Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
Vom Netzwerk:
die Möbel mit Benzin übergoss, ehe er sich mit einem Lächeln zu ihr umwandte.
    »Warte!«, schrie sie. »Ich dachte, ihr wolltet das Liber Albus. Ich weiß, wo es ist.«
    Ben sah zuerst sie an, dann Sheldon. »Wo denn?«, fragte er argwöhnisch.
    »Ich habe es hier«, antwortete April.
    »Wo?«
    Sie nickte in Richtung ihrer Brust. »In meiner Innentasche.«
    Ben sah Sheldon an. Der Regent nickte, worauf Benjamin den Kanister abstellte und sich ihr vorsichtig näherte.
    »Schön auf deine Nase aufpassen«, flüsterte April. Ben runzelte die Stirn und beugte sich noch weiter vor. »Was hast du gesagt?«
    In diesem Moment katapultierte April sich hoch, sodass die Stuhlbeine vom Boden abhoben, und rammte ihre Stirn geradewegs auf seine Nase. Die Wucht des Aufpralls riss ihn von den Füßen und ließ April auf seinem Brustkorb landen, während die Armlehnen ihres Holzstuhls krachend zerbarsten. Hektisch befreite April ihre Hände aus den Fesseln, in der Erwartung, dass Ben sich auf sie stürzen würde, doch stattdessen lag er am Boden und umklammerte mit beiden Händen seine Kehle. Erschüttert sah sie zu, wie sein Hals in Sekundenschnelle anzuschwellen begann, seine Venen sich tiefschwarz verfärbten und seine Augen aus den Höhlen zu treten drohten, als presse sie ihm jemand mit Gewalt aus seinem Schädel. Was zum Teufel war hier los? April hob die Hand und berührte die Wunde auf ihrer Stirn. In diesem Moment begriff sie. Ihr Blut war in seinen Körper eingedrungen und hatte in Sekundenbruchteilen seinen gesamten Organismus vergiftet.
    »Hiiiilll …«, schrie Ben. Seine Stimme schwoll zu einem ohrenbetäubenden Kreischen an, während er zuckend mit den Füßen auf den Fußboden eintrommelte. Im selben Moment sickerte ihm Blut aus Nase, Ohren und Augenwinkeln. Seine Arme fielen herab, und sein Körper erschlaffte.
    »April! Hinter dir!«, schrie Gabriel, doch es war zu spät.
    Mit der Geschwindigkeit einer Kobra schoss Sheldon vor, packte sie und zerrte sie zu sich heran.
    »Solltest du versuchen, uns zu folgen, breche ich ihr das Genick, als wäre es ein trockener Zweig«, drohte er und trat den Benzinkanister um.
    »Nein!« Verzweifelt versuchte April, sich Sheldons Griff zu entwinden, doch er drückte sie gegen den Türrahmen, während er das Feuerzeug anmachte und ins Zimmer warf. Fauchend stieg eine hellorange Stichflamme empor.
    »Gabriel!«, schrie April, während Sheldon sie rückwärts aus dem Zimmer und die Treppe hinaufzerrte. Gabriel, dachte sie voller Verzweiflung. Ich muss Gabriel retten.
    »Lassen Sie mich los!«, schrie sie und trat wild um sich.
    »Oh nein, mit dir habe ich andere Pläne, Furie«, zischte er dicht neben ihrem Ohr. Sein Arm schloss sich wie ein Schraubstock um ihren Hals, sodass sie kaum noch Luft bekam. Sie bohrte ihre Nägel in seine Haut, doch er zerrte sie unbeirrt weiter die Treppe hinauf. Hilflos musste April zusehen, wie sich der Salon mit dichtem schwarzem Rauch zu füllen begann und grellorange Flammen aus der Tür schlugen.
    »Nein, neiiiinnn«, stöhnte sie. Wie sollte Gabriel ein derartiges Inferno überleben?
    Gerade als sie den ersten Treppenabsatz erreichten, ertönte ein lautes Krachen aus dem Erdgeschoss. Verblüfft verfolgte April, wie die Haustür aus den Angeln sprang und mit einem Knall gegen die Wand flog.
    »Sheldon!« Sie erkannte Inspector Reeces Stimme, noch bevor der Polizist hereingestürmt kam. Doch er blieb abrupt in der Diele stehen und riss schützend seinen Arm hoch. »Lassen Sie sie sofort los, Sheldon«, schrie er. »Das Haus ist umstellt!«
    »Sie wollen das Mädchen?«, schrie Sheldon. »Dann kommen Sie doch her und holen es sich.«
    Reece rannte los, doch die Hitze, die aus dem Salon schlug, war zu groß. Wieder wich er zurück.
    »Ich komme, April!« Seine Stimme brach, als der dichte Qualm in seine Lungen drang. »Wir holen dich da raus!«
    »Darauf solltest du dich lieber nicht verlassen«, zischte Sheldon April ins Ohr und verstärkte seinen Griff um ihre Kehle, während er sie einen schmalen Korridor entlang ins Badezimmer zerrte und von sich stieß. April schlug hart auf den kalten Fliesen auf und schnappte nach Luft, doch der Qualm war bereits bis ins obere Stockwerk gedrungen. Sie begann zu husten.
    »Los, hoch mit dir«, befahl Sheldon, riss sie vom Boden und stieß sie gegen das Waschbecken. »Keine Sorge, kleine April«, sagte er dicht neben ihrem Ohr. »Es wird ganz schnell gehen. Du wirst überhaupt nichts spüren. Na ja, nicht

Weitere Kostenlose Bücher