Händen wischte sie sich eine schweißnasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre
Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie wartete auf das nächste Knacken. Und
es kam. Da! War da nicht eben ein Schatten gewesen? Oder nein! Da! Was um alles
in der Welt war das hier? Sie wollte gerade wieder nach James rufen, als sich
ihr eine Hand auf die Schulter legte. Sie schrie. Doch der Schrei wurde
erstickt, von einem Tuch, das ihr auf Mund und Nase gedrückt wurde. Kurz nahm
sie den scharfen Geruch einer hohen Konzentration an Zraanenextrakt wahr – ein
Betäubungsmittel, kämpfte

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