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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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weiter, bis sie den Turm des
Hofmagiers erreichte. Die untere Tür war unverschlossen. Vorsichtig öffnete sie
sie. Ein leises Knarren, mehr nicht. Sie schloss die Augen und lauschte mit
ihren Sinnen. Suchte nach Zaubern, die den Turm vor Eindringlingen schützen
sollte. Nichts. Vorsichtig schloss sie die Tür wieder hinter sich und machte
sich auf den Weg, die schier endlos scheinende Wendeltreppe zu ersteigen.
    Keuchend kam
sie schließlich oben an. Wie schaffte der alte Mann es nur hier Tag ein, Tag
aus hochzulaufen, dachte sie und legte die Finger auf den kupfernen Türknopf,
um die Tür zu öffnen. Ein entsetzter Schrei entfuhr ihr, als ein Schmerz ihre
Hand durchzuckte und es anfing nach verbrannter Haut zu riechen. Erneut fluchte
sie. Das war mehr als nur dumm gewesen! Sie zog die Hand heran und betrachtete
missmutig die Brandblasen, die sich über die Handinnenfläche zogen. Natürlich
lag hier ein Schutzzauber auf der Tür! Sie schloss die Augen, blendete den
Schmerz aus und suchte erneut nach dem Zauber. Erfreut lachte sie, als sie
feststellte, dass es ein sehr einfacher Schutzbann war, den sie wohl würde
brechen können. Sie öffnete die Augen und überlegte kurz. Dann hellte sich ihr
Gesichtsausdruck auf und leise murmelte sie ein paar Worte. Ein lautes
Scheppern war die Folge, gefolgt von Geschrei und Gezeter. Erschrocken sprang
sie zum Fenster und blickte hinaus. Was hatte sie nun schon wieder kaputt
gemacht? Weit unter ihr versammelte sich eine Menschentraube und blickte
fassungslos auf geborstene Ziegelsteine. Svenja zog den Kopf ein, als sich Blicke
nach oben tasteten. Das hätte schief gehen können. Behutsam legte sie die Hand
erneut auf den Türknopf. Na, immerhin hatte der Zauber auch etwas bewirkt.
Lautlos schwang die Tür auf und offenbarte ihr das Chaos des kreisrunden
Raumes, der dahinter lag. Bücher, Pergamente, Federn und andere
Schreibutensilien, Glaskaraffen mit merkwürdigem Inhalt und anderes
Absonderliche entdeckte sie auf den ersten Blick. Sie spürte, wie es ihr in den
Fingern juckte und trat vorsichtig näher an das Schreibpult, auf dem ein dicker
Codex aufgeschlagen lag. Sie hob ihn an und begutachtete den Einband. „Banne“
stand dort in dicken Lettern geschrieben. Sie blätterte einige Seiten um. Es
war in einer sehr alten Schrift verfasst, die sie nicht lesen konnte. Seufzend
wollte sie das Buch wieder auf den Tisch zurücklegen, als ihr ein schimmernder
Gegenstand ins Auge fiel. Da war es! Vorsichtig hob sie das Medaillon auf und
betrachtete es eingehend. Doch nichts war verändert an dem Schmuckstück. Sie
strich mit dem Finger darüber, versuchte abermals es zu öffnen. Auch dieses Mal
gelang es ihr nicht.
    „Öffne dich!“,
fluchte sie leise, doch das Medaillon schien ihr diesen Gefallen nicht tun zu
wollen. Da kam ihr plötzlich eine Idee. Ihre Hand wanderte zum Beutel an ihrem
Gürtel, öffnete die Bänder und griff hinein. Ein seltsames Gefühl überkam sie,
als sie gegen den Luftgeist ankämpfte.
    „Öffne mir das
Medaillon!“, befahl sie leise, als sie spürte, dass sie die Oberhand hatte.
    „Wie soll ich
das denn machen?“, fragte der Geist keck in ihren Gedanken. „Ich bin ein
Luftgeist!“
    „Du bist ein
Geist, nutze deine Kraft oder sage mir zumindest wie ich es öffnen kann!“ Er
murrte.
    „Ich kann es
versuchen.“
    „Na dann aber
los, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Der Luftgeist
reagierte nicht auf ihre schroffe Bemerkung und schwieg. Eine Weile vernahm
Svenja nichts, es war beinahe, als wäre der Geist klammheimlich abgehauen. Dann
spürte sie wieder seine Präsenz.
    „Geht nicht!“
    „WAS?“
    „So schrei
doch nicht so! Es geht nicht. Da kann ich auch nichts ändern. Tut mir leid ich
kann deine Aufgabe nicht erfüllen.“
    „Dann sag
mir…“
    „Weiß ich
nicht“, unterbrach der Geist sie keck und sie spürte wie er ihr zu entgleiten
schien.
    „He, warte“,
rief sie, „du musst mir eine Aufgabe erfüllen.“ Doch anscheinend galt eine
Aufgabe, die ein Geist nicht vollbringen konnte, als erledigt, denn er
verschwand.
    „Schöne
Verschwendung“, murmelte das Mädchen verärgert und betrachtete das silberne
Schmuckstück erneut.
    „Irgendwie
muss…“, Schritte erklangen draußen. Erschrocken blickte sie auf. War der
Zauberer schon zurück?! Hastig streifte sie sich die Kette über und sah sich fieberhaft
im Zimmer um. Ohne nachzudenken wetzte sie hinter einen rubinroten Vorhang.
Weißer Nebel stieg auf, als sie sich in die

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