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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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ihm schon gemacht hat. Ich sehe nicht ein, warum es sonst so lange dauern soll te, eine sichere Bleibe für sie zu finden - was ich ihr natürlich nicht sagen werde.«
    Denise stand auf, kramte kurz im Küchenschrank herum und förderte schließlich eine ungeöffnete Flasche Gin zutage.
    »Bitte. Wenn du deine Mutter besuchen willst, brauchst du die.«
    Eine Stunde später verabschiedeten wir uns von Denise und Randy und machten uns auf den Weg zum Notquartier meiner Mutter. Die Fahrt über Land war schön, sehr entspannend -
    bis zu dem Augenblick, als Bones urplötzlich den Kopf schief legte, als müsse er sich konzentrieren, und dann das Gaspedal durchtrat.
    »Was hast du?«
    Gerade erst hatte er gesagt, wir wären gleich da. Ich lauschte besorgt, hatte aber kein so feines Gehör wie er. Für mich waren da nur die Geräusche, die die verschiedenen Familien in den Häusern machten, an denen wir vorbeirauschten.
    »Ich glaub's einfach nicht«, kicherte Bones.
    »Was!«
    Er raste bloß weiter. »Oh, das wirst du schon sehen. Und die Flasche, die Denise dir gegeben hat, wirst du wirklich brau chen.«
    Uns erwartete offenbar kein Blutbad, denn er grinste immer noch wie ein Irrer. Zumindest hoffte ich, er wäre weniger aus gelassen, wenn er gerade gehört hätte, wie meine Mutter mit einer Axt niedergemetzelt wurde. Als wir in die Auffahrt des Hauses einbogen, in dem offensichtlich Rodney wohnte, hörte ich meine Mutter nur herumrumoren und leise fluchen. Was war daran so ungewöhnlich?
    Bones stellte nicht mal den Motor aus, sondern sprang gleich aus dem Auto und trommelte so heftig gegen die Tür, dass die Fensterscheiben wackelten.
    »Mach auf, Justina, sonst schlage ich die Tür ein!«
    Die Eingangstür wurde aufgerissen, während ich mich etwas gemächlicher dem Haus näherte. Irgendwer musste schließlich den Motor abstellen.
    Bones ging geradewegs an meiner Mutter vorbei, die wieder holt verlangte, dass er draußen bleiben solle. Er warf ihr einen verschmitzten Blick zu, und seine Mundwinkel begannen un kontrolliert zu zucken.
    »Nanu. Da soll mich doch der Teufel holen, würde ich sagen, aber das hat er schon. Justina, dein Haar ist ganz zerzaust, Lie bes, warst du etwa gerade beim Hausputz? Nein? Und dein Ge sicht ... wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sagen, es ist gerötet. Als ich noch ein mieser Stricher war, wie du immer so schön sagst, habe ich ständig Frauen in deinem Zustand gese hen. Nach einem Fick.«
    Mir klappte die Kinnlade herunter, und ich nahm meine Mut ter genauer in Augenschein. Sie trug lediglich einen Hausman tel, ihr braunes Haar war tatsächlich ziemlich verstrubbelt, ihr Gesicht ganz rot, und, heilige Scheiße, war das an ihrem Hals etwa ein Knutschfleck?
    »Scher dich bloß weg, du Schwein«, herrschte sie Bones an.
    Der krümmte sich vor Lachen. »Solltest du dir nicht eher an die eigene Nase fassen? Und da hat Cat immer solche Angst ge habt, du könntest herausfinden, dass sie es mit einem Vampir treibt. Dagegen kannst du jetzt wohl nichts mehr sagen, was?
    Rodney! Komm runter, mein Freund, lass dir gratulieren! Ich bin vor Ehrfurcht erstarrt.«

    »Bones«, hörte man Rodneys heisere Stimme von oben.
    »Verzieh dich einfach.«
    Ich war völlig perplex. »Mom? Du und Rodney ?«
    Brennende Röte überzog ihr Gesicht. »Er hat mir Abend essen gemacht«, stammelte sie.
    Meine Verblüffung hatte mir noch nicht ganz die Sprache verschlagen. »Und Nachtisch offensichtlich auch! Ich glaub's nicht. All die Jahre hast du mir ein schlechtes Gewissen ge macht, weil ich mit einem Vampir schlafe, und was ist mit dir?
    Rodney ist ein Ghul, du Heuchlerin!«
    »Er bringt niemanden um, er findet die Leute bereits tot vor!«, keifte sie mit fragwürdiger Logik zurück. »Und ich bin fünfundvierzig und brauche mich vor meiner Tochter nicht zu rechtfertigen.«
    Ich starrte sie an, als sähe ich sie eben zum ersten Mal. »Ha ben sie Rodney gefallen?«, fragte ich sie.
    Sie schnaubte. »Was soll Rodney gefallen haben, Catherine?«
    »Die Haare auf deinen Zähnen!«
    Bones prustete wieder los und wischte sich mit dem Ärmel die Lachtränen weg. »Gehen wir, Kätzchen. Die Chance, sie auf zuziehen, konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Justina, weiter so, und Rodney«, noch ein dreckiges Lachen, »bewun dernswerte Courage.«
    Ich war noch immer ganz außer mir, als Bones mich vom Haus wegzerrte. Hinter uns wurde die Tür zugeschlagen.
    Als wir, diesmal in weniger halsbrecherischem Tempo,

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