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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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erwiderte Galen lächelnd. »Nichtsdestoweniger mußte ich zu dir. Es ist ein Glück, daß du hier Präfekt bist.«
    »Ich verstehe«, sagte Barlow; seine Wiedersehensfreude machte vorsichtigeren Erwägungen Platz. Es war immer die gleiche Geschichte, die sich mit Variationen ständig wiederholte, in Cela ebenso wie in Venta. Er war enttäuscht, daß der Besuch nicht allein der Erneuerung alter Freundschaft diente und daß sich wieder einmal erwiesen hatte, daß niemand ihn um seiner selbst willen liebte. Er zog sich hinter seinen Schreibtisch zurück, das offizielle Symbol seiner Macht und Autorität, starrte auf die geringfügigen Vorgänge, die sein Leben waren. Darauf setzte er sich seufzend, legte die Hände auf dem Schreibtisch zusammen und blickte zu Galen auf. »Ich nehme an, du bist wieder in Schwierigkeiten«, sagte er.
    »Nein«, sagte Galen, »wir nicht.«
    »Aber ein Freund von uns braucht Hilfe«, sagte Virdon.
    »Mißhelligkeiten folgen euch Dreien, wo ihr hingeht«, sagte Barlow. »Oder ihr schleppt sie mit euch. Wer ist es diesmal? Von welcher Art sind die Schwierigkeiten?«
    »Ein Mensch«, sagte Burke. »Er hat ein Pferd geritten.«
    Barlow lehnte sich zurück und rieb sich müde die Stirn. Der Tag hatte kaum begonnen, und schon sah er sich mit einem schwierigen Problem konfrontiert. Ständig kamen Leute zu ihm und erwarteten, er könne ihre Freunde und Verwandten von den abscheulichsten Verbrechen begnadigen. »Ach, dieser«, sagte er schließlich und blickte von Galen zu den beiden Männern. »Ich kenne den Fall. War erst gestern, nicht wahr? Er ist jetzt im Block, glaube ich. Das geschah auf Zandars Veranlassung; ich selbst bin nicht für diese Folterinstrumente.«
    »Er ist ein guter Junge«, sagte Virdon.
    »Natürlich, das sind sie alle«, sagte Barlow. »Der junge Gregor. Ich kenne ihn gut; ein ziemlich aufsässiger Bursche. Schade, daß er euer Freund ist.« Barlow blickte sie an und schüttelte energisch den Kopf. »Da kann ich nichts machen.«
    »Aber er hat mir das Leben gerettet!« sagte Galen.
    »Was soll das heißen, Sie können nichts machen?« fragte Burke.
    Barlow durchbohrte ihn mit einem Blick. »Nimm dich in acht, wie du mit mir redest«, knurrte er. »Noch einmal dieser Ton, und ich lasse dich hinauswerfen. Ich meinte, was ich sagte.«
    »Galen wurde von einem Skorpion gestochen«, sagte Burke. »Er wäre gestorben, wenn Gregor nicht schnell hierher geritten wäre und das Serum geholt hätte. Mehr hat der Junge nicht getan. Er übertrat ein Gesetz, um das Leben eines Affen zu retten.«
    »So ist es, Präfekt«, sagte Virdon. »Dieser Fall hat zu viele mildernde Umstände, um den Jungen sterben zu lassen.«
    Barlow zeigte sich von den Argumenten beeindruckt. »Aber was erwartet ihr von mir?« fragte er. »Zandar ist mir gleichgestellt; ich habe keine Befehlsgewalt über ihn.«
    »Wenn Sie vielleicht Zaius den Sachverhalt erklärten ...«, sagte Virdon.
    Barlow unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Soll ich ein Gnadengesuch an Zaius mit der Begründung richten, daß Gregor das Leben eines Geächteten rettete?«
    »Das brauchte Zaius nicht zu erfahren«, sagte Burke.
    »Ihr stellt euch das zu einfach vor«, sagte Barlow. »In einem solchen Fall müssen Formulare ausgefüllt und ein Bericht geschrieben werden ...«
    »Wenn du wolltest, könntest du alles das umgehen«, sagte Galen. »Hab' ein Herz, Barlow.«
    »Es gab eine Zeit, da ich versuchte, ein Herz zu haben«, erwiderte Barlow verdrießlich. »Ich habe lernen müssen, daß Herz allein nicht genügt. Jetzt verlasse ich mich mehr auf meinen Verstand und fahre besser damit.« Er richtete einen um Verständnis heischenden Blick auf Galen und fügte hinzu: »Ich fühle mich in dieser Gegend nicht wohl. Das Klima bekommt mir nicht. Ich möchte zurück. Es gibt eine Chance, das zu erreichen – wenn ich mich als Präfekt bewähre und keine krummen Sachen mache.«
    Galen machte ein enttäuschtes Gesicht. »Ist deine Arbeit wichtiger als Gregors Leben?« fragte er.
    Barlow rieb sich wieder die Augen. Wie lange wollten sie ihn noch drängen und bearbeiten? »Ich empfinde Sympathie für die Menschen«, sagte er. »Mehr als die meisten meiner Kollegen. Das weißt du gut, Galen. Aber mein Amt als Präfekt ist mir wichtiger als das Leben eines aufsässigen jungen Burschen, der seinen Platz nicht kennt. Dieser Gregor ist ein Dummkopf, der sich nicht unterordnen will. Er hat Strafe verdient.«
    »Die Todesstrafe?« fragte Burke. »Weil

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