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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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seitdem so viel Zeit vergangen ist. So, wie ich das verstehe, passierte ihr das in einem Zeitraum von sechs Jahren … vom sechsten bis ungefähr zum zwölften Lebensjahr. Stimmt das?”
    Luke nickte.
    “Also reden wir hier von einem zeitlichen Unterschied von fast zwanzig Jahren. Jedenfalls in einigen Fällen. Unser Problem ist natürlich, dass diese Männer seitdem ordentlich gealtert sind. Verdammt, vielleicht sind einige schon verstorben, andere sind glatzköpfig oder fett. Was auch immer.”
    “Wir können nur hoffen, dass einige von ihnen schon in Haft sind.”
    “Jep”, stimmte Haley zu. “Das auch. Dennoch muss sie als Frau das Rückgrat haben, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.”
    “Das hat sie, das sage ich dir”, gab Luke zurück.
    Bevor Haley noch etwas hinzufügen konnte, rief einer der Beamten laut etwas in ihre Richtung, was sie nicht verstehen konnten.
    “Hier drüben”, rief er noch einmal.
    Luke sah auf. Der Beamte stand vor einer kleinen Schranktür. Von dort, wo Luke saß, konnte er eine Schuhspitze sehen.
    “Verdammt”, murmelte er und ging die Treppe nach oben.
    Er ging durch verschiedene Zimmer, bis er mit schnellen Schritten die Haustür erreichte. Nach draußen joggte er. Auf dem Weg über die Straße rannte er. Für heute hatte er genug. Er musste Jade sehen, und er musste Sam von Mabel berichten. Dieser verfluchte Johnny Newton. Er sollte in der Hölle schmoren.
    Als Jade hörte, dass die Haustür aufging, sprang sie auf die Füße.
    Luke trat durch die Tür, als sie schon die Stufen hinabging. Als er aufsah und sie anschaute, hielt sie wegen seines Gesichtsausdrucks inne. Dann sammelte sie sich und ging auf ihn zu.
    Luke nahm zwei Stufen auf einmal. In der Mitte der Treppe trafen sie sich und hielten an. Sie begann, mit ihren Händen seine Schultern zu berühren, dann fuhr sie ihm mit den Fingern über die Brust, dann an seinen Armen entlang, um ganz sicher zu gehen, dass ihm nichts geschehen war.
    “Wir haben Schüsse gehört”, sagte sie leise.
    Luke nickte.
    “Ist er tot?”
    “Nein.”
    “Geht es dir gut?”
    “Ja.”
    Jade seufzte, dann lehnte sie sich vor und legte ihre Arme um seinen Hals. Sie lehnte ihre Wange gegen seine Schulter.
    Luke war erstaunt. Einen Moment lang hatte er Angst, sich zu bewegen, vielleicht würde er dann etwas versäumen, aber als sie sich nicht rührte, nahm er es als gutes Zeichen und legte seine Arme um ihre Taille.
    Luke hörte Schritte auf der Treppe. Er schaute auf und sah Sam. Er kam auf sie zu.
    “Mabel?”, frage er.
    “Es tut mir leid, Sam. Ich hoffe, dass er sie sofort getötet hat, nachdem er ins Haus eingedrungen war.”
    “Die arme Mabel”, sagte Sam. “Sie hat wahrscheinlich Todesängste ausstehen müssen.” Er ging an Luke und Jade vorbei. “Ich muss Brooks Bentley anrufen. Ich glaube, er ist immer noch ihr Notar. Er wird wissen, was als Nächstes getan werden muss.”
    “Dad?”
    Dieses Wort riss Sam aus seiner Trauer. “Ja, Liebes?”
    “Es tut mir leid, das mit deiner Nachbarin.”
    Er berührte sie leicht, erst die Haare, dann strich er ihr über die Wange.
    “Und es tut mir leid wegen deines Freundes”, sagte er, dann ging er weiter die Treppe hinab.
    Sobald sie allein waren, schaute Luke ihr direkt ins Gesicht.
    “Du hast ihn gerade Dad genannt.”
    “Ja.”
    “Wie schön für dich”, sagte er leise, dann küsste er sie auf die Wange. “Auch wenn ich riskiere, dass du mich schlägst, möchte ich dich darauf hinweisen, dass du ins Bett gehörst.”
    “Du hast doch nicht erwartet, dass ich schlafe, während du Heldentaten vollbringst?”
    Luke schüttelte den Kopf, dann fuhr er mit der Fingerspitze über ihren Wangenknochen, während er sich über die Zartheit ihrer Haut und ihren irritierten Gesichtsausdruck wunderte.
    “Ich muss dir etwas sagen.”
    “Okay.”
    “Ich wollte ihn töten. Ich hatte noch nie dieses Gefühl, dass ich einen Menschen töten wollte. Für das, was er Raphael und der Krankenschwester angetan hat und was er mit Mabel gemacht hat, hat er es verdient zu sterben.”
    “Aber du hast es nicht getan.”
    “Nein … weil wir herausfinden müssen, für wen er arbeitet.”
    “Das hat er nicht zugegeben?”
    Luke dachte an Raphael und an die Wunden, die er Johnny Newton zugefügt hatte. Raphael hatte sich auf die einzig mögliche Art gewehrt. Dafür bewunderte Luke ihn. Und er erinnerte sich an das Gefühl der Befriedigung, das er gehabt hatte, als er Johnny Newton sagte, was ihm

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