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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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finden. Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich noch nie so etwas wie eine beste Freundin. Aber Davina hat alles für mich getan. Sie hat mir die Haare und das Make-up gemacht und mir gezeigt, wie ich mich anziehen muss. Und sie hat mein Selbstwertgefühl auf Vordermann gebracht. Ich fühle mich wie eine völlig neue Frau.«
    Beklommen dachte April an ihren Tag mit Davina zurück. Hatte sie April nicht ebenfalls einem Umstyling unterzogen und anschließend zu ihren Freundinnen mitgeschleppt? Hatte sie ihr nicht ebenfalls das Gefühl gegeben, hübsch und beliebt zu sein? War dies der Rekrutierungsprozess? Ihre Strategie, die Leute auf ihre Seite zu ziehen? Während die Cocktails und der Champagner in Strömen flossen, stellte April staunend fest, dass sie nicht ein einziges Mal an Gabriel gedacht hatte. Sie amüsierte sich, hatte Spaß.
    »Kommt, Mädels«, rief Davina. »Ich möchte euch jemandem vorstellen.«
    Sie gingen in den VIP -Raum, wo Davina dem Riesen etwas ins Ohr flüsterte, worauf er augenblicklich die Absperrung anhob. April traute ihren Augen kaum. VIP – das Schild hielt, was es versprochen hatte. Die Mitglieder einer Band, die letzten Sommer in Glastonbury aufgetreten waren, hingen hier herum, daneben ein Fußballer, umringt von langbeinigen Blondinen, und in einer Ecke saß ein bekannter Schauspieler.
    »Sehe ich richtig, oder habe ich Halluzinationen?«, flüsterte April. »Der Typ ist absoluter Wahnsinn.«
    Er hatte gerade eine Romantikkomödie abgedreht, in der er einen Rettungsschwimmer spielte, und war dementsprechend gebräunt und durchtrainiert. Sämtliche Klatschblätter hatten ihn in seinen Boxershorts abgelichtet.
    »Ich habe ihn zuerst gesehen«, erklärte Chessy mit einem aufreizenden Lächeln.
    »Kennst du ihn etwa?«, fragte April mit aufgerissenen Augen Davina.
    Chessy verdrehte die Augen. »Vina kennt Gott und die Welt«, sagte sie mit einem Anflug von Spott in der Stimme.
    »Nicht die Welt«, korrigierte Davina, »nur diejenigen, die wichtig sind.«
    Sie trat zu dem Schauspieler und begrüßte ihn mit Luftküssen.
    »Hey, Vee«, sagte er, »seit der Party bei Alix habe ich dich gar nicht mehr gesehen. Der totale Wahnsinn. Echt übel, dass es ihn erwischt hat, was?«
    April starrte Davina an. Sie hatte Alix Graves gekannt? Damit hatte sie allerdings nicht gerechnet.
    Aber er kann doch unmöglich ein Vampir sein, oder ?, dachte sie. Natürlich nicht. Sei doch nicht so paranoid , schalt sie sich. Vampire konnten sich nicht fotografieren lassen. Der Mann wäre an seinem allerersten Drehtag aufgeflogen, wenn statt seines Gesichts nur ein schwarzer Fleck zu sehen wäre.
    »Das ist unsere neue Freundin April«, sagte Davina.
    »Hallo, April«, sagte er und streckte ihr die Hand hin. »Du bist ja genauso hübsch wie deine Freundinnen.«
    »Du bist so ein Schleimer«, tadelte Davina. Sie redete mit diesem Hollywoodstar, als wäre er ein Sandkastenfreund von ihr. Kein Wunder, dass sie in Lings Augen die absolute Superheldin war.
    »Kein Mensch wird mir glauben, dass ich ihn kennengelernt habe«, flüsterte sie Ling zu, zückte ihr Telefon, sorgsam darauf bedacht, dass der Blitz ausgeschaltet war, und drückte den Auslöser. Doch in dieser Sekunde packte sie jemand am Arm.
    »Tu das nicht.«
    Sie drehte sich um. »Benjamin!«, rief sie und schlang ihm zu ihrer eigenen Verblüffung die Arme um den Hals. »Was tust du denn hier?«
    »Oh, normalerweise endet jede Party irgendwann hier, deshalb lohnt es sich, vorbeizuschauen und zu sehen, was so läuft. Außerdem muss ich Davina im Auge behalten. Sie kriegt schnell Ärger.«
    Sie musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. Ben war tatsächlich ein attraktiver Kerl. Im ersten Moment überkamen sie leichte Gewissensbisse, andererseits – weshalb sollte sie andere Männer nicht attraktiv finden? Noch dazu, wenn sie so nett waren wie Benjamin Osbourne? Er sah auf das Handy in ihrer Hand.
    »Schätzungsweise hast du ihn von seiner Schokoladenseite erwischt. Aber du solltest hier drin lieber keine Fotos machen.«
    »Wieso denn nicht? Er wird doch ständig fotografiert.«
    »Genau. Aber hier eben nicht. Hier gibt es jede Menge Leute, die lieber nicht abgelichtet werden wollen.«
    »Wieso das denn?«
    »Weil sie Dinge tun, die sie lieber nicht tun sollten.« Ben zwinkerte. Gott, er ist so süß , dachte April. Wieder meldete sich flüchtig ihr schlechtes Gewissen, doch dann dachte sie an Gabriel. An die Art, wie er zärtlich Jessicas Wange gestreichelt

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