Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
er Galen das Leben gerettet hat?«
    »Nicht deswegen, sondern weil er gegen ein Gesetz verstoßen hat. Übrigens ist es ein Wunder, daß er dabei nicht zu Tode gekommen ist. Diese Gesetze wurden nämlich auch zum Schutz der Menschen erlassen. Nur Affen wissen mit Pferden umzugehen.«
    »Glauben Sie das wirklich?« fragte Virdon. »Ich habe seit meinem zehnten Lebensjahr Pferde geritten. Daß Menschen nicht mit Pferden umgehen könnten, ist nur eine von diesen unsinnigen Altweibergeschichten.«
    »Daß Menschen nicht wie Affen reiten können, ist erwiesen«, erklärte Barlow. »Es hat mit der Skelettstruktur zu tun oder was.«
    Galen lachte. »Wo Alan und Pete herkommen, war es umgekehrt das gleiche. Sie hätten dir eine lange Liste von Fähigkeiten nennen können, die den Affen abgingen. Zu ihrer Zeit war auch das erwiesen.«
    »Wenn es einen Unterschied macht«, sagte Burke, »dann kann ich persönlich bestätigen, daß Alan auf einem Pferd genausogut ist wie jeder andere in dieser Welt.«
    Barlow bemerkte, daß sie vom Thema abgekommen waren, aber er versuchte nicht, es auf den eigentlichen Gegenstand zurückzulenken. Vielleicht, so sagte er sich, konnte er diese Menschen gebrauchen. Die Idee, die sich in seinem schlauen Verstand zu kristallisieren begann, war noch nicht bis in alle Einzelheiten klar, und ihre Möglichkeiten entzogen sich vorerst der Einschätzung.
    »Ich könnte das vielleicht besser beurteilen«, sagte er nach einer Pause, »wenn du bereit sein würdest, zu beweisen, daß deine Geschicklichkeit sich nicht auf das Sprechen beschränkt.«
    »Das kann man verstehen«, sagte Galen.
    Virdon mißfiel die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, und nach kurzem Zögern fragte er höflich, aber beharrlich: »Wie wirkt sich das auf Gregor aus? Wir sind seinetwegen hierher gekommen.«
    Barlow setzte sich aufrecht und stellte seine Amtsmiene zur Schau. »Ich bin hier Präfekt«, erklärte er. »Ich werde diese Angelegenheit so behandeln, wie ich es für richtig befinde.«
    »Es ist nicht mehr viel Zeit«, wagte Burke einzuwenden. »Und Gregor ist nicht sehr gut untergebracht.«
    »Zuerst wird Virdon mein Pferd reiten«, sagte Barlow. »Dann können wir über Gregor sprechen.«
    Er führte die drei Besucher durch einen rückwärtigen Ausgang ins Freie und durch den Garten zu einer kleinen Scheune mit Stallungen zu ebener Erde am Rand einer eingefriedeten Pferdekoppel. Barlow öffnete die Stalltür und sagte: »Das ist das Pferd, das braune mit der schwarzen Mähne. Es hört auf den Namen Woda.« Zwei kräftige junge Männer, offenbar Pferdeknechte, arbeiteten im Stall. Auf Barlows Befehl streiften sie dem Pferd das Zaumzeug über den Kopf, und Virdon sah, daß es ein störrisches, kaum zu bändigendes Tier war. Die Pferdeknechte behandelten es mit deutlicher Vorsicht, als sie es aus dem Stall führten. Einen Sattel gab es nicht. Virdon beobachtete das Pferd mit nachdenklicher Aufmerksamkeit. Schließlich wandte er sich zu Barlow.
    »Das Pferd hat noch nie einen Reiter getragen, nicht wahr?«
    Barlow war von aufrichtiger Art und wollte Virdon nicht täuschen. »Nein«, sagte er, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt. »Woda ist ein Killer. Noch keiner hat ihn reiten können.«
    Virdon lächelte. Das war freilich eine Probe, von der er sich nicht hätte träumen lassen. »Geben Sie mir einen guten Grund, warum ich riskieren sollte, mir den Hals zu brechen«, sagte er mißtrauisch.
    Barlow erwiderte das Lächeln. Er erkannte, daß Virdon klüger war als alle anderen Menschen, die er bisher kennengelernt hatte. Nichtsdestoweniger war er überrascht, daß Virdon die Situation innerhalb so kurzer Zeit verstanden hatte. Die Zeit zum Feilschen war gekommen. »Wenn du ihn reiten und bändigen kannst«, sagte Barlow, »könnte ich dir sehr nützlich sein.«
    Virdon musterte den Präfekten und sah, daß er es ernst meinte. Barlow gebrauchte Gregor nicht bloß als eine Schachfigur in irgendeiner komplizierten Intrige. »Also gut«, sagte Virdon schließlich. »Ich bin einverstanden.«
    Barlow lächelte erfreut. »Das ist gut«, erwiderte er. »Ich hatte gleich das Gefühl, daß du einwilligen würdest.« Er wandte sich um und rief den Pferdeknechten zu, sie sollten Woda satteln und herausführen. Minuten später brachten sie das widerspenstig tänzelnde und den Kopf aufwerfende Pferd zum Zaun. Virdon tätschelte den Hals des Pferdes und ließ Woda seinen Arm beschnuppern und sich an seinen Geruch

Weitere Kostenlose Bücher