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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nun, er hatte das getan, was nötig war, um mich wieder in die Wirklichkeit zu zerren; die Entdeckungen, dass ich immun gegen Schutzzauber und die Tod-durch-Sex-Feenprinzen war; dass die Schatten halb Irland vereinnahmt hatten; dann die Feenschlacht am Himmel und jetzt auch noch die IFS.
    Ich rechnete im Leben nicht damit, dass mir der größte Schock noch bevorstand.

ACHT
    Ich machte ein letztes Mal etwa dreißig Kilometer vor der Abtei halt, stieg aus, spielte mit meinem neuen Gewehr und übte das Durchladen und Zielen.
    Es dauerte nicht lange, bis ich die Angst, ich könnte mich mit der Waffe selbst verletzen, überwunden hatte.
    Das Gewehr fühlte sich gut an, solide und beruhigend, genau wie jede Waffe, die ich jemals in den Händen gehabt hatte. Ich glaube, der Umgang mit Waffen lag jeder Sidhe-Seherin irgendwie im Blut. Wir sind geboren, um zu schützen und zu kämpfen. Ich vermute, dass die Mitglieder unserer Geschlechter lange Zeit manipuliert worden waren – jahrhunderte-, vielleicht sogar jahrtausendelang.
    Ich fuhr weiter in Richtung Abtei und passierte Dutzende von Schutzzaubern. Rowena beschäftigte ihre kleine Schar offenbar sehr, schickte sie hierhin und dorthin, damit sie Schutzrunen in Steine ritzten und wer weiß was sonst noch alles taten. Ich fragte mich, mit welchen Aufgaben sie die Frauen noch ablenkte, damit sie keine Zeit hatten, über eine Meuterei nachzudenken. Meiner Ansicht nach hätten sie Rowena schon vor Jahren absetzen müssen – zum Beispiel bevor sie das Dunkle Buch verloren hatten, um das sich jetzt alles drehte. Bestimmt war damals jemand, der Wache halten sollte, eingeschlafen, sonst wäre das vielleicht gar nicht passiert.
    O ja, ich hatte ein Hühnchen mit der nicht ganz so großen Großmeisterin zu rupfen.
    Ich stellte den Rover vor der befestigten Abtei ab, stieg aus, schloss ihn ab, damit man mir die Vorräte nicht klaute, und ging zum Tor. Ich ließ meinen Rucksack und den MacHalo im Wagen, nahm aber mein Gewehr mit. Mich erstaunte es, dass mich die alte Frau nicht schon mit verschränkten Armen und Brille auf der Nase »willkommen hieß«. Die geschliffenen Gläser vergrößerten die Intelligenz und die Grausamkeit, die in diesen blauen Augen aufblitzten, noch mehr. Sie hätte eine Sidhe-Seherinnen-Schar hinter sich versammeln müssen, um mir den Zutritt zur Abtei zu verwehren. Sie und ich, wir waren noch nie besonders gut miteinander ausgekommen, und ich hegte keinen Zweifel, dass unsere Beziehung, falls man das überhaupt so nennen konnte, jetzt noch schlechter war als vorher.
    Ehrlich gesagt, mir machte das nicht das Geringste aus.
    Das Tor war versperrt. Ich feuerte mit meinem neuen Lieblingsspielzeug eine kleine Salve auf das Türschloss ab und bekam anschließend das Tor mit einem einzigen Tritt auf.
    Die Halle war leer. War es möglich, dass kein Mensch mit meinem Erscheinen rechnete? Ich kam mühelos an all den Zaubern vorbei. Hatte ich sie ein für alle Mal ausgeschaltet? Konnte ich sie tatsächlich passieren, ohne zu straucheln? Das wäre in der Tat praktisch. Dennoch feuerte ich noch eine Salve in die Luft – sicherlich würde das jemanden aufschrecken.
    Der Angriff kam aus dem Nichts und traf mich wie eine Ziegelmauer. Zum dritten Mal an diesem Tag landete ich unsanft auf dem Hinterteil. Ich wurde allmählichalt. Jemand zerrte an meinem Gewehr und trommelte mit Fäusten auf mich ein wie ein Boxer.
    Dann kam verschwommen ein Gesicht in mein Blickfeld. Ich schnappte nach Luft – sie auch, ehe sie mich packte und so fest umarmte, dass ich glaubte, mein Rückgrat würde brechen.
    Â»Mac!«, schrie Dani. »Du bist wieder da!«
    Ich lachte und entspannte mich. Ich liebte dieses Kind. »Hab ich dir schon mal gesagt, dass du die Größte bist?«
    Sie rollte von mir und sprang auf die Füße. »Nein. Nie. Daran würde ich mich erinnern. Aber du darfst es jetzt sagen, wenn du willst. Und du kannst es auch allen anderen erzählen. Mir würde das gar nichts ausmachen.« Katzenaugen leuchteten in ihrem jungen Gesicht.
    Â»Du bist die Größte, Dani.« Ich stand auf und legte mir den Riemen des Gewehrs über die Schulter. Wir standen eine Weile grinsend da und freuten uns über das Wiedersehen.
    Dann fingen wir gleichzeitig an zu reden.
    Â»Bist du okay, Mac?«
    Â»Was ist mit dir passiert, Dani?«
    Â»Du

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