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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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heißt, wir müssen irgendwo unterwegs anhalten und uns Zimmer suchen, aber wir sollten morgen am Abend dort sein. Wenn wir uns verspäten sollten, dann melde ich mich noch einmal bei dir, auf alle Fälle.”
    Sam konnte seine Freude kaum verhehlen. “Fahrt vorsichtig und kommt schnell.”
    “Worauf du dich verlassen kannst”, sagte Luke und legte auf.
    “Geht es Ihnen gut?”, fragte er Jade.
    Sie nickte.
    “Dann fahren wir jetzt”, sagte er. “Schnallen Sie sich an.”
    Sam legte ebenfalls auf. Er ließ sein Mobiltelefon in seine Tasche gleiten. Tränen strömten ihm über die Wangen, seine Hände zitterten.
    Seine Sekretärin, Doris Smith, ging sofort auf ihn zu, denn sie glaubte, er wäre krank.
    “Mr. Cochrane, geht es Ihnen nicht gut?”
    Einen Augenblick lang starrte er sie an und erinnerte sich daran, wie sie ihm jahrzehntelang treu zugearbeitet hatte, dann trat er auf sie zu, hob sie hoch und wirbelte sie wie ein Kind herum.
    “Mr. Cochrane! Mr. Cochrane! Bitte setzen Sie mich ab!”
    Sam lachte, aber tat, wie ihm geheißen.
    Geschockt von diesem Verhalten, ordnete Doris zunächst einmal ihr Kostüm, zog ihre Jacke glatt und strich sich eine Strähne hinters Ohr, während Sam weiter vor sich hin lächelte.
    “Sind Sie krank?”, fragte sie ihn.
    “Nein. Nein. Schon gut. Es ist nichts. Im Prinzip ist zum ersten Mal seit Jahren alles in Ordnung. Luke Kelly hat gerade meine Tochter gefunden, die seit zwanzig Jahren vermisst war. Sie sind auf dem Weg hierher!”
    Doris kannte Sam seit ungefähr zwanzig Jahren. Sie kannte alle Geschichten von allen Privatdetektiven, die er in dieser Zeit beauftragt hatte. Jedes Mal hatte es keine Ergebnisse gegeben, und sie erinnerte sich noch gut daran, wie enttäuscht Sam jedes Mal gewesen war. Nun hörte sie etwas, an das sie schon lange nicht mehr geglaubt hatte. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und drückte ihn.
    “Oh, Mr. Cochrane. Das sind ja wunderbare Nachrichten!”
    Die Männer am Tisch begannen, durcheinander zu sprechen. Einige waren eingeweiht, andere nicht. Als die Sitzung auf unbestimmte Zeit verschoben war, wussten jedoch alle neun Teilnehmer, Sams Sekretärin inbegriffen, Bescheid. Am nächsten Morgen stand die gute Nachricht auf der Titelseite der lokalen Tagespresse. Und danach war es nur eine Frage der Zeit, bis der nationale Nachrichtendienst von der Geschichte erfuhr und sie im ganzen Land verbreitete.
    Seit drei Stunden waren sie schon unterwegs. Raphael schnarchte leise auf der Rückbank, während Luke über die hügelige Landstraße fuhr. Sie waren vom Highway auf diese kleine zweispurige Straße ausgewichen, weil er überschwemmt war. Plötzlich trat Luke auf die Bremse und hielt den Wagen an. Am Fuße des Hügels war die Straße mit dunklem Wasser bedeckt, und solange er nicht wusste, wie hoch das Wasser hier stand, wollte er nicht hindurchfahren.
    “Hier ist ja auch alles überschwemmt”, stellte Jade fest.
    “Hm, ja.”
    Raphael setzte sich auf dem Rücksitz auf. Luke warf einen Blick auf den Rückspiegel. Im Stillen dachte er, dass dieser Mann mehr tot als lebendig aussah. Und wahrscheinlich fühlte er sich noch schlechter, als er aussah, wenn man seine Krankheit berücksichtigte.
    “Was ist los?”, fragte Raphael.
    Jade zeigte geradeaus. “Die Straße steht unter Wasser.”
    Raphael runzelte die Stirn, während er sich nach vorne lehnte. “Ich könnte mir einen Stock suchen, und gucken, wie hoch das Wasser steht”, bot er an.
    “Das ist keine gute Idee”, warf Luke ein. “Sie wollen nicht riskieren, von einer Schlange gebissen zu werden.”
    “Im Wasser?”
    “Wasserschlangen.”
    “Uh, ich hasse Schlangen”, sagte Raphael und verzog das Gesicht.
    “Tun wir das nicht alle?”, fragte Luke.
    “Also, was machen wir jetzt?”, wollte Jade wissen.
    Bevor Luke antworten konnte, kam ihnen auf der Gegenspur ein Pick-up-Truck entgegen.
    “Da kommt schon die Antwort”, sagte Luke. “Wir können bei dem Wagen schauen, wie weit das Wasser an seine Reifen reicht.”
    Zu ihrer Erleichterung stand das Wasser weniger als einen halben Meter hoch. Das bedeutete, dass sie mit Leichtigkeit durch die Senke hindurchfahren konnten. Als der Pick-up auf gleicher Höhe mit ihnen war, hielt der Fahrer an und kurbelte das Fenster herunter.
    “Sie können einfach durchfahren”, teilte er ihnen mit. “Aber wenn Sie noch weiter als Little Bayou wollen, dann müssen Sie sich wohl ein Hotel nehmen und abwarten, bis der Wasserstand gefallen

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