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Gefechte der Leidenschaft

Titel: Gefechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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mit dem Gejaule auf oder es wird Ihnen Leid tun.«
    »Sie sind ein grober Klotz ohne einen Funken Romantik!«
    »Ich bin vor allem ein ungeduldiger Mensch. Also nehmen Sie Ihr jämmerliches Geschreibsel und verschwinden
    Sie!«
    Dorelle richtete sich beleidigt auf. »Sie sind unverschämt, Monsieur.«
    »Und ich werde auch noch handgreiflich, wenn ich Ihnen noch eine Sekunde länger zuhören muss.«
    »Auf dem Felde der Ehre können Sie so handgreiflich werden, wie Sie wollen. Meine Sekundanten werden morgen früh bei Ihnen vorsprechen.«
    Der junge Narr wusste nicht, was er tat. Er hatte keine Ahnung, von welchem Kaliber der Fechter war, den er soeben gefordert hatte. Der Engländer war ein wahrer Meister, dessen Art zu kämpfen sich durch eine Mischung aus Finesse, Intelligenz, Gefühl und so etwas wie Vornehmheit auszeichnete. Anfangs hatte Caid den Mann nicht gemocht, doch dessen Verhalten heute Morgen bei der Übung, wo keiner sein wahres Wesen verbergen konnte, hatte einen Sinneswandel in ihm ausgelöst. Sie hatten ihre Partie nicht fortgesetzt, nachdem Lisette und Maurelle aufgetaucht waren, und Caid hätte zu gern gewusst, wie der Kampf wohl ausgegangen wäre.
    Blackford starrte verblüfft auf den Dichter hinab, dann nickte er knapp. »Wie Sie wünschen, wenn nur für heute Nacht Ruhe herrscht.«
    Dorelle machte eine etwas wackelige Verbeugung und stelzte durch die Dunkelheit davon.
    Die ganze Angelegenheit hatte nicht lange gedauert. Daher waren die meisten Gäste anscheinend gar nicht wach geworden oder sie hatten entschieden, dass die Sache sie nichts anginge.
    Nur die Jalousien vor Lisettes Zimmer waren aufgegangen. Sie stand in der Tür in einem Morgenmantel, der in eleganten Falten an ihrem Körper hinabfiel, und ihr taillenlanges offenes Haar umgab sie wie ein Umhang, goldrot schimmernd im Lichtschein aus dem Zimmer hinter ihr. Caid, der sich verstohlen in den Schatten des Baumes zurückzog, betrachtete sie mit angehaltenem Atem und fragte sich, ob sie überhaupt mitbekommen hatte, was geschehen war, und wenn ja, ob ihr der Ernst der Lage bewusst war.
    Da drehte sie sich um, ging langsam ins Zimmer zurück und schloss die Jalousien hinter sich. Neue Wolken schoben sich vor den Mond und Caid war allein in der Dunkelheit.

Sechzehntes Kapitel
    Zuerst Caid und Vigneaud, dann Sarne und weitere, die sie nicht einmal kannte und nun Francis Dorelle und der Engländer. Während Lisette die Namen Revue passieren ließ, fragte sie sich voller Verzweiflung, was sie getan hatte, dass Männer sich ihretwegen duellieren mussten. Sie wusste es nicht, doch die Zweikämpfe gingen immer weiter.
    Es war ja nicht so, dass sie zum Beispiel eine anerkannte Schönheit gewesen wäre oder eine Theaterschauspielerin mit einem Rattenschwanz von fanatischen Verehrern. Sie war ganz einfach eine Frau, die ein anständiges und in Maßen unabhängiges Leben führen wollte.
    Wie lächerlich diese Sache mit dem Gedicht war! Wer hätte ahnen können, dass das Ganze zu Blutvergießen oder noch Schlimmerem führen würde?
    Sie wollte versuchen, es zu verhindern. Die ganze Nacht hatte sie wach gelegen und überlegt, wie sie das anstellen sollte, doch vergeblich. In dieser Angelegenheit, bei der es jetzt um männlichen Stolz und grausame Ehrbegriffe ging, hatte sie keinen Einfluss mehr. Francis Dorelle konnte durch seine Sekundanten die Forderung zurückziehen, doch das war unwahrscheinlich, da er nicht als Feigling erscheinen wollte. Vielleicht würde Blackford Dorelles Rücktritt annehmen, möglicherweise war er aber auch der Ansicht, dass der junge Mann eine Lektion verdient hatte.
    Lisette mochte sich gar nicht ausmalen, wie das alles enden würde, doch sie wusste, dass die Sekundanten der beiden Männer sich gerade jetzt besprachen, während sie beim Frühstück saß. Nicholas und Caid, die wohl als Sekundanten für Blackford fungieren sollten, fehlten ebenso am Tisch wie Denys Vallier und Armand Lollain, die Francis denselben Dienst erweisen würden. Die übrigen Gäste taten so, als bemerkten sie die leeren Plätze nicht und wüssten nichts von dem Treffen, das wahrscheinlich am nächsten Morgen in aller Frühe stattfinden würde. Doch ihre Unterhaltung wirkte gezwungen und immer wieder trat unbehagliches Schweigen ein.
    Lisettes Kopfschmerzen vom Abend zuvor waren noch schlimmer geworden. Sie drückte mit der Hand gegen die Schläfe und nippte ab und zu an ihrem Milchkaffee, doch ihr Brötchen bekam zum größten Teil Figaro, der

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