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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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und dann zog sie den Pfahl hervor.«
    »Allmächtiger«, murmelte Orlando. »Wer auch immer diese Frau ist, Tristan, sie weiß, was Ihr seid. Und sie weiß, wie sie Euch töten kann.« Er deutete auf die Zeichnung. »Ist das das Schwert?«
    »Das könnte schon sein«, antwortete er stirnrunzelnd. »Diese Frau, wie Ihr sie nennt, ist meine Ehefrau, die Tochter eines Einheimischen, eines Briganten. Was sollte sie über Vampire wissen?«
    »Ehefrau?«, echote Orlando erschreckt. »Euer Kind hat eine Mutter?«
    »Jedes Kind hat eine Mutter, Zauberer«, antwortete Tristan mit verzerrtem Lächeln. »Aber nein, Siobhan ist nicht Clares Mutter.« Als er dies sagte, verspürte er einen weiteren seltsam traurigen Schmerz. »Sie ist die Ehefrau, die mir von den Briganten aufgezwungen wurde.« Er hörte Daimon draußen aufgeregt wiehern. »Es ist eine recht lange Geschichte«, sagte er und erhob sich. »Habt Ihr das Pferd versteckt?«
    »Sehe ich so aus, als hätte ich das Pferd verstecken können?«, sagte Orlando und richtete sich, so klein er war, zu seiner vollen Größe auf. »Tatsächlich wollte mich das Tier kaum in Eure Nähe lassen.« Er ging zur Tür voraus und streckte eine Hand hinter sich aus, als wollte er den Vampir warnen, dem Licht fernzubleiben. »Simon kam nach Euch zurück. Vielleicht hat er es getan.« Wie zur Antwort schloss sich ein zweites Pferd dem Protest an.
    »Wacht auf, Bruder«, sagte Tristan und stieß Simon mit dem Stiefel unsanft an.
    »Vorsicht«, warnte Orlando. »Er erwacht nicht immer so friedlich wie Ihr.« Wie um das zu bestätigen, setzte sich Simon knurrend und mit glühenden Augen auf. »Beruhigt Euch«, sagte der Zauberer. »Draußen ist jemand.«
    »Er stiehlt unsere Pferde«, sagte Tristan, die Augen vor Zorn verengt.
    »Bastard«, sagte Simon, der sich anscheinend rasch erholte. Er erhob sich von seinem Lager. »Wer ist es?«
    Orlando öffnete die Tür einen winzigen Spalt weit und spähte hinaus. »Einer von Tristans Briganten«, sagte er leise. »Er muss sich mit seinem Geschäft auskennen. Er hat bereits beide Pferde zusammengebunden, und keines scheint sonderlich beunruhigt zu sein.« Er trat zurück und schloss die Tür so leise wie möglich wieder. »Anscheinend kommt er hierher.«
    Tristan lächelte dem anderen Vampir bitter zu. »Gut für ihn.«
    »Wartet«, befahl Orlando. »Lasst ihn uns befragen, bevor Ihr ihn tötet.« Er bedeutete ihnen zurückzutreten, bevor er die einzige Kerze ausblies, und Simon zog sich sofort in die Schatten zurück. Kurz darauf tat Tristan es ihm gleich.
    Orlando trat hinter die Tür, als sie gerade geöffnet wurde. Der Mann, der hereinkam, war in der Tat einer von Sean Lebuins Briganten. Tristan hatte ihn mit Emma, Clares Kindermädchen, im Schloss gesehen, ein großer, sehr beliebter Mann mit einer angenehmen, sanften Art, die im Widerspruch zu seinem Beruf stand. Er bewegte sich vorsichtig, mit gezogenem Schwert, als hätte er bemerkt, dass der verborgene Unterschlupf kürzlich geöffnet worden war. »Wer ist da?«, fragte er in die Dunkelheit hinein.
    »Ein Reisender«, antwortete Orlando und trat ins Licht.
    Die Haltung des jungen Mannes änderte sich sofort. »Seid gegrüßt, kleiner Meister«, sagte er und ließ sein Schwert sinken. »Was führt Euch hierher?«
    »Ich reise mit meinem Herrn, dem Herzog von Lyan«, sagte Orlando. »Wir sind auf der Suche nach Tristan, Lord DuMaine.«
    Bei diesen Worten spannte sich der Brigant wieder an, aber es war zu spät. Simon sprang aus den Schatten wie der Wolf, der er gewesen war, als Tristan ihn das erste Mal gesehen hatte, und packte den Mann bei den Schultern, während Orlando die Tür hinter ihm zuschlug. Der Brigant ließ sein Schwert sofort fallen, verhielt sich aber herausfordernd. »DuMaine ist tot«, antwortete er und begegnete Simons Blick.
    »Nicht ganz.« Während Orlando die Kerze anzündete, trat Tristan ins Licht.
    »Herr Jesus …« Der Brigant bekreuzigte sich, und sein Gesicht wurde kalkweiß. »Ich dachte, dass sie bestimmt verrückt wäre, dass sie Sean irgendwie überzeugt hätte, aber … wir haben den Burggraben stundenlang nach Euch abgesucht …« Simon lockerte seinen Griff, und er sank auf die Knie. »Gott rette uns.«
    »Das tut er vielleicht noch«, sagte Simon, der offensichtlich ein Lächeln unterdrückte. Tristan persönlich fand, dass sein Vampirbruder einen eher verdrehten Sinn für Humor hatte. »Wie heißt Ihr, mein Herr?«
    »Michael«, antwortete ihm der Brigant,

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