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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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noch
geschah nichts.
    „Vielleicht
musst du die genauen Worte treffen?“, fragte das Mädchen und ließ dabei ihren
Blick aufmerksam schweifen. Doch nirgendwo war das kleine grüne Männchen, das
ihr James und Alex beschrieben hatten, zu sehen.
    „Zeig dich du
kleiner hässlicher Gnom?! Das war es jedenfalls, soweit ich mich erinnern kann
und damit habe ich es gerade versucht.“
    „Hm,
vielleicht mag er es doch nicht so beleidigt zu werden.“
    „Oder wir sind
noch nicht tief genug im Wald“, meinte James. Sie runzelte die Stirn, trieb ihr
Pferd dann aber an. Sie ritten noch ein ganzes Stück, bis sie nur noch umgeben
waren von Stämmen und Blättern.
    „Versuch es
noch einmal“, forderte Svenja ihn auf und James rief. Doch wieder passierte
nichts.
    „Das ist nicht
gut“, murmelte der Elb, nachdem er das dritte Mal gerufen hatte. Svenja
verdrehte entnervt die Augen.
    „Wenn du dein
dummes Kraut zurück haben willst zeige dich gefälligst, Gnom“, rief sie
entnervt und ein lautes Plopp erklang zu ihrer Rechten. Ihr Schimmel wieherte
entsetzte und bäumte sich auf. Nur mit Not gelang es dem Mädchen im Sattel zu
bleiben und das Pferd zu beruhigen. Als der Schimmel zwar zitternd, aber ruhig
stand wanderte ihr Blick zu dem kleinen Gnom, der zwischen den Bäumen kaum
erkennbar war.
    „Geht das
nicht ein bisschen leiser“, rief sie übelgelaunt und er starrte sie wütend an.
    „Du hättest es
verdient auf deinem Allerwertesten zu landen“, fauchte der Gnom und hüpfte hin
und her.
    „Was fällt
euch eigentlich ein, mich die ganze Zeit zu beleidigen, glaubt ihr im Ernst,
dass ich darauf reagiere?“
    „Du bist ja
hier.“
    „Ja, aber nur,
weil ihr zwei Bälger sonst noch den ganzen Wald zusammengeschrien hättet.“
    „Das hätte
sicherlich keinen gestört.“
    „Doch, mich
hat es gestört“, kreischte der Gnom und lief rot an. „Mich hat es gestört,
verstanden! Dich würde es auch stören und…. und jetzt gib mir endlich zurück,
was mir gehört.“ Svenja und James tauschten einen Blick.
    „Der ist ja
wirklich herzallerliebst“, murmelte das Mädchen und verdrehte die Augen. „Gib
es ihm.“ James griff in seine Tasche und zog das All-heilende Kraut hervor.
Plötzlich wurde der Gnom still. Er stand einfach nur da und streckte die kurzen
Ärmchen nach dem kleinen vertrockneten Zweig aus.
    „Gib es mir!“
    „Bitte!“,
meinte Svenja kühl.
    „Worum soll
ich bitten? Um mein Eigentum? Um das, was ihr mir als Gegenleistung für euer
Leben versprochen habt?“, kreischte der Gnom nun wieder.
    „Nein, für
das, was wir dir geben werden, wenn du uns mit deiner Kraft vor die Tore
Maravillas beförderst.“ James starrte sie an, das war die Idee! Der Gnom
starrte sie ebenfalls an.
    „Was
erdreistest du dich! Ihr habt versprochen…“
    „Ich habe gar
nichts versprochen!“, meinte das Mädchen knapp.
    „Du verfluchte
Göre, dann kommst du hier eben nie wieder heraus. Ich werde das Kraut schon
kriegen, wenn ihr tot auf dem Boden liegt.“
    „Wenn du so
lange warten kannst“, provozierte sie ihn und es funktionierte. Ihre Kühle und
Unnachgiebigkeit schien den Gnom rasend zu machen.
    „Gib mir jetzt
mein Kraut!“
    „Sehr
praktisch dieses vertrocknete Bäumchen oder Kraut wie du es nennst. Damit kann
man sicherlich eine ganze Menge anfangen. Ich frage mich, ob du uns wirklich
etwas anhaben kannst, solange wir im Besitz des Krautes sind.“ Der Baumgeist erstarrte,
blickte fassungslos.
    „Gib her“,
flüsterte er. Sie sah ihm fest in die Augen, nahm James dann den Zweig aus der
Hand und warf ihn dem Gnom zu. Ein Knall ertönte, ließ ihre Ohren klingen, als
die Welt sich zu drehen begann, sie ins Zentrum eines Tornados zu katapultieren
schien und die Farben sich in einem Wirbel vermischten. Dann war es vorbei.
Verängstigt wieherten die Pferde.
     
    Die Flügeltüren der großen
Festhalle schwangen auf. König Richard stöhnte. Nicht schon wieder. Sein Kopf
dröhnte bereits. Seitdem die Späher zurückgekehrt waren und berichtet hatten,
dass die feindliche Armee nicht mehr weit sei, hatte er kaum eine ruhige Minute
gefunden. Sämtliche Anführer der verbündeten Heere hatten pausenlos seine
Gegenwart gesucht, um Informationen und Befehle zu erhalten. Der König grämte
sich. Er fürchtete diesen Krieg, fürchtete, dass es sein letzter sein würde.
Doch all das konnte er sich schlecht anmerken lassen. Also richtete er sich in
seinem Thron zur vollen Größe auf, um seinen neuen Besucher zu

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