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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Peter beim Arzt sein könnte«, sagte sie in einem, wie sogar sie selbst dachte, zwitschernden Ton. »Oder bei einer Hebamme. Einer alten Herzensdame Mouldins.«
    Ry sagte: »Sehr gut«, aber er sagte es sehr langsam, und sein Blick ruhte noch immer auf Jamies Gesicht, das anzusehen Eva nicht die Absicht hatte. Ry und Gog anzusehen würde ein ausreichender Indikator dessen sein, was sich in Jamies Gesicht abspielte. Man musste die Dinge nicht immer aus erster Hand miterleben.
    Sie begann: »Deshalb sollten wir den Hügel hinaufgehen und …«
    »Seid Ihr irrsinnig? « Jamie hatte diese Frage gefährlich leise gestellt.
    Sie wandte sich ihm jetzt doch zu und tat es mit großer Würde. »Also wirklich. Das Irrsein habe ich hinter mir. Ich stehe hier mit Euch.«
    Sie alle hörten den tiefen Atemzug, den Jamie machte. Ein Atemzug, um sich zu beruhigen, falls Evas Erfahrung mit tiefen Atemzügen ein Maß für das war, wie es für andere klang. Sie sah, dass Ry für einen kurzen Moment die Augen schloss. Seine Lippen bewegten sich wie in einem stillen Gebet.
    »Eva«, sagte Gog dann unbehaglich und sah Jamie an, bevor er einen Schritt zurücktrat. »Es wird Abend. Vielleicht sollten wir uns eine Unterkunft su …«
    »Ja.«
    Sie wandten sich beim Klang von Jamies gepresst gesprochener Zustimmung vorsichtig um. »Ry, nimmst du Roger mit und bringst die Pferde in einen Stall?«
    Es war eine Frage, sollte aber als Befehl verstanden werden. Ry nickte. Roger nickte ebenso schnell. Eva runzelte die Stirn.
    Jamie ging zu Ry hinüber – der Saum seines Umhangs schwang um seine Stiefel – und sagte ihm leise etwas ins Ohr, noch mehr von ihren Geheimnissen, dann richtete er sich auf und schlug Gog auf eine anerkennende Art auf die Schulter.
    Gog sah sie an. »Soll ich, Eva?«, sagte er, obwohl wirklich jeder wusste, dass dies eine Frage war, die nicht gestellt werden musste. Oder die keiner Antwort bedurfte.
    Doch Jamie trat zwischen sie und Gog. »Ja, Eva, soll er jetzt gehen?«
    Sie runzelte die Stirn über die leichte Unterströmung in seiner Frage, aber da man bei Unterströmungen kaum etwas anderes tun konnte, als weiterzuschwimmen, nickte und lächelte sie.
    »Aber gewiss, Gog. Es wäre nicht gut, würden vier verdreckte Gestalten auf der Türschwelle des Arztes auftauchen. Er würde sich vor uns fürchten und uns die Tür vor der Nase zuschlagen. Wenn nur Jamie und ich zu ihm gehen, dann kann ich ihm auf dem Weg dorthin einen Tritt ins Knie geben, und, voilà , haben wir eine Verletzung, die der Arzt sich ansehen kann, und bekommen Zugang in sein Haus.«
    Jamie verzog das Gesicht zu einem winzigen, humorlosen Lächeln. Fast unmerklich. Weder Gog noch Ry schien geneigt, es ihm gleichzutun.
    Eva berührte die Hand, die Gog ihr hingestreckt hatte, drückte sie und sagte einige mahnende Worte darüber, nichts Ale-Ähnliches zu trinken, das Ry vor ihn hinstellen könnte. Gog verdrehte die Augen und erwiderte den Händedruck.
    Jamie murmelte einige weitere wenige Worte zu Ry, dann schickte er die beiden auf die dunkle Straße und ihres Weges.
    »Lasst uns gehen«, sagte Jamie grimmig und griff grob nach ihrer Hand.

43
    W ir gehen zu dieser Hebamme«, erklärte er.
    »Aber …«
    »Sie ist seine Frau.«
    Eva empfand ein kleines Flattern bei dem Gedanken, wie die Worte seine Frau aus Jamies Mund geklungen hatten. So voller Überzeugung, dass dies der erste Ort war, an den ein Mann gehen würde. Es war nichts, was sie weiter beachten wollte, es war nur ein kleines Prickeln tief in ihrem Bauch.
    Wie sich zeigte, war die Hebamme lediglich bereit, ihnen nur sehr wenig zu erzählen.
    Sie sah sie für einen langen Moment mürrisch an, nachdem sie an ihre Tür geklopft hatten, dann warf sie einen Blick über ihre Schultern in die heraufziehende Dunkelheit und versuchte, ihnen die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Jamie stellte seinen Fuß gerade noch rechtzeitig in die Tür, dann stemmte er eine Hand gegen das Blatt und stieß sie auf, was lächerlich leicht ging, weil Magda ihren Widerstand aufgegeben hatte und ins Haus zurückgegangen war.
    Eva und Jamie traten ein.
    Die Hebamme stand vor einem riesigen Kessel, der über einem Feuer hing. Ihr Gesicht sah aus, als wäre es einmal schön gewesen, aber jetzt war es verhärmt und grau durch schlechte Ernten, lange Nächte und das Zusammenkratzen von Münzen von Leuten, die keine hatten. Das Haar hing ihr zu einem dicken Zopf geflochten auf dem Rücken herab, aber eine Menge davon kräuselte

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