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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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gibt keinerlei Grund zur Sorge. Wir behalten euer Haus im Auge. Marcus wird hier garantiert nicht wieder auftauchen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher, Mr Reece«, antwortete April. »Ich habe in seine Augen gesehen. In ihnen stand der blanke Irrsinn. Ehrlich, ich glaube nicht, dass ihn ein Streifenwagen vor unserem Haus abschrecken kann. Aber ich mache mir nicht nur wegen Marcus Sorgen. Hier sind in letzter Zeit eine ganze Menge seltsamer Dinge passiert.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«, fragte April. »Dass es meine Schuld ist?«
    »Ganz und gar nicht, April. Ich habe dir nur zugestimmt. Hier hat sich in der Tat allerhand Merkwürdiges ereignet, und du machst dir zu Recht Sorgen. Aber sei einfach auf der Hut. Treib dich nirgends allein herum, sag deiner Mutter oder Freunden Bescheid, wohin du gerade unterwegs bist, und geh nach der Schule direkt nach Haus. Das Übliche: Sieh nach links und rechts, bevor du über die Straße gehst.«
    »Sie hören sich schon genauso an wie meine Mum.«
    »Das will ich nicht hoffen«, sagte er und zeigte auf seinen Wagen.
    »Ich kann dich mitnehmen, wenn du willst.«
    »Nein, danke. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, mit der Polizei zur Schule zu kommen. Außerdem habe ich es nicht eilig. Mal ehrlich, die Schulzeit soll die schönste Zeit des Lebens sein? Ich kann nur hoffen, dass das nicht wahr ist.«
    Sie ließ Reece stehen und ging den Hügel hinunter. Sie spürte, wie ihre Nervosität mit jedem Schritt größer wurde. Im letzten Schuljahr hatte sie lediglich das Problem gehabt, die Neue zu sein und sich mit den reichen Kids zu arrangieren, die in ihren schicken Autos zur Schule kamen. Um ein Haar hätte sie laut gelacht. Sie konnte sich kaum daran erinnern, wann sie zuletzt derart banale Sorgen gehabt hatte: Was sie anziehen sollte, wer die angesagtesten Mädchen und wer die süßesten Jungs waren. Nun hatte sie echte Probleme am Hals, Probleme, die das Leben anderer bedrohten – und nicht nur Gabriels.
    Als das Schultor in Sicht kam, verlangsamte April ihre Schritte. Wer ging schon gern in ein Gebäude, in dem es von mythischen Killern nur so wimmelte? Ganz bestimmt niemand, der halbwegs bei klarem Verstand war. Doch April blieb keine andere Wahl. Inspector Reece tappte anscheinend nach wie vor im Dunkeln, aber April hatte durchaus ein paar Anhaltspunkte. Ihr Vater hatte sich eingehend mit der Schule beschäftigt, bevor er ermordet worden war. Entweder war er dahintergekommen, was in Ravenwood tatsächlich vor sich ging, oder einer der Vampire hatte ihn ermordet. Jedenfalls war klar, dass sein Tod mit Ravenwood zusammenhing. Und davon abgesehen ging es nicht bloß um ihren Dad; sie musste den Vampir-Regenten finden, der hinter den Ereignissen in Ravenwood steckte und der Gabriel vor so vielen Jahren zum Vampir gemacht hatte. Die Legende besagte, dass Gabriel wieder zum Menschen werden würde, wenn er den Vampir tötete, der ihn zu diesem Dasein als Blutsauger verdammt hatte. Natürlich war es nur eine Legende. Sie ging die Treppe zum Schulportal hinauf. Im Moment hatte sie bloß Legenden, an denen sie sich festhalten konnte.
    »April, kann ich dich mal kurz sprechen?«
    Auch das noch. April war als Erste aufgestanden, um die Philosophiestunde so schnell wie möglich zu verlassen, doch Mr Sheldon hatte sie abgefangen.
    »Keine Angst, du hast nichts zu befürchten.« Der Lehrer winkte sie zu sich. »Ich wollte nur in Ruhe mit dir reden.«
    Sie wartete, bis die anderen Schüler den Raum verlassen hatten, und schloss die Tür hinter ihnen.
    »Wie geht es dir?«, fragte er und bedeutete ihr, sich zu setzen. »Bestimmt ein merkwürdiges Gefühl, wieder hier zu sein, oder?«
    April wusste, worauf er hinauswollte. Mr Sheldon war nicht nur ihr Philosophielehrer, sondern auch der Direktor von Ravenwood. Und kein Schuldirektor dieser Welt war interessiert an solchen Schlagzeilen, wie April sie gemacht hatte. Schulmädchen aus Highgate auf Friedhof attackiert. Verrückter versucht Schülerin zu verspeisen. Die Journalisten hatten sich natürlich wie die Geier auf die Sache gestürzt, insbesondere wegen des Tods ihres Vaters. Sie hatten vor ihrem Haus kampiert und verzweifelt herauszufinden versucht, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gab. Hatte Marcus ihren Vater umgebracht? Waren sie beide in die Fänge desselben Serienkillers geraten? Besonders pikant wurde das Ganze dadurch, dass sich beide Vorfälle auf dem Grund und

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