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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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über Jahrhunderte hinweg unbemerkt Menschen zu töten. Gabriel betonte doch stets, wie gut es ihnen gelang, ihre Existenz geheim zu halten, aber wie sorgsam musste man sich verbergen, wenn sowieso kein Mensch jemals glauben würde, dass direkt vor seiner Nase Vampire ihr Unwesen trieben?
    »Ehrlich gesagt hat mir die Sache mit deinem Dad ein wenig Bauchschmerzen bereitet«, fuhr Peter fort. »Natürlich weiß ich, dass er Feuer und Flamme für seine Monster und Gespenster war, aber bei diesem Fall war er sich so … so sicher. Er war so felsenfest von seinen Theorien überzeugt, dass ich mich fragen musste, ob er nicht den Verstand verloren hat.«
    April nickte bedrückt. Sie wusste, dass Peter es nur gut meinte, trotzdem konnte sie ihre Enttäuschung nicht verhehlen. Sie hatte einen winzigen Hoffnungsschimmer gehabt, dass er die Sache vielleicht ernst nehmen würde. Doch er gehörte zu denen, die die uralte Geschichte von den Highgate-Vampiren kannten, sie aber nicht glaubten. Weil er sie nicht glauben wollte .
    »Aber er hatte doch nicht den Verstand verloren«, sagte April. »Ich meine, irgendetwas stimmt doch hier nicht, oder? Die Leute sterben, und zwar einer nach dem anderen. Selbst wenn du die Geschichte mit den Vampiren nicht glaubst, lässt sich nicht leugnen, dass irgendetwas in Highgate vorgeht. Vielleicht ist ein Serienmörder am Werk. Du kannst doch nicht so tun, als wäre nichts.«
    »Natürlich habe ich mir darüber Gedanken gemacht«, gab Peter mit einem Anflug von Verärgerung in der Stimme zurück. »Will war immerhin mein Freund. Ich will doch auch, dass sein Mörder zur Strecke gebracht wird. Ich habe sogar ein paar unserer besten Leute darauf angesetzt, doch genau wie die Polizei haben sie nur feststellen können, dass zwischen den Mordfällen keine Verbindung besteht.«
    »Und das hast du geglaubt?«, fragte April.
    Peter sah sie lächelnd an. »Ich weiß genau, was du sagen willst, April. Dein Dad wurde getötet, und du wurdest zweimal angegriffen, was darauf schließen lässt, dass sehr wohl eine Verbindung besteht. Aber dieser Marcus Brent, der auf dich losgegangen ist … sollten wir es tatsächlich mit einem Serienmörder zu tun haben, steht er an oberster Stelle der Verdächtigen. Er hegte einen tiefen Groll gegen deine Familie, so viel steht fest.«
    »Nein, aber Marcus …«, protestierte April, doch Peter hob die Hand.
    »Ich will gar nicht behaupten, dass Marcus deinen Dad oder sonst wen getötet hat, sondern sage nur, dass Marcus Brent als Kandidat für eine Verbindung zwischen den Mordfällen wesentlich plausibler ist als ein Nest blutrünstiger Vampire.«
    »Ich weiß ja selber, dass es völlig verrückt klingt«, beharrte April, »aber wenn mein Dad einen Beweis hatte, könnte doch an seiner Theorie etwas dran sein.«
    Peter rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Weißt du etwas, was die Polizei nicht weiß?«
    April zuckte mit den Schultern. Was sollte sie darauf antworten? Ja. Ich habe die Vampire mit eigenen Augen gesehen. Ich habe zwei von ihnen geküsst, einen getötet, einen mit dem Messer verletzt und mir von einem den Arm halb herausreißen lassen . Das klang doch, als wäre sie völlig hysterisch. Außerdem durfte sie nicht vergessen, dass die Polizei sie im Visier hatte – durchaus möglich, dass sie geradewegs in Peters Büro spaziert kamen, sobald sie gegangen war. DCI Johnston stellte ihre Glaubwürdigkeit als Zeugin ohnehin bereits infrage – wie würde er wohl reagieren, wenn er erführe, dass sie steif und fest behauptete, eine Handvoll Untoter sei für die Highgate-Morde verantwortlich?
    »Nein, ich weiß nichts, was die Polizei nicht auch weiß«, sagte April in der Hoffnung, dass er ihre Lüge nicht durchschaute. »Es ist eher so, dass ich Dinge sehe, die sie nicht sehen können. Okay, die Theorie meines Vaters mag ziemlich verrückt klingen, aber wenn pausenlos irgendetwas Merkwürdiges vor deiner Nase passiert und reihenweise Leute getötet werden, kommt sie einem auf einmal doch nicht mehr so abwegig vor. Vergiss nicht, dass mir beinahe der Arm her-ausgerissen wurde, Onkel Peter.«
    Peter nickte. »Ich weiß, dass es sehr beunruhigend sein muss, aber der Polizeipsychologe, dieser Dr. Tame, scheint zu glauben, dass der Junge psychisch labil gewesen sei oder unter Drogeneinfluss gestanden habe. Aber das macht ihn noch lange nicht zu einem Geschöpf der Nacht, oder?«
    »Dr. Tame?« April sah ihn verblüfft an. »Hat er dich etwa befragt?«
    »Eher umgekehrt. Ich

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