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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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dir bin, gerade dann ist mit Gefahr und Unheil zu rechnen.«
    Nun gut.
    Sie stieg auf das andere Pferd. »Die Stute ist absolut perfekt«, murmelte sie. Sie fand nicht viel Gelegenheit zum Reiten; Pferde waren Luxus, und dazu neigte ihr Leben ganz und gar nicht. Einmal hatte Roger für sie von einem Marktstand ein Stück duftende Seife gestohlen, und jetzt saß sie auf diesem wunderschönen, starken Tier, das sicherlich mehr Geld gekostet hatte, als sie Roger gegeben hatte.
    Sie sah ihn scharf an. »Hast du dieses Pferd gestohlen?«
    »Was ist passiert?«, wich Gog einer Antwort mit seiner Frage aus. Er sah den Priester dabei an, aber Eva war überzeugt, dass die Frage an sie gerichtet war.
    Sie schob sich tiefer in den Sattel, und sie fielen in einen raschen Trab. »Es gab eine kleine Verzögerung.«
    »Eine Verzögerung, wie durch einen Kampf?«
    »Warum fragst du das?«
    »Eva …«
    Sie seufzte erbittert. »Ein kleiner.«
    »Ein kleiner was?«
    »Kampf.«
    Roger schüttelte den Kopf. »Komm.« Er lenkte sein Pferd vom Hauptweg auf einen schummrigen Pfad. Sie folgte ihm und fühlte sich endlich ein wenig sicherer. Jamies wütender Blick würde ihren Rücken hier nicht augenblicklich in Flammen setzen können, sollte er es irgendwie durch das Stadttor geschafft haben.
    »Ich wusste es«, stieß Gog hervor.
    »Es lag außerhalb meiner Möglichkeit, es zu verhindern. Sie haben Father Peter eine schreckliche Tinktur eingeflößt. Und waren dabei, ihn auf ein Schiff zu schleppen.«
    Roger sah sie scharf an. »Und was hast du gemacht?«
    »Natürlich habe ich sie aufgehalten.«
    »Wie?«, beharrte Gog, der wusste, wie Eva war. Fühlte eine Mutter diesen glitschigen Abhang, das Terrain zwischen den Wahrheiten, von denen man dachte, sie könnte sie verkraften, und den Lügen, die man erzählte? Nicht dass Eva eine Mutter war, natürlich nicht. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne des Wortes.
    »Wie hast du sie aufgehalten?«, drängte Gog.
    »Eva und der Ritter haben sie aufgehalten«, mischte sich Father Peter helfend ein.
    Sie warf ihm einen warnenden Blick zu und sorgte dafür, dass er ihn durch die Dunkelheit sehen konnte, die die Welt einhüllte. Eine Tatsache, die sie verzweifelt zu ignorieren versuchte, denn die Dunkelheit machte ihr Angst.
    Gog nickte, aber sein Kinn war angespannt. »Ein Ritter. Welche Art Ritter?«
    »Die Art, die sehr gefährlich und ganz und gar nicht ritterlich ist«, entgegnete sie scharf.
    »Und er hat geholfen, Father Peter zu retten?«
    Ihr warnender Blick richtete sich jetzt auf Gog. »Zerbrich dir nicht den Kopf über diesen Ritter. Er ist nicht anständig. Er ist das Gegenteil davon. Unanständig, gefährlich, ungebührlich. Er war ein nützliches Werkzeug am Rande des Weges, das ist alles, wie eine Sichel oder ein Hammer.«
    Gog warf ihr einen Blick zu. Er hatte die Arme um den alten Priester geschlungen, um ihn zu stützen. »Das sind sehr gefährliche Werkzeuge, Eva.«
    »Wie scharfsinnig von dir, Roger. Alles, was wir jetzt noch tun müssen«, sprach sie in fröhlichem Ton weiter, »ist, noch ein kleines Stück weiterzureiten, und dann noch ein kleines Stück und noch eines, und wir werden bald bei dem Gasthaus am Fluss sein. Und am Morgen auf dem Boot nach Frankreich.«
    Father Peter sah zu ihr herüber. »Damit wird es nicht zu Ende sein, Eva.«
    »Es wird nie zu Ende sein«, erwiderte sie rasch und wandte den Blick ab. Doch eines gab es, was dem allem ein Ende setzen konnte. Unglücklicherweise war es unmöglich, das zu tun.
    Wie könnte man je nah genug herankommen?
    Jamie stand vor dem Stadttor und beherrschte seine Wut. Noch hatten die Wachen keine Hand an ihn oder Ry gelegt, aber nur deshalb nicht, weil sie vorsichtig waren. Was durchaus klug war, selbst wenn Jamies unkontrollierte Wut gegen fünf bewaffnete Torwächter und die zusätzlichen Standarmbrustschützen auf dem Wehrgang, die ihre Pfeile auf seine Augen gerichtet hatten, nichts hätte ausrichten können.
    »Nun, Sir«, sagte der Torwächter und streckte die Hand vor sich aus, als wollte er sich Jamie vom Leib halten, »falls es so ist, wie Ihr sagt, dann wird die Sache nicht lange Zeit in Anspruch nehmen. Wir werden einfach Eure Taschen umdrehen und sehen, was Ihr darin habt. Pennys, hat das dunkelhaarige Mädchen gesagt.« Ry fluchte leise. Jamie schwieg eisern. »Und wenn nicht alles davon Euer ist, nun, dann kann vielleicht etwas davon mir gehören.«
    Der Wächter gestattete sich ein kleines heiseres Lachen,

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